Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

Titel: 0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Sanfte« kennt jeden Trick
Vom Netzwerk:
ich…«
    Ich hatte Besseres zu tun, als mir sein Gebrüll anzuhören. Phil und ich spurteten die Straße hoch, um den Mann zu erwischen, der versucht hatte, Charles Wood zu durchlöchern.
    Das Ergebnis war gleich null. Der Mann war längst über alle Berge. Vermutlich hatte er in einem der Hausgänge gelauert und war nach dem Mordversuch über die Hinterhöfe geflohen. Auf diese Weise boten sich ihm drei Dutzend Möglichkeiten zur Flucht. Wir trafen bei unserer Suche lediglich auf Leute der Wood-Gang, die ihr Boss losgejagt hatte.
    Als wir zum Cadillac zurückkehrten, war Woods Wut noch nicht verraucht.
    »Steigt ein, Jungs!«, schnaubte er seine Leute an. »Ich weiß, wer mir die Kugel zugedacht hat, aber er wird sich wundern. Ich zeige ihm, was es heißt, mit Charles Wood anbinden zu wollen, und ich zeige es ihm noch heute.«
    »Sprichst du von Cyle?«, fragte ich.
    »Klar!«, brüllte er. »Denkst du, ich lasse mir das gefallen…«
    Ihm ging auf, dass es falsch war, seine Absichten einem G-man in die Ohren zu brüllen. Er brach ab. Mit einem Ruck wandte er sich dem Wagen zu und schickte sich an, einzusteigen.
    Ich fasste einen der Gang-Burschen am Ärmel. Es war der gleiche, rothaarige Knabe, der mir schon einmal in die Finger geraten war.
    »Augenblick mal«, sagte ich, schob ihn zur Seite und stieg an seiner Stelle in den Fond des Cadillacs.
    Wood, der den Platz neben dem Beifahrer eingenommen hatte, drehte seinen Panzerturm-Schädel wütend um.
    »Das ist mein Auto, G-man«, schnauzte er. »Ich betreibe kein Taxiunternehmen.«
    »Wenn du zum Hafen fährst, haben wir den gleichen Weg«, antwortete ich gelassen.
    »Ich fahre nicht zum Hafen.«
    »Wenn du in die Bronx willst, haben wir erst recht den gleichen Weg.«
    Er hörte den Unterton in meiner Stimme, und er begriff, dass er in Teufels Küche kam, wenn er in dieser Nacht noch etwas unternehmen wollte. Er drehte sich mit solcher Wucht herum, dass der Cadillac schaukelte und die Federn ächzten.
    »Fahr los!«, schrie er den Fahrer an.
    Ich konnte Phil gerade noch zurufen: »Komm mit unserem Wagen nach und nimm den Rothaarigen mit.«
    Der Cadillac fuhr an.
    Wood hatte außer dem Fahrer vier Leute mit ins Italienerviertel gebracht. Da er den Beifahrersitz für sich allein beanspruchte, quetschten sich hinten mit mir drei kräftige Burschen auf die Sitzbank, und das war auch für ’ne Cadillacbreite ein bisschen viel.
    Wood hatte sich eine Zigarre angezündet und qualmte wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch.
    Ich beugte mich vor.
    »Ziemlich gefährlich, Barianos Nachfolger werden zu wollen«, sagte ich.
    Er gab einen Knurrlaut und Zigarrendampf von sich.
    »Mag sein, dass du das nicht verstehst, Charles«, fuhr ich fort, »aber das FBI hat etwas dagegen, dass Gangster Gangster ermorden. Halt dich ruhig.«
    »Hat Rane Cyle sich ruhig verhalten?«, knurrte er.
    »In diesem Land gibt es keine Selbstjustiz«, sagte ich scharf. »Außerdem bin ich nicht sicher, ob die Kugel durch die Windschutzscheibe des Cadillacs wirklich von Cyle bezahlt wurde, oder ob sie auf dein Konto kommt.«
    »Was soll das Gerede?«
    »Mag sein, du hieltest es für eine großartige Idee, ein wenig auf dich schießen zu lassen. Du wusstest ja, dass wir es hören würden. Da du außerdem weißt, dass wir dich und Cyle in Verdacht haben, die wirklichen Erfinder des Sanften zu sein, konntest du uns gleich den Beweis liefern, dass du unschuldig und Rane Cyle der wahre Bösewicht ist.«
    »Alles Unsinn«, fauchte er.
    »Möglich, dass ich Unsinn rede«, gab ich zu, »und die Wahrheit. In diesem Falle hättest du doppelten Grund, vorsichtig zu sein. Wenn du nichts mit Barianos Tod und nichts mit dem Sanften zu tun hast, dann zieh dich besser aufs Land zurück, Wood. Du bist den anderen nicht gewachsen. Du weißt, wie sie Bariano erledigt haben. Du hast gelesen, wie sie die Raubüberfälle starten. Nimm die Kugel als Warnung. Wenn Sie mit Maschinenpistolen und Handgranaten anrücken, wird es ihnen gelingen, dich auszulöschen.«
    »Halt den Mund, G-man.«
    Ich dachte nicht daran. Ich sprach sogar reichlicht laut, denn ich wollte, dass Woods Leute jedes Wort mitbekamen.
    »Lass die Finger von Barianos Erbe, Charles. Vielleicht wirst du in Ruhe gelassen, wenn auch du dich ruhig verhältst. Aber wenn du dich auf Barianos Stuhl setzen willst, dann geht es in New York rund. Und ich glaube nicht, dass von den Leuten, die hier im Auto sitzen, auch nur einer unbeschädigt davonkommt.«
    Wood war

Weitere Kostenlose Bücher