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0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

Titel: 0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen das ewige Leben, so gibt es auch für uns Goldene etwas, das wir anstreben. Es liegt in der Vergangenheit und bietet uns eine Heimat. Aber wir werden dort nicht ohne Gastgeschenk erscheinen, und das müssen wir uns zuvor holen.«
    Suko hatte zuvor richtig nachgedacht, als er fragte: »Ist es vielleicht der Würfel?«
    »Ja, es stimmt.«
    Nein, das kannst du nicht zulassen. Du mußt es verhindern. Sie dürfen nicht an den Würfel herankommen. Gewissermaßen aus den Tiefen seines Unterbewußtseins meldete sich diese warnende Stimme, deren Existenz ihm gleichzeitig bewies, daß der Chinese noch nicht voll in den magischen Kreislauf der Goldenen integriert war.
    Die Stimme hatte den Anstoß gegeben, und Suko wollte seinen Vorsatz in die Tat umsetzen.
    Das gelang nicht. Als er versuchte, sich aus dem Sessel zu drücken, stellte er fest, daß er viel zu schwer geworden war, um dieses zu schaffen. Er hatte die Arme angewinkelt, sie lagen auf den Lehnen des Sessels, und er selbst hatte nicht die Kraft, sich aus dem Sitzmöbel zu drücken.
    Das leise Lachen der Maria Canotti klang ihm entgegen. »Ich weiß, was du vorhast, aber es wird dir nicht gelingen. Du kannst uns nicht mehr hintergehen. Wir haben dich unter Kontrolle. Wolltest du nicht aufstehen?« fragte sie und verspottete ihn gleichzeitig, als sie sich mit einer lässig wirkenden Bewegung in die Höhe schob und vor dem Sessel stehenblieb. »So macht man das«, erklärte sie. »Es ist ganz einfach. Aber so weit bist du noch nicht, Chinese. Vielleicht wirst du auch nie so weit kommen. Es liegt allein an dir.«
    »Was verlangt ihr?«
    »Wir werden dich mitnehmen, wenn wir den Würfel holen. Ihn bringen wir als Geschenk in eine Welt, die von den Menschen längst vergessen worden ist.«
    »Nach Atlantis?«
    »Sehr richtig. Dorthin schaffen wir den Würfel. Er war schon in der Zukunft, aber er soll in der Vergangenheit seinen Platz finden und dafür Sorge tragen, daß er entstehen kann.«
    »Wen meinst du damit?«
    »Ich spreche von einem mächtigen Dämon. Die Zeiten haben sich für uns verschoben. Es spielt keine Rolle mehr, was Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft ist. Wir werden aus dem, was für uns Gegenwart und für Atlantis Zukunft ist, in die Vergangenheit reisen und uns dort bestimmt wohl fühlen. Dabei kann uns allein der Würfel helfen, wenn du verstehst, was wir meinen.«
    »Ich werde es schon begreifen!«
    »Dann steh auf!«
    Das tat Suko auch, und er wunderte sich, wie gut es plötzlich klappte.
    Zwar nicht so geschmeidig, wie er es gewohnt war, dennoch hatte er keine großen Schwierigkeiten mehr. Er drückte die Knie durch und blieb vor dem Sessel stehen.
    Die anderen schauten ihn an.
    Lächelnd, wissend. In ihren Augen verbarg sich nur mühsam der Triumph, den sie spürten. Ihre Lippen bildeten Striche und waren in die Breite gezogen. In dieser Pose wirkten sie tatsächlich wie Figuren aus irgendeiner Fantasy-Welt.
    Auch Suko sah sich nicht anders. Für ihn war klar, daß er nicht auf ihrer Seite stand, aber er konnte nichts gegen sie unternehmen, denn er war einfach zu schwach.
    Das auf seinem Körper liegende Gold hatte sein Gewicht. Er wunderte sich überhaupt, daß er noch so gut atmen konnte, denn die Zellen auf der Haut waren allesamt verstopft.
    Durch Mund und Nase saugte er die Luft ein.
    »Wir werden nicht zu Fuß hingehen, sondern einen Wagen nehmen«, erklärte ihm Romano Canotti. »Ich möchte es dir noch einmal sagen. Auch wenn du selbst ein Goldener bist, zu uns gehörst du nicht. Du bist kein Diener der Skelette, die unser Leben so verändert haben. Solltest du versuchen, gegen unseren Willen zu arbeiten, werden wir dich töten, das kann ich dir versprechen.«
    Suko traute es diesem Mann zu, daß er kurzen Prozeß machte.
    Deshalb sagte er auch nichts, sondern schloß sich der Familie Canotti an. Bevor sie allerdings gingen, löste Maria ihre Waffe vom Gürtel.
    Sie behielt die ebenfalls golden gewordene Bola in der Hand und schwang sie wie ein Cowboy sein Lasso. »Wenn ich will«, flüsterte sie scharf, »und du nicht so spurst, wie ich es von dir verlange, wird dir meine Bola den Schädel zerschmettern. Hast du verstanden?«
    »Natürlich.«
    »Dann geh!«
    Sie verließen das Zimmer. Romano und Luigi hatten die Spitze übernommen, während Maria Canotti hinter dem Chinesen die Bola wurfbereit hielt.
    Wieder mußten sie die Treppe hinab. Suko stellte fest, daß es ihm nicht leichtfiel, die einzelnen Stufen zu nehmen. Seine

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