Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0337 - Der Höllen-Detektiv

0337 - Der Höllen-Detektiv

Titel: 0337 - Der Höllen-Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihn wachsen und noch mächtiger werden.
    Ja, so kannte ich ihn.
    Als riesiges, unheimliches schwarzes Skelett, das in Atlantis und später auf der normalen Welt mit gnadenloser Strenge regiert hatte und alles vernichtete, was sich ihm in den Weg stellte.
    Er hatte sein frei liegendes Rückgrat durchgebogen, den blanken Schädel in den Nacken gelegt, die Augen weit aufgerissen. Sie strahlten das Licht dieses geheimnisvollen Planeten ab, und ich vernahm den Schrei, der aus seinem lippenlosen Maul drang.
    Wieder war es ein Ruf des Triumphs, des großen Sieges über das andere, denn er, auf den so viele gewartet hatten, war endlich geboren worden. Der Schrei ließ das Moor erzittern. Er hallte über die braunschwarze Fläche, sein Schall erzeugte Wellen, die hintereinander herliefen, als hätte jemand einen schweren Felsbrocken in die Masse geworfen.
    Er triumphierte. Und ich, sein Todfeind, stand da und konnte ihm nur zuschauen.
    Wie gern hätte ich ihn vernichtet, doch die Zeit hatte ein anderes Buch geschrieben, das auf meine Wünsche keinerlei Rücksicht nahm. Ich war in dieser Welt ein Niemand, ein Verlorener, ein Mensch, der zwar agieren konnte, ansonsten aber wie ein Gefangener lebte.
    Neben mir zitterte Claudine Auber. Zum Glück übertrug sich ihre Angst nicht auf mich, in meinem Innern stieg allmählich die Spannung hoch und näherte sich dem Siedepunkt.
    Da brach der Schrei ab!
    In meinen Ohren hallte er noch nach, dennoch wußte ich genau, daß es nur mehr das Echo war, das über die Weite des Höllensumpfs schwang.
    Der Schwarze Tod war der Sieger!
    Aus den Tiefen eines Planeten gekommen, mußte er sich daran begeben, diese Welt für sich und die Großen Alten zu erobern.
    Die drei goldenen Skelette waren zurückgetreten, und sie hielten noch immer den Würfel des Unheils, den sie nicht aus der Hand gaben. Nach wie vor befand er sich in ihren sechs goldenen Klauen.
    Aber sie zogen sich zurück. Zwischen ihnen und dem Schwarzen Tod wurde die Distanz immer größer. Es war eine Lücke, die ich auch sinnbildlich verstehen konnte, denn in der Zukunft hatten die Goldenen mit dem Schwarzen Tod nichts zu tun. Ich jedenfalls war ihnen nicht begegnet.
    Mein Blick glitt wieder hinüber zu dem mächtigen Dämon. Bisher hatte er starr auf dem Fleck gestanden. Nun hob er seinen rechten Arm.
    Er wuchs, für mich wurde er lang und länger, und der Schwarze Tod spreizte seine rechte Klaue, wobei er sie gegen das aus dem Himmel fallende Licht hielt, so daß sie sich wie ein düsterer Scherenschnitt vor dieser roten Kulisse abhob.
    Das Zeichen des Sieges, denn er ballte die Hand zur Faust.
    Diese Bewegung kam nicht von ungefähr, ich verstand sie als ein Zeichen. Da die Faust in eine bestimmte Richtung gewiesen hatte, folgte ich ihr mit meinen Blicken.
    In der Ferne sah ich den Punkt. Ein winziges Etwas innerhalb des roten Himmels.
    Und dieses Etwas kam näher.
    Schnell wurde es größer, nahm eine andere Gestalt an, die schon mehr an eine Fledermaus erinnerte.
    Nein, das war sie nicht.
    Als mich die Erkenntnis durchzuckte, mit wem ich es tatsächlich zu tun hatte, rann über meinen Rücken ein kalter Schauer.
    Das Wesen, das dort anflog, war ein gewaltiger, ungeheurer Drache.
    Das Reittier des Schwarzen Tods!
    Wo sich mein Herz befand, stieg Furcht in mir hoch. Ich hatte Angst vor diesem Untier, denn ich begegnete ihm hier nicht zum erstenmal.
    Der gewaltige Flugdrache war auch mein Todfeind, und ich dachte zurück an das Land, das es nicht geben durfte, und dessen Gefangener ich gewesen war, bewacht von dem Reittier des Schwarzen Tods.
    Ich erinnerte mich auch an seinen Namen.
    Nepreno…
    Ein gewaltiger Kopf, ein unheimlicher, giftgrüner Körper und auf dem schuppigen Rücken einen hochstehenden Kamm aus einem harten, borstenartigen Material.
    Allein durch die Kraft seines Schweifs war er in der Lage, Felsen zum Wanken zu bringen, und die lange Zunge erinnerte mich, wenn sie aus dem höhlenartigen Rachen mit den scharfen Zähnen schlug, an eine klebrige Peitsche.
    Ich hatte damals sehr gelitten, als man mich gefesselt vor den Altar geschafft hatte. [2]
    Nun, das war Vergangenheit, ich war dem Drachen entwischt, aber die Furcht vor ihm nistete dennoch wie ein langer Stachel in meinem Innern.
    Er hatte damals dafür Rache nehmen wollen, daß ich seinen Herrn und Meister besiegte. Und das Land, in das mich der Spuk geschafft hatte, konnte durchaus dieser Planet der Magier gewesen sein, schließlich kannte ich nur einen

Weitere Kostenlose Bücher