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0337 - Satans tödliche Brut

0337 - Satans tödliche Brut

Titel: 0337 - Satans tödliche Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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befindet sich in Zimmer 324. Das ist im dritten Stock, Signore. Der Lift ist genau hinter Ihnen… warten Sie, ich rufe oben an, daß man den Beamten Bescheid gibt.«
    Wenig später kam die Auskunft, daß man Professor Zamorra und seine Begleiterinnen oben erwarte.
    Ein Polizeioffizier trat ihnen entgegen. »Die Schwester an der Aufnahme teilte uns mit, daß Sie unseren Problemfall kennen, Signore Zamorra… so war doch Ihr Name? Man sagte uns, Sie hätten den Namen des Patienten genannt.«
    Au weia, dachte Zamorra. Jetzt wird es doch offiziell! Dabei war es eigentlich genau das, was er eigentlich hatte vermeiden wollen. So wenig Aufsehen wie nur möglich erregen, herkommen, dem Mongolen eine Art magischen Peilsender anheften und wieder gehen, um ihn später verfolgen zu können…
    Aber jetzt saß er in der Zwickmühle.
    Ohne den Namen würde er mit Sicherheit nicht hineingelassen werden. Mit dem Namen gab es eine endlose Diskussion mit dem Carabiniere. Zamorra wünschte sich, zur italienischen Polizei ebensogute Beziehungen zu haben wie zur englischen.
    Allerdings hatten da die Fälle stets anders gelegen. Wenn er jemanden im Krankenhaus besuchte, war das ein Freund und Mitstreiter, oder ein Opfer - nicht aber ein Dämonendiener.
    »Sie wissen wahrscheinlich vom Unfallprotokoll her, daß ich mit im Fahrzeug saß«, sagte er. »Ich kenne den Mongolen nicht näher, er nannte mir nur seinen Namen, sonst nichts. Aber ich dachte mir, ich müßte ihn vielleicht noch sehen.«
    Er war heilfroh über die Ausrede, die ihm im letzten Moment noch eingefallen war.
    Daß er mit im Wagen gewesen sein mußte, zeigte dem Polizeioffizier die Unmenge an Schrammen und blauen Flecken und der lädierte Anzug. Zamorra hatte noch nicht die Zeit gefunden, einzukaufen. Nur die Schrammen waren verpflastert worden, noch am Ort des Unfalls oder besser des Attentats.
    »Er trug keine Papiere bei sich, nichts, womit man ihn identifizieren könnte«, sagte der Carabinieri. »Nur eine Geldbörse mit unverhältnismäßig viel großen Geldscheinen, ein paar gettoni… Nicht einmal ein Früherschein ist vorhanden. Aber vielleicht sind die Papiere im Wagen verbrannt. Deshalb sind wir für jeden Hinweis dankbar.«
    »Er nannte sich Wang«, sagte Zamorra. »Wang Lee Chan. Wang ist sein Familienname, Lee Chan Vornamen oder Vorname und Titel. Chan heißt König, glaube ich«, stellte Zamorra sich etwas dümmer, als er wirklich war. Er tat so, als sei er nicht ganz genau informiert.
    »Chinesisch?«
    »Vielleicht… ich weiß nicht. Aber er sieht wie ein Chinese aus, nicht wahr?«
    Der Carabiniere notierte sich den Namen, dann nickte er Zamorra zu. »Bitte… gehen Sie hinein. Aber er ist immer noch ohne Bewußtsein. Die Ärzte haben ihn an den Tropf gehängt, und eine Schwester sitzt neben ihm und wartet darauf, daß er endlich erwacht. So lange kann doch keine normale Bewußtlosigkeit dauern.«
    Zamorra nickte.
    Er öffnete die Tür, die nach innen aufschwang. Nichts warnte ihn.
    Das erste, was er sah, war die Krankenschwester. Sie lag gefesselt auf dem leeren Bett. Das Fenster stand offen.
    Zamorra stürmte in das Zimmer hinein. Die entsetzt aufgerissenen Augen der Schwester deutete er falsch. Er sah die Warnung in ihr nicht.
    Kaum war er drinnen, flog die Tür wieder zu und Nicole direkt vors Gesicht. Sie konnte gerade noch schützend die Hände hochreißen.
    Ein Fuß schnellte vor. Zamorra stürzte und prallte vor dem Fenster auf, riß den Ständer mit dem Tropf um. Die große Flasche zerklirrte und verstreute Scherben und Flüssigkeit durch das ganze Zimmer.
    »Ich wußte, daß du kommen würdest«, kicherte der Mongole hinter Zamorra. Als der Parapsychologe sich herumwarf, traf ihn ein Tritt Wang Lees. Zamorra krümmte sich zusammen. Für Augenblicke wurde ihm schwarz vor Augen.
    Dann flog die Tür wieder auf.
    Der Carabiniere stand fassungslos da, versuchte, sich ein Bild von dem Chaos zu machen und riß dann die Pistole aus der ledernen Gürteltasche.
    Er entsicherte sie und richtete sie auf Wang.
    »Sind Sie verrückt?« schrie April im Hintergrund. »Sie können doch hier nicht einfach schießen!«
    »Hände hoch!« befahl der Polizeioffizier. Der andere Carabiniere tauchte hinter ihm auf, ebenfalls die Waffe im Anschlag.
    Wang Lee lachte, warf den Kopf zurück und bückte sich. Mit unbändiger Kraft riß er an dem kurzen Läufer, der vom Bett zur Tür führte. Teppiche in Krankenzimmern sind normalerweise mehr als ungewöhnlich, aber das

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