Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0339 - Die Stunde des Eisernen Engels

0339 - Die Stunde des Eisernen Engels

Titel: 0339 - Die Stunde des Eisernen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und spürte ihre Reaktion. Vielleicht zu vergleichen mit den Seilen eines Boxrings, nur wurde ich nicht wieder nach vorn geschleudert, sondern blieb praktisch auf der Linie kleben, ohne mich wehren zu können.
    Durch meinen Körper lief ein Zucken. Für einen Moment verschwammen die Umrisse der beiden Skelette vor meinen Augen.
    Als ich wieder klar sah, erkannte ich sie deutlicher und stellte weiterhin fest, daß ich mich nicht so bewegen konnte, wie ich gern gewollt hätte.
    Ich war ein Gefangener der Steinmagie!
    Hatten die Skelette leichtes Spiel?
    Im Moment ja.
    Sie gingen auch nicht mehr getrennt vor.
    Und sie griffen an.
    Die Blitze zuckten von zwei Seiten auf mich zu. Magische Entladungen, über deren Ursprung ich nichts wußte. Nur ihre Gefährlichkeit kannte ich, aber ich hatte das Schwert.
    Wieder einmal wurde es zu meinem vorläufigen Lebensretter, als es die Blitze auffing.
    Diesmal waren es mehr, die Einschläge entsprechend härter, das spürte ich genau.
    Durch meinen Körper lief das Zittern.
    Heftiger als bei der ersten Blitzattacke. Noch schwerer war das Schwert geworden, und ich war kaum in der Lage, mich auf den Füßen zu halten.
    Langsam kippte mein Oberkörper nach vorn. Weit hatte ich die Augen aufgerissen. In den Ohren brauste es. Durch dieses Brausen vernahm ich Karas Stimme.
    »Du mußt kämpfen, John Sinclair, denn du allein bist der Geisterjäger. Hast du verstanden? Nur du allein!«
    Mein »Ja« war mehr ein Ächzen.
    Vielleicht wäre ich trotz allem gefallen, doch mir gelang es, mich auf das Schwert zu stützen. Dabei drang die Spitze tief in den Boden, und in dieser wackligen Haltung blieb ich, während die beiden Knochenmänner immer näher kamen.
    Wie hatte Kara gesagt?
    Du darfst dich nicht von ihnen anfassen lassen! Wenn das passierte, war ich verloren.
    Diese Warnung fruchtete. Obwohl ich einiges hinter mir hatte, gelang es mir dennoch, alle Kräfte zu mobilisieren, die in meinem Körper steckten. Ich richtete mich wieder auf und hob gleichzeitig das Schwert an.
    Noch immer war es mehr als doppelt so schwer, aber ich wollte nicht nachgeben.
    Vor mir standen sie.
    Golden schimmernd, dennoch unheimlich aussehend. Und sie streckten bereits ihre Arme nach mir aus, um mir die goldenen Klauen in den Hals und die Schulter zu schlagen.
    Auf die nächste Sekunde kam es an.
    Ich schrie, während ich gleichzeitig meinen rechten Arm in die Höhe stemmte und das Schwert hoch genug vom Boden bekam. Ein wenig konnte ich ausholen.
    Mein Schlag erfolgte von rechts nach links.
    Ich hörte den Aufprall, vernahm ein grausames Ächzen, sah, daß die Goldenen zitterten, gegeneinander fielen und sich ihre Knochen ineinander verhakten.
    Dann sanken sie zu Boden.
    Für einen Moment stand ich in einer vorgebeugten Haltung, bis mich die Schwere des Schwertes zu Boden zog, so daß ich zwischen die Knochen fallen würde. Nicht berühren, dachte ich noch. Nicht berühren!
    Es war zu spät.
    Ausweichen konnte ich nicht. Voll fiel ich in die goldenen Gerippe, die im selben Bruchteil der Sekunde in einer grellweißen Lichtlanze vergingen.
    Auch mich umhüllte das Licht. Es raubte mir den Atem, ich spürte eine seltsame Kälte, die jedoch sehr schnell verging, weil das Licht wieder zusammenfiel.
    Erschöpft und ausgelaugt lag ich am Boden. Meine rechte Hand umklammerte noch immer den Schwertgriff. Ich wollte überhaupt nicht mehr aufstehen. Mein Herz hämmerte. Seine Schläge hörte ich im Kopf als einen dumpfen Widerhall.
    Zu nichts war ich mehr fähig. Wäre noch ein viertes Skelett gekommen, ich wäre eine leichte Beute gewesen.
    Wie lange ich so gelegen hatte, konnte ich nicht sagen. Erst als ich die Berührung an meiner rechten Hand spürte, wurde ich aufmerksam und hob den Kopf an.
    Nur verschwommen sah ich die Umrisse einer Frauengestalt.
    Kara hatte sich gebückt, nahm mir das Schwert aus den Fingern und steckte es wieder ein, als wäre nichts gewesen.
    Danach bückte sie sich ein zweitesmal. Ihre kühlen Fingerspitzen strichen über meine schweißnasse Haut, und ich hörte ihre Stimme dicht an meinem Ohr. »Du hast sehr gut gekämpft, John. Das hätte nicht jeder geschafft, auch nicht mit dem Schwert.«
    Ich mußte lachen. Nur innerlich. Heraus brachte ich keinen Ton.
    Die Kehle war einfach zugeschnürt.
    »Warte, ich helfe dir aufzustehen.«
    Wäre Kara nicht gewesen, ich hätte wirklich stundenlang liegen können. Sie faßte unter meine Achseln und hievte mich in die Höhe.
    Zwar bekamen meine Füße

Weitere Kostenlose Bücher