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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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jetzt die Luger gefasst und bewegte sich langsam aus der Tasche. »Wen wollen Sie denn noch umbringen? Es ist doch außer mir niemand mehr hier.«
    »Man braucht ja nicht unbedingt hier zu sterben. Ich werde Jane…«
    Einen kurzen Augenblick nur hatte der Mann an der Tür die Waffe gesenkt. Lex Bluster sah seine Chance und ließ sie nicht ungenutzt. Blitzschnell riss er die Hand hinter dem Flügel der Schranktür hervor.
    Im gleichen Augenblick peitschte der Schuss auf. Lex Bluster hatte keine Zeit gehabt zu zielen. Sofort nach dem Schuss ging er deshalb hinter der Stahltür in Deckung.
    Die Worte des Mannes gingen in ein dumpfes Gurgeln über. Ein harter Gegenstand fiel neben dem Teppich auf das Parkett. Lex Bluster wagte aus seiner Deckung heraus einen vorsichtigen Blick. Die Luger hatte er schussbereit in seiner Rechten.
    Er ließ sie aber sofort wieder sinken. Denn er sah, dass er den anderen tödlich getroffen hatte.
    Der Gegenstand, der auf den Baden gepoltert war, schimmerte silbern im Licht der Schreibtischlampe. Es war die Pistole des Mannes, der lang ausgestreckt auf dem Boden lag.
    Lex Bluster war mit einem Satz neben ihm. Auf den ersten Blick sah er, dass der Mann tot war. Er entdeckte die Wunde in der Brust des Toten, genau in der Höhe des Herzens. Seine Blicke irrten weiter zu den Augen des Toten und den hohen Backenknochen, über denen sich die fahle, gelbliche Haut spannte.
    Lex Bluster fuhr mit einem Ruck zurück. Es war ihm, als habe ihn eine große, unsichtbare Faust am Genick gepackt. Bluster stellte fest, dass er den Toten nicht kannte. Er hatte ihn noch nie gesehen, und es war auf keinen Fall der Mann, den er vor sich zu haben geglaubt hatte. Lex Bluster schoss aus seiner gebückten Haltung hoch und starrte ungläubig auf den Toten, auf den kahlen Schädel und das linke Ohr.
    ***
    Lex Bluster steckte seine Luger in die Tasche und bückte sich nach der Waffe des Unbekannten. Dabei entdeckte er den Blutfleck auf dem Teppich. Lex Bluster stieß einen leisen Fluch aus. Er zerrte die Leiche ganz auf den Teppich und schleifte sie auf den Gang bis an die Treppe, die in wenigen Stufen zur Hintertür führte. Dort ließ er den Toten liegen und schloss erst die Tür auf. Die Beleuchtung in dem Gang war nicht eingeschaltet. Nur aus den beiden erleuchteten Zimmern kam ein Lichtschein, der allerdings kaum bis ans Ende des Flurs drang.
    Lex Bluster trug keuchend den Toten an die kleine Pforte, die vom Hinterhof und dem verwilderten Park des Instituts zum Roger Morris Park führte. Mit zitternden Knien verschnaufte er eine kleine Weile. Während er mit der Linken den Schlüssel in seiner Tasche suchte, lehnte er die schweißnasse Stirn gegen die kühlen Steine der Mauer, die das Terrain des Instituts von dem öffentlichen Park abschloss.
    Das Schloss ließ sich leicht öffnen. Nur selten verließ jemand auf diesem Wege das Institut. Bevor Lex Bluster in die Dunkelheit des Parks eintauchte, verharrte er einen Augenblick und zwang sich, seinen keuchenden Atem anzuhalten. Als alles still blieb, wankte er weiter.
    Lex Bluster kannte sich im Roger Morris Park aus. Er wandte sich nach rechts, nahm aber den breiten Weg, der eine feste Oberfläche hatte, die keine Fußspuren hinterlassen konnte.
    Plötzlich erstarrte Lex Bluster. Er blieb wie angewurzelt stehen. Sein keuchender Atem stockte. Ein Knacken hatte die Stille zerrissen, so, als habe jemand auf einen trockenen Ast getreten. Ein ähnlicher Laut wiederholte sich nicht, und Lex Bluster meinte, dass er sich getäuscht habe. Er hastete so schnell weiter, wie es die schwere Last erlaubte.
    Kurz bevor der breite Weg in den Bereich der ersten Lampen kam, bog Lex Bluster in einen schmalen Seitenweg ab. Sobald er merkte, dass der Boden unter seinen Füßen weicher wurde, blieb er stehen und ließ die Leiche von seiner Schulter gleiten.
    Lex Bluster horchte noch einige bange Minuten in die Stille. Dann wischte er sich den Schweiß von der Stirn und war überzeugt, dass niemand ihn bei seinem Tun beobachtet hatte. Er drehte sich auf dem Absatz um und hetzte, so schnell er konnte, den Weg zurück, den er gekommen war.
    Aber Lex Bluster irrte sieh. Zwei fremde Augen hatten ihn im Licht des gerade aufgehenden Mondes beobachtet. Zwei Augen, die gefährlich funkelten, als Lex Bluster hinter einer Wegbiegung verschwunden war.
    Jetzt trat der Mann aus den Büschen heraus und schlich zu der Stelle, wo der Tote lag. Dort hockte er sich nieder und durchsuchte mit fliegenden

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