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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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ein anderer Wagen an. Um ein Haar wäre er mit unserem zusammengeprallt.
    »Das ist Martins«, berichtete Phil, der sich umgedreht hatte.
    »Guck lieber nach vorne!«, forderte ich ihn auf. »Der rote Ford Mustang ist verschwunden.«
    »Er kann nur rechts oder links abgebogen sein«, sagte Phil.
    »Ich gäb was drum, wenn ich wüsste, ob rechts oder links«, sagte ich. »Gib Martins bitte ein Zeichen, dass er links reinfährt. Wir wollen unser Glück auf der anderen Seite versuchen.«
    Der Ford Mustang von Jane Holloway hatte einen ordentlichen Vorsprung gewonnen. Als wir mit jaulenden Reifen nach rechts um die Ecke kamen, konnten wir keine Spur von ihm entdecken. Ich kurvte auf gut Glück gleich wieder rechts um die nächste Ecke.
    Es ging jetzt durch die engen Gassen von Chinatown. Jane Holloway konnte in jede der verwinkelten kleinen Straßen eingebogen sein. Ich verließ mich auf meine gute Nase und fuhr rein mechanisch geradeaus weiter.
    Kurz vor der Bowery entdeckte Phil den roten Wagen wieder.
    »Sie biegt ab«, brüllte Phil aufgeregt.
    Ich ließ mich von seiner Nervosität nicht anstecken. Der Jaguar war kurz hinter dem Ford Mustang. Wir waren in einer langen geraden Straße. Sie war eng, hatte aber keine Abzweigungen, wie ich von früheren Besuchen dieses Viertels wusste. Kein Passant, kein anderer Wagen war zu sehen. Ich schaltete zurück und trat das Gaspedal voll durch. Langsam schob sich der Jaguar an Jane Holloways Gefährt vorbei. Ganz plötzlich bremste sie ab. Ich trat auf das Bremspedal und riss im gleichen Augenblick das Steuer herum. Ich setzte mich vor den Ford Mustang und drängte ihn ganz nach rechts ab.
    Noch einmal versuchte Jane Holloway den Trick, mit dem sie mich schon einmal hereingelegt hatte. Sie wollte auf den Bürgersteig und dann an mir vorbeiziehen. Jetzt war ich schneller und ließ den Jaguar ebenfalls über die Bordsteinkante rollen.
    Dann ging alles schnell. Auf einmal krachte der Ford Mustang gegen den Mast der Straßenlaterne und saß fest. Phil und ich waren mit einem Satz aus unserem Wagen. Der rote Ford Mustang hatte den ganzen Kühler eingebeult Anscheinend war das Chassis verzogen. Jane Holloway und ihr Begleiter bemühten sich vergeblich, von innen die Türen zu öffnen. Mit zwei Sätzen standen wir neben dem Wagen. Ich stemmte mich mit aller Gewalt gegen den Rahmen und packte den Türgriff. Mit einem gewaltigen Ruck riss ich die Wagentür auf.
    »Steigen Sie aus, Miss Jane Holloway!«, sagte ich. »Ich muss Sie vorläufig festnehmen. Sie stehen unter dem dringenden Verdacht…«
    »Hände hoch!«, brüllte in diesem Augenblick Phil. Ich sah, dass der Begleiter des Mädchens eine Hand blitzschnell in die Innentasche seiner Jacke gesteckt hatte. Phil hielt seine Waffe auf den Mann gerichtet.
    »Machen Sie keine Dummheiten!«, warnte ich ihn.
    Er brachte die Hand wieder zum Vorschein und hatte jetzt ein goldenes Zigarettenetui darin. Der Mann grinste überheblich und sagte kalt: »Ich wollte mir nach dem Schreck nur eine Zigarette anstecken, wenn Sie gestatten.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, ließ er das Etui aufschnappen. Mit einem raschen Griff holte er etwas heraus. Ich sah, dass es keine Zigarette war.
    »Aufpassen, Phil!«, warnte ich meinen Freund und rannte um den Wagen herum. Phil hatte den Fremden am Arm gepackt und wollte seine Hand wegreißen. Der Chinese fuhr hoch und konnte mit seiner Hand an den Mund kommen.
    Ich war heran und zerrte ihn aus dem Wagen. Er setzte uns keinen Widerstand entgegen. Über sein gelbes Gesicht huschte ein Grinsen.
    »Machen Sie sich keine Mühe, meine Herren«, sagte der Mann leise, fast höflich. »Das Gift wird sehr schnell wirken. Glauben Sie mir, ich verstehe mich darauf.«
    Fast im gleichen Augenblick ging ein Zucken durch seinen Körper. Die fahle Haut in seinem Gesicht straffte sich über den hohen Backenknochen und wurde fast undurchsichtig. Er krümmte sich vor Schmerzen, aber ohne einen Laut sank er zu Boden.
    Da sah ich Jane Holloway. Sie hatte die Gelegenheit genutzt und raste über die Straße. Nach wenigen Schritten schleuderte sie die hochhackigen Schuhe von den Füßen.
    Ich überließ den Chinesen Phil. Ich setzte hinter der Frau her. Ich holte schnell auf. Plötzlich blieb sie stehen. Sie drehte sich um und funkelte mich in tödlichem Hass an.
    In ihrer Hand hielt sie eine Pistole, deren Lauf genau auf meinen Leib gerichtet war. Ich sah ihr an, dass sie zu allem entschlossen war.
    Ich stand drei Schritte vor

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