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0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

Titel: 0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hereingefallen.
    Maria Canotti reagierte mit einer Hinterlist, die typisch für sie war.
    Bevor Suko den Arm noch höher heben konnte, umspannten plötzlich Finger sein rechtes Gelenk.
    Maria Canotti hatte zugepackt. »So nicht«, hauchte sie.
    Suko preßte die Lippen zusammen. Er hätte wissen müssen, daß sich die Canotti nicht auf seine Seite stellte. Es wäre leicht für ihn gewesen, den Griff zu sprengen, dann aber wäre auch der Höllen-Detektiv aufmerksam geworden, und das hätte für den Inspektor tödlich enden können.
    So blieb er ruhig.
    In Sekundenschnelle rechnete Suko seine Chancen aus. Sie standen schlecht. Er war gehandicapt, der andere würde immer schneller reagieren. Sollte er wirklich, nur um Jane Collins Leben zu retten, sein eigenes wegwerfen?
    Nein, das wollte er auf keinen Fall. Seine Existenz war ihm viel wichtiger als die einer Jane Collins, und so ließ er den Höllen-Detektiv laufen.
    Wie Sir James im fernen London, so hatte auch Suko eine Entscheidung getroffen, von der er im Grunde seines Herzens nicht überzeugt war.
    Die Canotti merkte, daß sich der Inspektor entspannte, doch ihr Griff lockerte sich nicht. Nach wie vor traute sie Suko nicht über den Weg.
    Und er beobachtete den Weg des Mannes auf die Vitrine zu.
    Jetzt hatte er sie erreicht.
    Bevor er die Arme ausstreckte, um hineinzugreifen, schaute er noch einmal schräg zurück. Ein kaltes Grinsen umspielte dabei die dünnen Lippen und straffte die Haut an den Wangen.
    »Es ist vorbei«, erklärte er. »Keine Chance mehr für euch.« Seine Lache klang meckernd.
    Im nächsten Augenblick umfaßte er den Würfel.
    Suko wartete darauf, daß Pernell Kent ihn von Jane Collins wegnehmen würde, als der Höllen-Detektiv gellend aufschrie, regelrecht zusammenfuhr und den Quader losließ, als wäre er glühend.
    Bleich und mit einem entsetzten Ausdruck im Gesicht taumelte er zurück. Irgend etwas mußte ihn völlig aus der Fassung gebracht haben.
    Aber was?
    ***
    Noch immer steckte ich innerhalb des Würfels und sah auch keine Chance, wieder herauszukommen. Die Vergangenheit und die Gegenwart waren miteinander verschmolzen, wobei die Vergangenheit die Gegenwart geschluckt hatte.
    Sie dominierte nun!
    Und sie hatte auch die Personen geschluckt, die sich in ihrem unmittelbaren Dunstkreis befanden.
    Wie Jane Collins!
    Ich hatte in die Höhe geschaut und ihr Gesicht gesehen. Durch das Glas des Würfels wirkte sie seltsam verzerrt, aber noch immer konnte ich keine Regung darin feststellen.
    Jane lag dort wie zu Beginn.
    Trotz dieser für mich miesen Lage mußte ich zugeben, daß ich so etwas wie einen Silberstreifen am Horizont erkannte. Dieser Silberstreifen hatte auch einen Namen.
    Stagnation!
    Es war demnach nichts passiert, das Jane Collins in eine andere Lage gebracht hätte. Nur äußere Dinge hatten sich verändert, wie die Zeitverschiebung, zum Beispiel.
    Ich erinnerte mich wieder an die Stimmen und dachte daran, daß sie zu den Geistwesen gehörten, aus denen der gefährliche Todesnebel bestand. Noch war er für mich nicht zu spüren, der Würfel hielt ihn fest, da es keinen gab, der ihn von außerhalb her aktivierte.
    Doch was geschah, wenn er mich angriff?
    In einer Lage wie dieser klammert man sich an den kleinsten Hoffnungsbalken. Mir erging es da ebenso. Ich dachte an mein Kreuz, das ich bei mir trug und das wohl zu den wenigen Waffen gehörte, die dem Todesnebel widerstanden.
    Wenn ich von ihm also angegriffen wurde, hatte der Nebel keine Chance, mich zu vernichten.
    Ich war geschützt!
    Als ich zu dieser Schlußfolgerung kam, ging es mir besser, und ich versuchte, mich mit meiner Umgebung nicht nur abzufinden, sondern auch selbst aktiv zu werden.
    Und dies hatte einen Namen.
    Jane Collins.
    Der Würfel hielt sie auf gewisse Art und Weise am Leben.
    Weshalb, zum Henker, sollte es dann nicht möglich sein, über den Würfel als Katalysator mit ihr Kontakt aufzunehmen?
    Das versuchte ich.
    Zunächst entschied ich mich für den akustischen Weg, indem ich ihren Namen rief und gespannt auf eine Reaktion wartete. Ich hatte mich dabei wieder so hingestellt, daß ich durch die Decke des Würfels praktisch gegen ihr Gesicht schaute.
    Dort regte sich nichts.
    Es kam mir so bleich vor wie ein Mond mit faltiger Haut. Weder ein Zucken auf den Lippen noch an den Wangen verriet, daß überhaupt noch Leben in ihr steckte.
    Sie lag nur still…
    Mein Magen zog sich ein wenig zusammen. Furcht, daß Jane trotz allem gestorben war, übermannte

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