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0337 - Satans tödliche Brut

0337 - Satans tödliche Brut

Titel: 0337 - Satans tödliche Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Attentat auf den Cadillac unlogisch. Oder er paktiert nicht mit der Hölle, warum wendet er sich dann nicht an uns, daß wir ihm helfen?«
    »Möglicherweise weiß er gar nicht, daß wir hier sind.«
    »Aber er weiß, daß April uns kennt. Ein Telefonanruf würde genügen…«
    »Wir kriegen es schon heraus«, versprach Nicole. »Wir dürfen nur nichts dabei überstürzen. Irgendwann und irgendwie klärt sich alles auf.«
    Hoffentlich, dachte Zamorra.
    ***
    Warte, Freundchen, dachte Magnus Friedensreich Eysenbeiß. So einfach kommst du mir nicht davon!
    Er war nicht gewillt, diese Niederlage hinzunehmen. Bjern Grym schien sich von der Hölle abwenden zu wollen, aus welchen Gründen auch immer. Er war geflohen - und hatte Eysenbeiß dabei die beiden Geiseln abgenommen. Das war eine klare Kriegserklärung an die Abgesandten der Hölle.
    Eysenbeiß überlegte, was zu tun sei. Ein wenig wunderte er sich zwar, daß Wang noch nicht wieder erschienen war, aber vielleicht hatte auch er eine Niederlage einstecken müssen. Was wirklich geschehen war, ahnte Eysenbeiß nicht. Er war kein Hellseher. Er wollte auch sein Amulett nicht bemühen. Er sah die Gefahr, daß er sich zu sehr daran gewöhnte, es bald für jede Kleinigkeit einsetzte - und sich dadurch irgendwann verriet. Es sollte aber noch geraume Zeit ein Geheimnis bleiben.
    Lieber benutzte er dann doch seinen Verstand.
    Für Bjern Grym gab es jetzt zwei Möglichkeiten. Eine bestand darin, daß er mit den befreiten Mädchen in sein Haus zurückkehrte. Die andere, wahrscheinlichere, war, daß er sie zur anderen Seeseite bringen würde, zu seiner Freundin April Hedgeson. Darüber hatte Eysenbeiß sich rechtzeitig informiert.
    Dort mußte auch Zamorra seine Operationsbasis eingerichtet haben und über kurz oder lang dorthin zurückkehren. Es war also sehr wahrscheinlich, daß Grym sich dorthin begab.
    Damit stand für Eysenbeiß das Ziel fest. Er bestellte ein Taxi und ließ sich in die Nähe des Hedgeson-Anwesens bringen. Dann versuchte er, unbemerkt einzudringen, um Bjern Grym dort gebührend zu empfangen.
    ***
    Bjern Grym hegte dagegen andere Gedanken. Draußen auf freier Strecke hielt er an, weil er feststellte, daß eines der beiden Mädchen zu erwachen begann.
    Das gefiel ihm gar nicht, und er überlegte, ob er sie sofort wieder betäuben sollte. Denn er wollte sie ja nicht wieder freilassen. Er wollte sie seinerseits als Faustpfand nehmen.
    Er wollte sein eigenes Spiel machen!
    Er wollte sich nicht von Wang und seinem Kumpan bedrohen lassen. Er wollte sich aber auch nicht mehr auf die Seite Zamorras stellen. Denn jetzt da er über sein Traum-Phänomen getötet hatte - glaubte er zumindest -spürte er den Hauch der Macht in sich. Jahrelang hatte er sich gegen seine Para-Gabe gesperrt und sie als Fluch bezeichnet. Unseliges Erbe seines Vaters, der dieses Können in nicht ganz so ausgeprägter Form ebenfalls besessen hatte. Bjern Grym aber hatte niemals ein Monster sein wollen.
    Es war ihm sogar gelungen, seine Fähigkeit zu unterdrücken. So lange, bis Leonardo deMontagne ihn dazu gezwungen hatte, zu sterben oder sich seiner Gabe zu bedienen. Er hatte sich bedient…
    Ich bin ein Monster, dachte er. Aber auch Monster haben eine Existenzberechtigung…
    So einfach war es gewesen, den Wagen gegen den Cadillac zu schmettern und mit der magischen Bombe zu vernichten. Das zeigte ihm, daß er auf dem Weg zur Unbesiegbarkeit war. Er konnte an jeder Stelle der Welt, die ihm einigermaßen bekannt war, ein Duplikat von sich entstehen lassen.
    Macht, die sich gewinnen und vergrößern ließ… Macht über Leben und Tod, denn wer konnte ihm schon nachweisen, daß er der Mörder war, wenn er irgendwo anders war und ein paar Dutzend Menschen als Alibi-Zeugen bemühen konnte? Und es brauchte nicht einmal ein Mord zu sein. Es gab genug andere Möglichkeiten…
    Nein, davon wollte er sich nicht mehr abbringen lassen…
    Daß es ein dunkler Keim war, den Leonardo deMontagne damals in ihm versenkt hatte, begriff er nicht einmal. Dieser dunkle Keim war es, der wuchs und ihm mehr und mehr die Sinne für die Realitäten vernebelte. Bjern Grym lebte längst in einer Welt, die er nach seinen Vorstellungen gestalten wollte.
    Er betrachtete das erwachende Mädchen.
    Eineiige Zwillinge, die er nicht voneinander unterscheiden konnte, da sie auch noch identische Kleidung trugen. Dadurch fühlte er sich an seine Traum-Duplikate erinnert, die eigentlich auch so etwas wie Zwillinge waren.

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