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0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

Titel: 0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich, und ich hatte Mühe, dieses Gefühl wieder zurückzudrängen.
    Nur nicht die Hoffnung aufgeben. Irgend etwas an Leben mußte doch einfach da sein.
    Nach zwei weiteren vergeblichen Versuchen gab ich die Sache auf und dachte an eine andere Möglichkeit, mit Jane in ein »Gespräch« zu kommen.
    Durch die reine Geisteskraft.
    Dabei sollte und mußte mir der Würfel helfen. Man konnte ihn manipulieren. Wer ihn besaß, aktivierte gefährliche Kräfte in ihm, und der Würfel tat das, was man von ihm verlangte.
    Gutes und Böses…
    Ich hatte noch nie im Leben Böses von ihm verlangt, und auch einen Kontakt mit Jane Collins sah ich nicht so an. Nur Informationen wollte ich. Mehr nicht.
    Die mußte er mir einfach geben.
    Es fiel mir nicht leicht, mich auf Jane Collins zu konzentrieren, denn die Umgebung und meine eigene Lage lenkten mich zu sehr ab.
    Manchmal irrten die Gedanken in andere Richtungen, so daß es mir Mühe bereitete, sie wieder einzufangen.
    ›Jane!‹ Es war ein regelrechter Gedankenstrahl, den ich auf die Reise schickte.
    Gleichzeitig konzentrierte ich mich auf den Würfel und hoffte auf dessen katalysatorische Kraft.
    Schaffte er es?
    Im Moment noch nicht, aber ich gab nicht auf und versuchte es weiter.
    Immer wieder schickte ich Gedanken mit nur diesem einen Namen auf die Reise, zitierte und bebte dabei vor Spannung und wartete darauf, endlich eine Reaktion auszulösen.
    Und ich hatte Erfolg!
    Auf einmal strahlte sie einen Gedanken zurück. Es war ebenfalls nur ein kurzer Moment, vielleicht mit dem Aufblitzen einer Flamme zu vergleichen, aber ich wußte, daß Jane mich gehört hatte, und vernahm sogar meinen Namen.
    ›John.‹ Fast hätte ich vor Freude geschrien. Sie wußte also Bescheid. Sie konnte mich also hören, und ich fragte noch einmal nach.
    Die Antwort, die ich erhielt, geriet in den Bereich der Philosophie, denn ich wurde aus ihr nicht schlau. ›Obwohl ich nicht ich bin, John, bin ich so froh, daß es dich noch gibt und daß du mich gerufen hast.
    Ich danke dir dafür.‹ Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen.
    Das durfte doch nicht wahr sein. Wie sprach denn diese Hexe Jane Collins auf einmal mit mir?
    Das waren Töne, die ich seit Jahren von ihr nicht mehr vernommen hatte. Sie redete wirklich so wie früher, als wir noch ein Herz und eine Seele waren.
    Ich wollte es nicht, aber ich mußte lachen. Es war verrückt, einfach irre.
    ›John?‹ Da war wieder der fragende Ruf nach mir. Das Lachen erstickte mir in der Kehle.
    ›Ich bin da.‹
    ›Danke, denn ich habe dich vermißt, John.‹ Wieder hatte ich das Gefühl, Mittelpunkt eines Irrenhauses zu sein.
    Wie konnte Jane Collins so reden?
    Das gab es doch gar nicht. Sie war eine Hexe und hatte mich, ihren Todfeind vermißt?
    Lächerlich. Einfach nicht zu glauben.
    Ich hatte vorgehabt, scharf und mit Vorwürfen zu reagieren, verwarf diesen Gedanken jedoch, denn es hatte keinen Sinn, wenn ich dem Gespräch eine provokante Note gab.
    Deshalb fragte ich vorsichtig weiter. ›Wenn du mich vermißt hast, Jane, weshalb hast du dann so reagiert und dich auf die Seite des Teufels gestellt?‹
    ›Das war nicht ich!‹
    ›Sondern?‹ Ich war gespannt wie selten, was sie mir wohl antworten würde.
    ›Mein anderer Geist. Der Beherrscher meines Körpers. Jack the Ripper. Ich, John, bin woanders, das heißt meine Seele, mein wahres Ich. Man hat es gefangen, als der Austausch vorgenommen wurde.
    Ich stecke in einem Zwischenreich und warte auf eine Erlösung, die wohl nie eintreten wird, obwohl es die Chance gibt.‹
    ›Dann sag sie mir.‹ Jane lachte gedanklich.
    Ich aber nahm es akustisch auf. Es war ein warmes Lachen, ein freudiges, ein erleichtertes, wie ich es von früher kannte.
    ›Man hat es dir bereits gesagt, John. Eine sehr gute Freundin sprach zu dir und baute dir diese Brücke.‹
    ›Tanith?‹ fragte ich erstaunt.
    ›Genau sie.‹ Es war mir, als würde der berühmte Vorhang vor meinen Augen reißen, der bisher alles verschluckt hatte. So also sah die Sachlage aus.
    Jetzt kannte ich die Verbindung zwischen Tanith und Jane Collins. Die Seelen beider Frauen schwebten in einem Niemandsland, innerhalb des Raumes zwischen dem Diesseits und dem Jenseits.
    Es war mir auch bewiesen worden. Und zwar durch den Kelch des Feuers, der, als er Verbindung zu Tanith aufgenommen hatte, seine Kräfte auf mich übertrug und mich für die übrige Welt unsichtbar hatte werden lassen. Aber das lag zurück, und den Kelch des Feuers trug ich

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