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0338 - Grauen in der Geisterstadt

0338 - Grauen in der Geisterstadt

Titel: 0338 - Grauen in der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entrückt. Vielleicht hätten die Knöchernen ihn erschlagen, ohne daß er es begriffen hätte, was ihm geschah. T’Cant fragte sich, weshalb sie gekommen waren. Wurde der Herr der höllischen Heerscharen ungeduldig?
    Bill Flemings Kopf hob sich langsam. Die zurückverwandelte Tandy Cant sah, wie zwischen seinen blonden Haaren Funken knisterten, die aber allmählich verloschen. Jetzt öffnete Bill die Augen und wandte sich um. Er war überrascht.
    »He, was ist denn mit dir passiert?« stieß er überrascht hervor und sah abwechselnd zwischen den zerfetzt herumliegenden Kleidungsstücken und Tandy hin und her.
    »Es muß mit deinem Experiment Zusammenhängen«, sagte Tandy schnell und atemlos. Sie kniete sich neben Bill nieder. Er streckte eine Hand aus und berührte ihre Haut. Wieder knisterten Funken. Das hübsche Mädchen zuckte zusammen.
    »Langsam, Billy! Hoffentlich läßt du dir die Methode nicht patentieren -schneller hat mich noch keiner ausgezogen.«
    »Mhm«, machte der Historiker. »Unvorstellbar… schade, daß ich es nicht gesehen habe. Warte…« Er erhob sich und schwankte. »Ich bin fertig, weißt du das? Fix und fertig.«
    »Hast du wenigstens etwas erreicht?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich habe nur gesehen, daß jemand dazwischengepfuscht hat. Und ich weiß, wo es geschehen ist. Hundert Jahre zurück in dieser verdammten Geisterstadt bei Romero, Texas. Da hatten dieser Zamorra und ich schon einmal zu tun… wenn auch auf getrennten Wegen.«
    »Zamorra?« Tandy bemühte sich, ihr Erschrecken nicht zu zeigen. Aber Bill war zu erschöpft, um darauf zu achten. Er half Tandy hoch und zog sie an sich. Er genoß den leichten Druck ihres warmen Körpers.
    »Ich fürchte, wenn ich wirklich etwas bewirken will, muß ich dorthin, wo die Geisterstadt liegt. Ich nehme an, daß die meisten Kräfte, die ich aufwenden muß, allein durch die große Entfernung aufgesogen werden. Vor Ort kann ich vielleicht mehr erkennen und auch mehr ausrichten. Ich glaube, ich sollte besser dorthin fliegen.«
    »Muß das sein?« fragte Tandy. Wenn Zamorra seine Hände im Spiel hatte, dann drohte größte Gefahr. Bill vermochte den Dämon in ihr nicht zu erkennen, aber Zamorra würde sofort wissen, was los war…
    »Ich fürchte, ja. Oder ist es dir plötzlich nicht mehr so ernst damit, daß ich alles rückgängig machen soll?«
    Tandy preßte die Lippen zusammen. Wenn sie jetzt einen Rückzieher machte, wurde sie unglaubwürdig. Sie hatte Bill zwar ziemlich gut unter ihrer Kontrolle, er war ihr hörig. Aber er würde vielleicht doch mißtrauisch werden und sich so seine Gedanken machen. Also mußte sie in den sauren Apfel beißen und das Risiko eingehen. Aber sie wollte dafür Sorge tragen, daß es so gering wie möglich blieb.
    »In Ordnung«, sagte sie. »Ich rufe am Kennedy-Airport an und buche zwei Plätze in der nächsten Maschine nach Texas. Wo genau ist die Stelle?«
    »Der nächste größere Flughafen ist in Amarillo«, erklärte Bill und küßte Tandys Stirn. Die Hörner konnte er nicht einmal ahnen…
    Tandy ging langsam hinüber zum Telefon und tastete müde die Rufnummer des Flughafen-Service in den Apparat. Ob sie wollte oder nicht - sie mußte Bill begleiten. Sonst bestand die Gefahr, daß er ihrer Kontrolle entglitt…
    ***
    Bills neuerlicher Versuch, mit dem Prydo in den Ablauf der Zeit zu greifen, hatte die drei Skelett-Krieger in die Vergangenheit geschleudert. Und entlang der geistigmagischen Tast-Strecke stürzten sie genau in jene Geisterstadt, ein paar Dutzend Meilen von der nordtexanischen Kleinstadt Romero entfernt, und glitten dorthin, wo von der anderen Seite her genau in diesem Moment - wenn auch um ein Jahrhundert versetzt — ebenfalls ein Tastversuch stattfand.
    In das Zimmer, in dem Zamorra und Nicole waren…
    ***
    Die Abschirmung des magischen Kreises konnte die drei Skelette nicht aufhalten. Sie entstanden einfach aus dem Nichts heraus, umlodert von flackerndem Licht und dem Pesthauch der Hölle, zum Teil innerhalb von Zamorras Schutzkreis! Und sie griffen kompromißlos an.
    Sie schlugen zu, ohne zu erkennen, daß es nicht mehr der Dämon T’Cant war, mit dem sie es in Bill Flemings Komfortwohnung zu tun hatten. Sie handelten noch aus der Kampfbewegung heraus.
    Es war Zamorras Glück, daß er im Schneidersitz auf dem Boden kauerte. So pfiff die Schwertklinge des ihm am nächsten stehenden Knochenmannes nur haarscharf über ihn hinweg.
    Nicole registrierte die aus dem Nichts kommenden Skelette

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