0337 - Der Höllen-Detektiv
NATO-Hauptquartier Europa Süd«, hörten sie das überlaute Organ des Soldaten. »Dieser Einsatz ist von oberster Stelle befohlen worden. Wir haben Ihre Maschine umstellt und fordern sie auf, das Flugzeug zu verlassen.«
Suko war gespannt, wie die Canottis nun handeln würden, denn der Befehl war eindeutig.
Luigi lief zu seiner Mutter. Heftig schüttelte er den Kopf, ballte die Hände und stand geduckt vor ihr. »Was tun wir denn, verdammt? Was ist überhaupt los?«
»Verlier nur nicht die Nerven!« erwiderte sie hart. »Bisher haben wir immer gewonnen, und das wird auch so bleiben. Hast du begriffen?«
»Ja, Mutter.«
»Dann sind wir uns ja einig.« Unwillig schüttelte die Frau den Kopf.
Und wandte sich einen Augenblick später an ihren Mann. »Bist du wieder in Ordnung Romano?«
»Ja.«
»Sollen wir sie vernichten?«
Der Italiener lächelte. »Es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben. Wer unsere Kreise stört…«
Maria winkte ab. »Das reicht, Romano. Wir werden ihnen zeigen, daß man mit uns nicht so umgehen kann.« Ein scharfer Blick traf Suko, und der Chinese merkte, daß er wieder unter die Kontrolle der Frau geriet.
Diesmal noch stärker als zuvor. Er hatte das Gefühl, von einer Macht gepackt zu werden, die sein gesamtes Ich unter Kontrolle bekam.
Vergeblich stemmte er sich dagegen an. Hin und wieder nur hatte er klare Momente, doch die verschwammen sehr schnell im Nebel der anderen Forderungen.
Maria Canotti trat auf ihn zu. Sie starrte ihm dabei fest in die Augen, während leise Worte über ihre Lippen drangen. »Es ist alles ganz einfach«, erklärte sie flüsternd. »Wir werden mit den Soldaten verhandeln, und du wirst sie umbringen.«
»Ja«, erwiderte Suko, obwohl er es eigentlich gar nicht wollte.
»Weißt du auch wie?«
»Nein, ich…«
»Keine Waffen, wie du sie kennst. Es gibt andere Möglichkeiten. Denk an den Würfel. Nimm ihn und beeinflusse ihn. Seine Kraft tötet die anderen, denn du kannst sie leiten. Bist du dir dessen bewußt?« erkundigte sie sich nach einer Weile.
»Ich glaube ja.«
»Dann steht unserem Sieg ja nichts mehr im Wege.« Sie begann leise zu lachen.
Suko merkte, daß er dorthin ging, wo er eigentlich gar nicht hingehen wollte. Auf die Vitrine zu, wo sich der Würfel und Jane Collins befanden.
Völlig hatte die Frau es nicht geschafft, ihn unter ihre Kontrolle zu bringen. Nach wie vor befand sich in seinem Hirn eine kleine Oase, in der sich seine Gedanken sammelten, aber die hatten einfach nicht die Kraft und Stärke, um die anderen zu vertreiben. So näherte sich Suko der Vitrine und achtete auch nicht darauf, was sich um ihn herum abspielte.
Er wollte den Würfel holen.
Ein Wahnsinn. Unter dem Einsatz seines Lebens hatte er es verhindern wollen, jetzt war er selbst derjenige, der Jane Collins höchstwahrscheinlich in den endgültigen Tod trieb.
Maria Canotti hatte auch weiterhin das Kommando übernommen.
Sie bedeutete Luigi, zurückzubleiben und Suko nicht aus den Augen zu lassen, während sie und Romano sich rechts und links des Ausstiegs aufbauten, aber so, daß sie von draußen nicht gesehen werden konnten.
Auch die Soldaten verstanden ihr Geschäft. Sie hatten allesamt gute Deckungen gefunden. Die beiden Hubschrauber wirkten im hellen Licht der Scheinwerfer wie gigantische Insekten.
Wieder meldete sich Major Russell. »Haben Sie mich nicht verstanden? Sie sollen die Maschine verlassen!«
»Sie sprachen laut genug, Major!« erwiderte die Frau.
»Und?«
»Nichts und. Wir denken überhaupt nicht daran, Ihrer Aufforderung Folge zu leisten.«
Mit dieser harten und klaren Antwort hatte der Major nicht gerechnet.
Er schwieg, wahrscheinlich vor Überraschung. Zudem mußte er seinen nächsten Schritt erst überlegen.
»Hat es Ihnen die Sprache verschlagen, Major?«
»Fast.«
»Ich gebe Ihnen einen Ratschlag. Verschwinden Sie mit Ihren Leuten. Es ist für Sie besser!«
»Nein!« Die Worte waren deutlich genug. »Wir werden uns nicht zurückziehen. Der Einsatzbefehl kommt von höchster Stelle.«
»Das ist unser Flugzeug!«
»Irrtum. Es ist eine französische Maschine. Die werden Sie entführt haben. Zudem müssen wir Sie als Mörder ansehen, denn wir haben vor der Maschine die Leiche des Piloten gesehen. Bisher haben wir Rücksicht genommen. Unsere Geduld ist jetzt am Ende. Wenn Sie nicht freiwillig die Maschine verlassen, werden wir Sie holen!«
»Versuchen Sie es!«
»Sie wollen also wirklich nicht?« hallte die megaphonverstärkte
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