0337 - Satans tödliche Brut
alles nicht wahr sein…«
Durch seinen Abtransport war der noch bewußtlose Mongole erst einmal Zamorras Zugriff entzogen. Zamorra hätte es lieber gesehen, wenn er hier vor Ort behandelt worden wäre, so weit es sich als nötig erwies. Dann hätte er sich den Mongolen rechtzeitig wieder greifen können… oder zumindest beobachten, verbesserte er sich sofort. Denn gegen einen wachen, aktiven Wang war so gut wie nicht anzukommen.
Aber den Sanitätern und dem Unfallarzt konnte er doch keine Vorwürfe machen. Dann hätte er Wang eher direkt selbst im Cadillac verbrennen lassen können…
»Ein vorbeifahrender Tourist hat die Polizei informiert«, erklärte Zamorra. »Schade, daß du nicht vorher kommen konntest. Wir hätten uns mit Wang davonmachen können.«
»Und eventuell Scherereien bekommen, wegen Unfallflucht«, mahnte Nicole. »Immerhin dürftet Wang und du, ihr beide, die einzigen Zeugen sein, die die Polizei vernehmen kann. Und daß zwei Autos nicht von allein so ineinander rasen und auch noch ausbrennen, dürfte den Jungs in ihren schicken Uniformen auch klar sein. Die Uniformen sollten unsere Flics tragen… die sehen wenigstens nach etwas aus.«
Zamorra schmunzelte. Aber er wurde rasch wieder ernst. »Laß uns ins Krankenhaus nach Sâlo fahren«, sagte er. »Ich will wissen, was mit Wang los ist, und vielleicht schaffe ich es, ihm einen magischen Peiler anzuheften, damit wir erfahren, wohin er sich zurückzieht. Himmel, das Amulett muß doch irgendwo sein! Es kann doch nicht einfach verschwunden sein.«
»Vielleicht liegt es in Bjerns Haus«, gab Nicole zu bedenken.
»Dann machen wir da Station und sehen uns um«, sagte Zamorra energisch. Als er auf den Rolls-Roce zuging, hielt einer der Carabinieri ihn auf. »Signore, wohin wollen Sie fahren? Es könnte sein, daß wir Ihre Aussage noch einmal benötigen.«
April, die am Wagen wartete, gab dem Beamten ihre Adresse. »Da können Sie Professor Zamorra in den nächsten Tagen erreichen.«
Damit war die Sache auch geregelt. Unter anderen Umständen wäre Zamorra als Unfallbeteiligter nicht so rasch davongekommen, zumal er Ausländer war. Denn trotz seiner Aussage war dieser Unfall immer noch ungeklärt. Schließlich hatte Zamorra aus bestimmten Gründen nicht alles so erzählen können, wie es sich wirklich abgespielt hatte…
Man hätte ihn höchstens für verrückt erklärt, wenn er von Magie sprach… selbst für sein und Wangs Entkommen aus den Fahrzeugen hatte er sich etwas ausdenken müssen. Er hoffte, daß sich kein Fehler in seiner Erklärung befand. Dann gab’s Ärger.
Das Feuer war inzwischen eingedämmt, und sie konnten an dem Chaos vorbeifahren. Zamorra war nicht daran interessiert, sich die beiden ausgebrannten Wagen näher anzusehen. Er hatte verbrannte Autos oft genug gesehen. Und um den schwarzen Sportwagen oder das, was von ihm übrig geblieben war, nach Schwarzer Magie auszuloten, dazu fehlte ihm jetzt das Amulett, das sich auch jetzt noch nicht wieder durch den Ruf heranholen ließ.
Bjern Gryms Anwesen sah so aus, wie Zamorra es in Erinnerung hatte. Verärgert stellte er fest, daß der Mercedes und die Zwillinge fort waren. Er hatte so etwas Ähnliches schon erwartet. Wahrscheinlich hatte Wang sich erst um die Mädchen gekümmert, ehe er ins Haus kam… nein! Zamorra schüttelte den Kopf. Der Gegner war nicht allein. Ein anderer war über die Girls hergefallen. Denn sonst hätte der Wagen noch da sein müssen. Und daß die Mädchen aus irgendeinem Grund die Flucht ergriffen hatten, war sehr unwahrscheinlich..
Denn hier im Haus und auf dem Grundstück gab es keine Gefahr mehr. Sie hätten also inzwischen längst wieder zurückkehren können.
»Wollt ihr den Wagen als gestohlen melden?« fragte April, während sie das Grundstück wieder verließen.
Zamorra seufzte vernehmlich.
»Eigentlich müßten wir es«, sagte er. »Aber solange ich hier selbst nicht durchblicke, kann es alles nur noch komplizierter machen. Ich glaube fast, daß ich einen schriftlichen Plan machen muß, wer hier womit gegen wen und warum angeht… Grym scheint tot zu sein, im Wagen verbrannt, und die Zwillinge sind entführt worden. Wang ist im Spiel, und da er einen Helfer hat, ist möglicherweise auch unser Freund Eysenbeiß am Werk. Oder Leonardo selbst.«
»Keine Ahnung«, gestand Zamorra. »Aber ob tot oder lebendig: ich verstehe ihn nicht. Entweder paktiert er mit der Hölle, wie die magische Aufladung der FALCONET vermuten läßt, und dann ist sein
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