0337 - Der Höllen-Detektiv
Vitrine, so daß es nur eine Möglichkeit gab.
Die »tote« Jane Collins redete!
***
Drei goldene Skelette hielten den Würfel des Unheils!
Sollte es bis jetzt noch daran Zweifel gegeben haben, wo wir uns befanden, nun hatte ich die Bestätigung. Wir steckten tief in der Vergangenheit, denn normalerweise befand sich der Würfel in der Zukunft, und zwar in den Händen einer gewissen Jane Collins, die wie tot in einer Vitrine lag. Tanith, die verstorbene Hellseherin, hatte zu mir gesprochen und mich auf die goldenen Skelette aufmerksam gemacht.
Wenn ich sie fand, konnte Jane gerettet werden.
Bisher war es mir nicht möglich gewesen, so recht daran zu glauben.
Nun sah ich die Dinge anders, denn der Würfel in den Händen der goldenen Skelette mußte seine feste Bedeutung haben.
Wie alles genau zusammenhing, konnte ich nicht sagen. Aber ich hoffte auf Aufklärung.
Daß sich noch immer das Mädchen Claudine bei mir befand, merkte ich kaum. Zu sehr zogen mich die Ereignisse in ihren Bann.
Mit starren Blicken verfolgte ich das Auftauchen der drei Goldenen.
Einmal nur irrte mein Blick ab. Er traf den Schwarzen Tod, der unbeweglich über dem Sumpf schwebte. So schien es mir, da er mit seinen dunklen Gebeinen nicht einsank.
Er stand da und schaute. Nach wie vor war sein Blick auf die Skelette gerichtet, und in seinen düsterrot schimmernden Augen glaubte ich ein gefährliches Glühen zu erkennen, das gleichzeitig Hoffnung und Willensstärke ausdrückte.
Und sie kamen!
Höher und höher stiegen sie aus dieser nie enden wollenden Tiefe des Sumpfs. Geboren in einem Zentrum Schwarzer Magie, schafften sie es mit ihren Kräften entgegen der Gesetze der Anziehung, den Sumpf zu verlassen, um ihre Botschaft zu bringen.
Ich konnte mir nur einen vorstellen, allein den Schwarzen Tod. Er und die goldenen Skelette bildeten in irgendeiner Weise eine Einheit, ein regelrechtes Komplott. Meiner Ansicht nach brachten die Skelette ihm eine Botschaft.
Während ich darüber nachdachte, hatte Claudine die Sprache wiedergefunden. Sie bewegte die Lippen. Die Worte, die aus ihrem Mund drangen hörten sich tonlos an. Die Augen schauten starr, nichts regte sich in ihren Pupillen.
»Sie werden ihm Kraft geben. Er wird es gebrauchen können. Ich spüre es, die Skelette sind da, um ihn zu stärken.«
Ich war überrascht, Sätze wie diese aus ihrem Mund zu vernehmen und fragte: »Wie kommst du darauf?«
»Ich weiß es.«
Diese Antwort befriedigte mich nicht. Aber was sollte ich machen? Sie hatte auf irgendeine Art und Weise recht, und wir beide waren darauf gespannt, ob ihre Worte bestätigt wurden.
Spürte ich Angst?
Auch darüber dachte ich nach. Obwohl wir uns in einer feindlichen Umwelt und eingehüllt von einem rötlichen Schein befanden, stieg keine Angst in mir hoch. Es war ein anderes Gefühl, das mich umklammert hielt. Mehr Neugierde, denn ich wollte endlich wissen, was es mit diesen drei Skeletten auf sich hatte.
Es würde nicht mehr lange dauern, dann hatten sie die Oberfläche des Sumpfs erreicht. Dieses höllische Moor würde sie ausspeien und dafür sorgen, daß sich alte Prophezeiungen oder Flüche erfüllten.
Wie aus Rauchglas gefertigt, wirkte der Sumpf. Die Stille, die uns umgab, konnte man als unnatürlich bezeichnen. Kein Vogel schrie oder krächzte. Es gab keine anderen Geräusche. Nicht eine Blase stieg aus der Tiefe, um mit dumpfen Lauten zu zerplatzen. Wir befanden uns in einer Welt des Schweigens, des Abwartens, und das große Ereignis rückte vor Sekunde zu Sekunde näher.
Auch der Schwarze Tod mußte dies spüren. Das übergroße Skelett hatte meiner Ansicht nach seine Haltung verändert. Sie kam mir angespannter vor, als könnte er es nicht erwarten, bis die drei Skelette an die Oberfläche gestiegen waren.
Wir standen unbeweglich. Es war für mich schwer abzuschätzen, wie weit sich die Skelette noch von der Oberfläche entfernt befanden, denn dieser gläsern wirkende Sumpf täuschte uns Tiefen und Entfernungen vor, die nicht real waren.
Knochenhände, die golden schimmerten, hielten den Würfel des Unheils umklammert.
Ich sah sehr genau hin und mußte zugeben, daß der Würfel so aussah, wie ich ihn kannte. Er schimmerte dunkel. Seine Seiten strahlten das rotviolette Licht ab, und die knöchernen Hände schienen in die Masse hineinzufassen.
Kein Maler hätte dieses Bild exakter und besser auf die Leinwand bannen können. So klar, so scharf zeichneten sich die Konturen ab.
Dann war es soweit!
Die
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