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0338 - Grauen in der Geisterstadt

0338 - Grauen in der Geisterstadt

Titel: 0338 - Grauen in der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und handelte sofort. Sie trat kräftig zu. Ihr Stiefel erwischte den ihr am nächsten Stehenden in Hüfthöhe und schleuderte ihn gegen die anderen. Die Skelett-Krieger rumpelten durcheinander und hatten für einige Sekunden Koordinationsschwierigkeiten.
    »Chef!« schrie Nicole laut. Dann rief sie das Schaltwort, das ihn zum Erwachen zwang, ehe er sich noch selbst daran erinnern konnte.
    Er war von einem Moment zum anderen wieder voll da. Das wurde aber auch höchste Zeit, denn die Skelett-Krieger hatten sich mit der veränderten Situation abgefunden. Sie teilten sich jetzt auf. Zwei nahmen Zamorra als Gegner an, der dritte warf sich auf Nicole. Sie schnellte sich empor. Dicht unter ihren Stiefeln zischte die Streitaxt flach über den Boden, die ihr die Beine hatte zerschmettern sollen. Nicole warf sich nach vorn und prallte gegen den Skelett-Krieger. Der moderige und stinkende Blechharnisch war eiskalt. Nicole versuchte nach dem Schädel des Kriegers zu fassen, um ihn von den Halswirbeln zu lösen. Aber dieser Schädel saß fest wie angeschweißt. Es bedurfte schon einer Waffe, ihn abzuschlagen. Die gleiche Magie, die dafür sorgte, daß die Knochenmänner sich bewegten und zielbewußt handeln konnten, hielt die einzelnen Knochen auch zusammen!
    Was mit Zamorra geschah, sah Nicole nicht. Sie hatte genug mit ihrem eigenen Gegner zu tun, der im Nahkampf eine unglaubliche »Körperkraft« entwickelte. Er stieß und schlug nach ihr, und sie mußte sich von ihm lösen. Der Schmerz zwang sie zurück. Für ein paar Augenblicke wurde ihr schwarz vor Augen. Das reichte dem Knochenmann, wieder seine mächtige doppelschneidige Streitaxt zu schwingen. Nicole hörte das Pfeifen in der Luft, krümmte sich zusammen und wurde so nur gestreift. Die Wucht des Schlages schleuderte sie gegen das Fensterkreuz. Das alte, morsche Holz, in dem längst die Glasscheiben fehlten, brach, und Nicole stürzte nach draußen!
    Zamorra reagierte unterdessen blitzschnell und schlug mit dem noch aktiven Amulett nach den beiden Gegnern. Aber Merlins Stern war nicht auf Kampf geschaltet, sondern auf Beobachtung. Die silbrige Scheibe erwärmte sich zwar rasend schnell und vibrierte, um dadurch die akute Nähe von Finstermagie anzuzeigen. Aber das allein half Zamorra in diesem Moment nicht weiter. Er warf sich aus seiner kauernden Haltung heraus vorwärts gegen die Beine eines Kriegers, der prompt stürzte. Leider in die falsche Richtung. Zamorras Hoffnung, daß seine beiden Gegner sich ineinander verkeilten, erfüllte sich also nicht. Zamorra rollte sich in Richtung des Gestürzten. Direkt neben ihm hackte ein Morgenstern in den Boden und spaltete die Bretter auf. Splitter flogen nach allen Seiten.
    Zamorra schnellte sich hoch. Der Morgenstern ist eine mörderische Waffe, schlägt er aber daneben, hat der Kämpfer genug zu tun, ihn wieder loszureißen und in Schwung zu bringen. Das war Zamorras Chance.
    Er rammte seinen Körper gegen den von Lederrock und Kettenhemd umhüllten modrig stinkenden Knochenmann. Dessen Griff um den Stil des Morgensterns löste sich. Der Knochenmann und Zamorra strauchelten gegen die Zimmerwand. Zamorra duckte sich unter den zupackenden Knochenfingern hinweg, faßte seinerseits zu und hebelte den Skelett-Krieger über sich hinweg. Er flog gegen den Schwertarm des anderen, der sich gerade wieder aufgerafft hatte.
    Das Fenster wurde zerbrochen. Zamorra sah Nicole nach draußen stürzen. Kalte Wut flammte in ihm auf. Er mußte eine Waffe der Skelett-Krieger erbeuten! So viel Zeit, das Amulett umzupolen, blieb ihm nicht! Auch für einen Gedankenbefehl fehlte ihm die Zeit, sich darauf zu konzentrieren!
    Er warf sich auf den Griff des Morgensterns und riß kräftig daran. Die stachelbewehrte Eisenkugel löste sich mit einem Ruck aus dem Holz. Zamorra schwang sie sofort hoch. Die Kette, mit der die Kugel am Stiel befestigt war, spannte sich. Zamorra brachte die Kugel in Drehbewegung und schlug sofort zu, als der Krieger, der Nicole aus dem Fenster geschleudert hatte, jetzt ihn angriff. Die Stachelkugel krachte gegen den Harnisch und spaltete ihn auf. Der Skelettkrieger wurde gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert. Aber er war längst nicht besiegt.
    Zamorra versuchte, den Morgenstern wieder in Schwung zu bringen.
    Aber er bekam die Zeit dazu nicht mehr.
    Die beiden anderen Skelett-Krieger waren heran, und das Schwert des vordersten berührte vorwärts stoßend Zamorras Brust.
    ***
    Für Tanista war alles Hexenwerk und

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