Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0338 - Grauen in der Geisterstadt

0338 - Grauen in der Geisterstadt

Titel: 0338 - Grauen in der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Safe vor. Etwas sperrte sich dagegen. Wie ein Magnet zog es ihn dorthin, wo der »andere« Zamorra stand. Die Szene war erstarrt. Ein Bild, eine Momentaufnahme. Aber Zamorra weigerte sich, dorthin zu gehen. Wenn er nachrechnete, dann befand sich der Ort, an dem er »sich« jetzt sah, außerhalb der Mauern des Châteaus - und das Arbeitszimmer lag im zweiten Geschoß! Er ging also das Risiko ein, abzustürzen…
    Was denke ich da für einen Unsinn? schalt er sich. Es ist doch alles nur eine Illusion, ich komme ja nicht einmal durch das feste Mauerwerk hindurch…
    Aber dann griff er wieder durch die Wand, als er versuchte, die Zahlenkombination für den Safe in die direkt unter der Tapete liegenden Sensortasten einzutippen. Er fluchte. Sein Amulett lag im Safe, und er mußte es bekommen!
    Jetzt - wurde die Wand wieder fester! Zamorra tippte die Zahlen, die er auswendig wußte. Aber bei der siebten Ziffer wurde die Wand wieder durchlässig.
    Und der Sog wurde immer stärker.
    »Verdammt noch mal…«
    Hinter ihm öffnete sich die Tür. Nicole tauchte auf. »Was machst du da?« stieß sie hervor. »Cherie, alles verschwimmt… erinnerst du dich an Churks Falle und…«
    Er wandte sich ihr zu.
    »Ja!« schrie er. »Und ich kann nichts dagegen tun! Ich will es mit dem Amulett stabilisieren…«
    »Kannst du es nicht rufen?« erinnerte ihn Nicole.
    Zamorra schlug sich vor die Stirn, daß es klatschte. Dann konzentrierte er sich auf seinen geistigen Befehl. Augenblicke später glitt Merlins Stern durch das feste Material des Safes hindurch in seine geöffnete Hand. Es fühlte sich massiv an. Und es glomm schwach und vibrierte warm. Damit zeigte es mehr als deutlich dämonische Einwirkungen an, Schwarze Magie.
    Aber Schwarze Magie konnte es im Château Montagne nicht geben! Die magischen Abschirmungen verhinderten, daß dunkle Magie die Mauern durchdrang. Kein Hexer, kein Dämon konnte hindurch, um seine unseligen Kräfte im Innern wirken zu lassen. Zamorra achtete sorgsam darauf, daß die Abwehrzeichen, die diesen magischen Schutzschirm um das Château schufen, ständig kontrolliert und nötigenfalls verbessert wurden.
    Es gab nur eine Möglichkeit. Die von außen kommende Schwarze Magie, die vom Amulett angezeigt wurde, nahm den »Umweg« über die Vergangenheit. Durch die Zeitmaschine wurde vieles möglich, das sonst nicht ging…
    Vor hundert Jahren gab es die Abschirmung noch nicht…
    Zamorra umklammerte das Amulett jetzt. »Komm zu mir«, verlangte er. Nicole trat neben ihn und berührte seinen Arm. Zamorra aktivierte Merlins Stern. Ein grünlich flirrendes Leuchten ging von der Silberscheibe aus und legte sich um die beiden Menschen.
    Das Geisterbild verschwamm etwas. Zamorra hoffte, daß bald wieder völlige Ruhe einkehren würde, daß es ganz verschwand.
    Aber diese Hoffnung trog.
    Denn im nächsten Augenblick verlosch eine der beiden unwirklichen Wirklichkeitsebenen gänzlich.
    Es war - die Gegenwart…
    ***
    Das gerade noch erstarrte Bild begann zu leben. Die drei Gestalten -Römer, Mongole und Skelett - bewegten sich voneinander weg, fächerten auseinander. Mißtrauisch, wachsam, sahen sie zu Zamorra und Nicole hinüber.
    »Verflixt«, keuchte Zamorra. »Irgendwie hat es uns herüber gerissen… wir sind wohl jetzt geistig in unsere damaligen Körper geschlüpft.«
    »Aber in denen sind doch schon unsere Geister«, sagte Nicole irritiert. »Das kann doch nicht gutgehen! Wir können doch nicht einfach uns selbst überlappen und unterdrücken wie Dybbuks! Oder gar mit unserem jeweiligen früheren Ich verschmelzen… es gäbe doch mit ziemlicher Sicherheit keine Rückkehr mehr in unsere Originalkörper in unserer Gegenwart! Oder wir würden unsere damaligen Bewußtseine mit hinübernehmen, wenn uns die Rückkehr gelingt…«
    Zamorra atmete tief durch.
    »Über diese Theorie können wir uns später unterhalten«, raunte Zamorra. »Jetzt müssen wir erst einmal Zusehen, daß wir aus dieser Lage wieder mit heiler Haut herauskommen!« Er starrte den Römer an, der das Kurzschwert gezogen hatte, das Skelett mit der Streitaxt und den Mongolen mit dem schußbereiten Colt im Gürtelholster Zamorra erinnerte sich, daß Wang Lee auch noch irgendwo einen Kampfs! ab haben mußte, den er sich selbst angc fertigt hatte. Und da mußte doch auch noch irgendwo Olaf Schädelbrecher sein, oder zumindest seine Leiche und ein Mann, der auf den Namen Churk hörte, war auch irgendwo versteckt.
    Und die Comanchenhorde, deren Medizinmann

Weitere Kostenlose Bücher