0337 - Der Höllen-Detektiv
Antwort gab. »Was soll die Verkleidung? Wir haben keinen Karneval, Signora.«
»Es ist keine Verkleidung!« Maria breitete die Arme aus. »Schauen sie sich um, Major. Sehen Sie sich die anderen an. Sie schimmern golden, und das ist keine Farbe oder Tünche. Äußerlich sehen wir zwar wie Menschen aus, aber wir sind es eigentlich nicht mehr. Wir haben uns mit dem verbunden, dessen Erbe wir antraten. Mit dem längst versunkenen Kontinent Atlantis. Verstehen Sie?«
»Nein!«
Ein anderer Soldat mischte sich ein. »Major, entweder haben wir es mit Verrückten zu tun, oder man will uns hier auf den Arm nehmen. Atlantis, das sind doch Schauermärchen.«
»Wenn ich den toten Piloten hinzurechne, scheinen diese Leute hier keine Spinner oder Verrückte zu sein. Meiner Ansicht nach sind sie eher gemeingefährlich.«
»So wie dem Piloten wird es Ihnen auch ergehen«, erklärte Romano Canotti.
»Mir?«
»Si, Sir. Auch Ihren Leuten.« Canotti lachte. »Glauben Sie wirklich, daß Sie dieses Flugzeug lebend verlassen werden? Wir sind stärker. Ihre Waffen nutzen Ihnen überhaupt nichts, weil wir die besseren besitzen. Das sollten Sie sich merken, Major. Ihr Dasein ist bereits beendet. Sie wissen es nur noch nicht.«
Der Offizier holte tief Luft. Er merkte, daß seine Leute unruhig geworden waren. Niemand wollte sich sagen lassen, daß er bald sterben würde. Deshalb zog der Major die Konsequenzen. »Ich habe hier einen Auftrag durchzuführen und werde ihn auch erledigen. Mit uns zusammen verlassen Sie die Maschine, steigen in den nächsten Hubschrauber und fliegen mit zur nächsten NATO-Basis.«
»Das denken Sie auch nur, Major«, sagte Maria leise.
»Sie weigern sich noch immer?«
»Das sehen Sie doch.«
»Damit zwingen Sie uns, Gewalt anzuwenden. Wir tun es nicht gern, aber Sie lassen uns keine Wahl.«
Maria schüttelte den Kopf. Durch die Geste kam sie einem entsprechenden Befehl des Majors zuvor.
»Obwohl Sie es nicht verdient haben, gebe ich Ihnen und Ihren Männern noch eine Chance. Verlassen Sie das Flugzeug. Wenn Sie es nicht tun, sind Sie verloren. Glauben Sie mir. Wir lassen nicht mit uns spaßen.«
Die Worte waren eindringlich gesprochen worden, trafen bei dem Major aber auf keine Gegenliebe, denn er schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall kann ich so etwas zulassen. Sie…«
»Schon gut, Major! Sie werden in wenigen Minuten nicht mehr leben!«
Russell wollte es nicht glauben. Er drehte sich um und gab seinen Leuten den Befehl, die Familie und auch den Chinesen aus dem Flugzeug zu schaffen.
Wobei er bei Sukos Anblick stutzte, denn von einem Chinesen war gesprochen worden. Ein hoher Geheimdienstchef hatte ihn über diese Person informiert. Der Chinese stand auf der Suchliste, das wußte der Major genau.
Machte er nun mit den anderen gemeinsame Sache?
»Suko, den Würfel!«
Drei Worte sprach die Frau, und Suko vernahm sie genau. Jedes Wort drang wie ein Stich in seinem Gehirn, und es war gleichzeitig ein Befehl, dem er sich nicht widersetzen konnte.
Dennoch versuchte er es.
Bei einem willensschwächeren Menschen hätte die Frau längst Erfolg gehabt, aber in Sukos Psyche oder Geist befand sich so etwas wie eine Sperre, die in gewissen Gefahrenmomenten reagierte.
Er wollte auf keinen Fall, daß es soweit kam. Wenn er Jane Collins den Würfel entwendete, war sie verloren.
Dennoch war er machtlos gegen die Kraft der Frau. Er senkte seine Arme, die Finger waren ausgestreckt, und Suko fühlte, wie sie den Würfel berührten.
Das Material war nicht kalt, es strahlte eine gewisse Wärme aus.
An den Seiten hatte sich nichts verändert, auch das letzte Bild aus dem alten Atlantis war nicht mehr zu sehen.
»Nimm ihn!«
Nein!
Es war die geistige Sperre, die bei Suko reagierte und die auch der Befehl nicht überwinden konnte. Er wollte nicht, da konnte die Frau noch so lange reden.
Maria merkte, daß etwas nicht stimmte. Die Sicht auf den Chinesen wurde ihr durch die Körper der Soldaten verdeckt. Um Suko besser sehen zu können, sprang sie in die Höhe.
Gleichzeitig war dies ein Zeichen für die Soldaten. Sie griffen zu und bekamen die Frau mit der goldenen Haut an den Unterarmen zu packen.
Damit hatten sie eigentlich ihr Schicksal besiegelt, denn auch Suko war allein durch den Kontakt zu einem Goldenen geworden.
»Die anderen auch!« befahl der Major.
Widerstandslos ließen sich Romano und Luigi anfassen und in die Höhe hieven. Keiner der Soldaten sah das Lächeln, das ihre Lippen in die Breite
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