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0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

Titel: 0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lichtteppich der Scheinwerfer einen ebenfalls goldenen Schimmer ausnahm und sich nur allmählich wieder dem Boden entgegensenkte.
    Waren sie zuvor in ein Tal gefahren, so hatte sich der Weg nun verändert. Der Rolls schob sich eine Anhöhe hinauf und würde schon bald das kleine Plateau erreicht haben, wo die Maschine so unerwartet sanft gelandet war. Noch sah Suko den Vogel aus Metall nicht. Er schaute nach wie vor in die tiefblaue Dunkelheit hinein, die ihre gewaltigen Schwingen über das Land gelegt hatte.
    Zwei Kehren durchführen sie, dann hatte der Inspektor zum erstenmal ein freies Sichtfeld.
    Der Jet stand noch genau dort, wo er gelandet war. Ein silbrig schimmerndes Etwas, das in der hügeligen Umgebung der Weinberge wirkte wie ein Gruß aus dem All.
    Langsam rollte der schwere Wagen näher. Suko dachte an Daniel Ricon, den er und John zurückgeschickt hatten. Wenn er tatsächlich zum Flugzeug gegangen war, hätte er schon etwas hören und sich auch zeigen müssen. Doch der Pilot hielt sich zurück.
    Suko behielt den Ausstieg im Blickfeld. Im Innern der Maschine brannte nur die Notbeleuchtung. In ihrem Schein zeichnete sich die Luke deutlich genug ab.
    Keine Gestalt erschien dort.
    Der Wagen stoppte.
    »Steig aus!« befahl Luigi.
    Als Suko die Tür öffnen wollte, fiel dem jungen Mann noch etwas ein.
    »Augenblick«, sagte er. Seine goldene Hand geriet in Sukos Blickfeld.
    Der Inspektor unternahm nichts, als Luigi ihm die Beretta wegnahm.
    Erst als sich die Waffe in seiner Hand befand, zuckte Suko zusammen und fragte sich, weshalb er so etwas überhaupt zugelassen hatte. Er dachte darüber nach und gelangte zu dem Schluß, daß er während dieser Sekunden einen regelrechten Blackout gehabt hatte.
    Ja, das war es gewesen.
    Luigi lächelte kalt, als hätte er die Gedanken des Inspektors erraten.
    Dann öffnete Suko die Tür. Maria Canotti stand bereits neben dem Wagen und erwartete ihn mit wurfbereiter Bola. Sie sprach ihn auch an.
    »Ich weiß, daß ihr den Piloten weggeschickt habt. Wahrscheinlich befindet er sich noch in der Maschine – oder?«
    »Kann sein.«
    »Ruf ihn her!«
    »Soll er aussteigen?«
    »Nein, nur an der Tür erscheinen.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Ich werde es nicht tun, denn ich…«
    Plötzlich sah er, wie sich die Augen der Frau verengten. Gleichzeitig geschah etwas mit ihm, das seinen Willen auslöschte. Maria Canotti hatte die psychische Kontrolle über ihn, und Suko blieb nichts anderes übrig, als zu nicken, um danach den Befehl dieser Frau auszuführen.
    »Daniel!« rief er. »Daniel Ricon. Kommen Sie! Ich bin es! Inspektor Suko!«
    Seine Stimme hallte. Die Canottis und er starrten gebannt auf den Einstieg.
    Suko hatte ein schlechtes Gewissen. Er hätte es doch nicht tun sollen, aber dieses plötzliche Gefühl wurde sehr schnell wieder unterdrückt, denn die Macht der Familie war stärker.
    Ricon erschien nicht.
    Das ließ die Canottis unruhig werden. Sie wollten nicht, daß es etwas gab, das sie störte, deshalb wurde Suko aufgefordert, den Namen noch einmal zu rufen.
    Er tat es.
    Und diesmal hörten sie die Antwort. Ein schwaches »Ja« klang an ihre Ohren. So gesprochen, als würde der Pilot unter einem starken Streß stehen oder schwer zu leiden haben.
    »Zeigen Sie sich!« rief Suko.
    »Ich… ich komme …«
    Noch vergingen Sekunden. Auch Suko hielt den Ausstieg fest im Blick und sah, wie sich in seinem Ausschnitt etwas bewegte.
    Es war eine Gestalt, die aus dem Halbdunkel erschien, in der offenen Tür stehenblieb und einen Arm ausstreckte, um sich irgendwo an der Seite abzustützen.
    Suko wußte zwar nicht, was geschehen war, dennoch konnte er sich vorstellen, daß Ricon einiges durchgemacht hatte. Das war bereits an seiner Haltung zu erkennen.
    Er stand da und bewegte sich. Es war ein Schwanken. Mal fiel er nach vorn, dann wieder nach hinten, und sein Kopf pendelte, als würde er überhaupt nicht zu ihm gehören.
    Was hatte er hinter sich?
    Die Sorgen des Chinesen wurden größer. Auch deshalb, weil von Ricon keine Erklärung kam. Dafür hörten sie sein Lachen, das ihnen entgegenschallte. So rasch es aufgeklungen war, so plötzlich erstarb es auch, und die Stimme klang auf. »Ihr!« brüllte er. »Verdammt noch mal, was wollt ihr eigentlich von mir? Seid Ihr die goldenen Götter, oder weshalb steht Ihr da wie Maskenmänner?«
    Maria lachte kalt. »Er hat es erfaßt.«
    »Wo ist der Würfel?« rief Luigi.
    »Noch da. Bei ihr, aber sie ist nicht tot. Sie hat sogar

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