0337 - Der Höllen-Detektiv
alles folgte und ob wir letztendlich nicht doch in diesen gefährlichen Kreislauf hineingezogen würden.
Dann geschah es.
Hatte der Schwarze Tod vorhin das rote Licht in seiner konzentriertesten Form aufgesaugt, so gab er einen Teil davon nun ab.
Lange, rote Lichtfäden zuckten durch den Sumpf, hellten ihn auf, und wir konnten in die rötlich ausgeleuchtete Tiefe hineinblicken.
Was wir sahen, war unglaublich. Im Höllensumpf gab es Leben!
Dort lagen Leichen, sie waren regelrecht festgewachsen, und eine sah schlimmer aus als die andere.
Schaurige Gestalten, manche halb verwest, andere aus nur mehr, blanken Knochen bestehend und wieder welche, die ein mumienhaftes Aussehen hatten. Für uns eine furchtbare Entdeckung, und wir sahen auch die Umrisse der Pyramide, die ebenfalls von den roten, magischen Lichtstrahlen getroffen wurde, so daß das Gold einen blutigen Hauch bekam.
Nur die vier Horror-Reiter entdeckte ich nicht. Sie schienen irgendwo im Hintergrund zu lauern und auf ihre große Stunde zu warten.
Wie würde es weitergehen?
Es ging weiter, denn die magischen Strahlen drangen immer tiefer vor, bis sie den Grund der versunkenen Pyramide erreicht hatten und dort auf ihr Ziel trafen.
Selbst ich, der ich mit vielem gerechnet hatte, wurde davon überrascht, denn das rote Licht erreichte drei Gestalten.
Es waren die goldenen Skelette!
***
Er hieß Pernell Kent, war ein Mann in den besten Jahren und gehörte zu den Menschen, die stets Erfolg hatten und dort arbeiteten, wo der Normalbürger keinen Zutritt hatte.
In der Grauzone des Verbrechens und der Polizeiarbeit.
Früher sagte man Spitzel oder V-Mann. Heute trugen die Leute einen anderen Namen.
UCA!
Es war eine Abkürzung. Sie bedeutete nichts anderes als UNDER COVER AGENT.
So ein Mann war Pernell Kent. Eigentlich hatte er nach seinem Studium und der Militärzeit den Beruf des Privatdetektivs ausgeübt.
Und er gehörte zu den wenigen Leuten, die davon gut leben konnten, denn die Aufträge liefen bei ihm ständig ein.
Sein Hauptarbeitgeber war eine der größten Versicherungen. Und Kent löste selbst die Fälle, bei denen sich die normalen Firmenagenten die Zähne ausgebissen hatten. Dementsprechend hoch belief sich auch Kents Honorar.
Pernell Kent arbeitete zielsicher, erfolgsorientiert, und er kannte sich aus. Europa war sein Hauptgebiet. Ob in Oslo oder Cannes, Paris und Moskau, Kent wußte Adressen, kannte Kontaktleute und schaffte es immer wieder, durch seine Erfolge die großen Versicherungen zu verblüffen. So etwas blieb nicht geheim, es sprach sich herum. Auch die Polizei hatte von den Erfolgen dieses Mannes erfahren, und man setzte sich heimlich mit dem Detektiv in Verbindung.
Er wurde nach langen Diskussionen und Gesprächen als UCA angeheuert. Keiner der hohen Beamten des Geheimdienstes und anderer Dienststellen wußte, daß Pernell Kent genau das erreicht hatte, was er sich immer ausrechnete. Er arbeitete zwar weiterhin offiziell, aber im Notfall konnte er sich auf starke Hintermänner verlassen.
Auch weiterhin verließ ihn das Glück nicht. Er mischte bei Entführungsfällen mit, stieg auch mal in die Drogenszene ein und ließ große Coups hochgehen.
Natürlich lebte er gefährlich, aber er war wie ein Phantom. Kent arbeitete in der Grauzone, und ebenso grau blieb seine Existenz. Es existierten so gut wie keine Fotos von ihm, und Kent sorgte dafür, daß es so blieb.
Der Erfolg klebte weiterhin an seinen Schuhen. Er lebte in Saus und Braus, gab das Geld so aus, wie er es verdiente, stemmte die Champagnerflaschen und ließ die Puppen tanzen. Mädchen, die auf harte Währungen scharf waren, gab es genügend, so geriet Kents Hormonhaushalt nie durcheinander.
Aber der Mensch braucht ein Hobby.
Auf der Höhe seines Erfolges merkte Kent die Unsicherheit, die ihn überkam, und er legte sich tatsächlich ein Hobby zu.
So außergewöhnlich und geheimnisvoll wie er selbst wurde auch das Hobby.
Er beschäftigte sich mit der Schwarzen Magie und vor allen Dingen mit dem Teufelskult.
Kent besuchte maskiert Schwarze Messen. Besonders in England tat er sich hervor, und irgendwann stieß er auf die Spur Gleichgesinnter, die ihn in die Kunst der Schwarzen Magie einweihten.
Er lernte reiche Menschen kennen, die dem Satan und dem Laster Geld frönten, er fand Kontakt zu Hexen, und er erhielt auch Aufträge.
Seinen größten Coup landete er, als ihm ein Belgier den Job vermittelte, einen Diamanten zu suchen, der sich die Träne des Teufels
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