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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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schaffen. Ich kniete wieder neben dem stöhnenden Gangster nieder und untersuchte den Mann und seine Kleidung. Plötzlich stutzte ich. Gonzalez hatte in den Taschen seiner Jacke mehrere dicke Bündel mit Banknoten. Es waren alles größere Scheine, und auf den ersten Blick schon musste es eine bedeutende Summe sein, die er da mit sich herumgeschleppt hatte.
    »Er scheint eine Menge Ersparnisse gehabt zu haben«, wandte ich mich an Phil, der neben mich getreten war. »Ich frage mich nur, aus welchem Grunde er das Zeug mit sich rumgeschleppt hat. Das war bei seiner Art Freunden recht leichtsinnig.«
    »Sollte das vielleicht auch mit der Holloway Zusammenhängen?« Phil sprach das aus, was auch ich mir gedacht hatte. Dann wies er auf die Waffe, die neben dem Verletzten lag, außer seiner Reichweite. »Ich will nicht mehr Phil Decker heißen, wenn das nicht ’ne Luger ist.«
    »Mit einer Luger wurde der Mann erschossen, den man im Roger Morris Park gefunden hat. Sollte Gonzalez den doch auf dem Gewissen haben?«, fragte Phil.
    »Es sieht bald so aus«, murmelte ich und horchte auf den auf und ab schwellenden Ton einer Sirene. Das Geräusch wurde langsam lauter. Wenige Sekunden später hielt der von uns angeforderte Ambulanzwagen mit quietschenden Bremsen neben uns. Er sollte Gonzalez ins Gefängnishospital bringen.
    Ich kümmerte mich nicht um die Arbeit der Sanitäter und ging zu unserem Jaguar hinüber. Durch das heruntergedrehte Fenster hörte ich eine blecherne Stimme aus dem noch immer eingeschalteten Funkgerät rufen.
    Ich meldete mich schnell, nachdem ich mich auf den Sitz geschwungen hatte.
    »Mein lieber Jerry, das wurde nun wirklich langsam Zeit«, kam die vorwurfsvolle Antwort aus dem Lautsprecher. »Ich versuche schon eine ganze Weile, euch zu erreichen. Der rote Ford Mustang ist gefunden worden.«
    »Wo ist er?«, wollte ich wissen.
    »Der steht friedlich in der Bayra Street. Von der Fahrerin keine Spur. Martins steht mit seinem Einsatzwagen in der Nähe des Ford Mustangs und…«
    »Okay, Fred«, sagte ich, winkte Phil heran und ließ den Motor des Jaguars anspringen. »Wir fahren zur Bayara Street.«
    ***
    Jane Holloway brauchte nur einen kurzen Augenblick zu warten. Der Chinese, der sich Al Smith nannte, stand auf einmal wie aus dem Boden gewachsen neben ihr.
    »Ich hatte Sie eigentlich so schnell nicht erwartet«, sagte er und hatte wieder dieses unergründliche Lächeln in seinem fahlen Gesicht. »Kommen Sie, Miss Holloway, wir wollen uns in ein ruhiges Zimmer zurückziehen, wo wir uns ungestört unterhalten können.«
    »Wenn Sie nicht beabsichtigen, sich schreiend mit mir zu unterhalten, dann können wir doch auch hier in dieser Ecke der Halle bleiben«, schlug Jane Holloway vor.
    Der Chinese lächelte jetzt über das ganze Gesicht, aber Hohn sprach aus seinen Augen, als er sagte: »Ganz wie Sie wollen, Miss Holloway, ganz wie Sie wollen. Vielleicht fürchten Sie, dass Ihnen in dem stillen Zimmer etwas passieren könnte. Sie fühlen sich hier wahrscheinlich sicherer. Aber Sie scheinen mich doch für sehr dumm zu halten. Ich kann mir an den zehn Fingern ausrechnen, dass Sie die Papiere nicht in der kleinen Handtasche mit sich rumschleppen. Deswegen wäre es doch sinnlos, wenn ich Sie unter Druck setzen würde. Davon einmal abgesehen, würde es mich nur eine Handbewegung kosten, und man würde Sie hier aus der Halle genauso schnell entführen. Aber ich bin ja kein Dummkopf, Miss Holloway, ich will ja die Pläne von Ihnen.«
    Der Chinese setzte sich in den tiefen Sessel neben den, in dem das Mädchen saß. Er schlug die Beine übereinander und zog ein goldenes Zigarettenetui aus der Tasche. Er hielt es Jane Holloway hin. Sie bediente sich und ließ sich Feuer geben.
    »Sie können mich nicht einschüchtern, Smith«, sagte Jane Holloway ungerührt. »Auch Sie scheinen mich zu unterschätzen. Aber wir sollten lieber von unserem Geschäft reden. Meine Zeit ist nämlich reichlich knapp bemessen.«
    »Eigentlich gibt es doch nicht viel zu besprechen«, warf Al Smith ein. »Die Bedingungen sind uns beiden bekannt. Ich habe das Geld in der Tasche.«
    Er holte eine Brieftasche heraus, die prall mit Banknoten gefüllt war. Er klappte sie auf und ließ das Mädchen hineinblicken, dann ließ Al Smith die Brieftasche wieder verschwinden.
    »Sie wissen wahrscheinlich nicht, dass die Voraussetzungen für unser Geschäft ganz andere sind als vor einigen Tagen«, sagte Jane Holloway in kalter Ruhe. Sie stieß den Rauch

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