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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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schaute.
    »Haben Sie mich erschreckt«, stieß sie hervor und presste ihre Hand auf den Mund.
    »Was machen Sie denn hier?«, fragte ich scharf.
    Mit dem unschuldigsten Gesicht der Welt sagte sie: »Dr. Norman hat mir aufgetragen, für Sie und die anderen Herren Kaffee zu machen, und da dies hier unsere provisorische Küche ist, habe…«
    Es war wirklich alles zum Kochen vorhanden. Der Raum war zwar klein, aber komplett eingerichtet. Auf der mir gegenüberliegenden Seite war eine zweite Tür, die auf den Flur führen musste.
    »Wie lange sind Sie schon hier?«, fragte ich.
    »Ich bin im Augenblick erst gekommen«, beteuerte sie, und ich wusste tatsächlich nicht, ob sie mir die Wahrheit sagte oder mich anlog. Unter meinem misstrauischen Blick zeigte sie nicht die Spur von Verlegenheit.
    »Da die Kanne ja jetzt kaputt ist, gibt es leider keinen Kaffee«, sagte ich bedauernd. »Sie könnten einen Augenblick zu mir kommen, Miss Holloway. Ich habe einige Fragen an Sie.«
    Sie folgte mir, ohne zu zögern. Phil und ich fragten sie gemeinsam aus, aber wir konnten auch aus ihr nichts herausbringen, was uns weitergeholfen hätte.
    ***
    »Wo gehen Sie hin?«, fragte Dr. Norman und sah gequält auf das Gewimmel von FBI-Beamten in den Räumen des Instituts.
    »Ich habe die Kaffeekanne zerbrochen, Dr. Normann«, gestand Jane Holloway und senkte wie ein kleines Mädchen schuldbewusst den Kopf.
    »Aber das macht doch nichts, Miss Holloway«, sagte der weißhaarige Gelehrte rasch. »Ich bitte Sie, das ist doch nicht schlimm.«
    »Ich gehe rasch eine neue kaufen«, sagte das Mädchen und wollte fort.
    »Das muss doch nicht gleich sein«, wehrte Dr. Norman ab. »Das hat doch noch Zeit. Ich lasse dieser Tage mal eine von Bluster…«
    Verwirrt hielt er inne, als er wie in alter Gewohnheit den Namen seines ermordeten Faktotums genannt hatte.
    »Ich muss den Herren doch einen Kaffee machen«, sagte Jane Holloway.
    »Ja, natürlich«, gab der Gelehrte zerstreut zurück und gab ihr den Weg frei.
    Jane Holloway nahm ihren Wagen. Bevor sie vom Gelände des Instituts auf die Straße fuhr, schaute sie längere Zeit aufmerksam in den Rückspiegel. Sie fuhr erst los, als sie davon überzeugt war, dass ihr keiner der Polizeiwagen folgte.
    Jane Holloway fuhr die Edgecombe Avenue ein ganzes Stück in Richtung Bronx hinauf. Sie bog dann links ab und hielt am Jumel Place. Statt über die Straße zu dem Haushaltswaren-Shop zu gehen, schritt Jane Holloway schnurstracks zu dem Telefonhäuschen. In der Zelle warf sie noch einmal einen Blick nach allen Seiten und kramte dann einen kleinen Fetzen Papier aus ihrer Handtasche.
    Es war ein Stück von einem dieser runden Papieruntersetzer, die man unter die Kaffeetassen legt.
    Jane Holloway wählte die Nummer, die auf den Zettel gekritzelt war. Dreimal ging der Ruf ab. Dann meldete sich eine raue Stimme.
    »Lobster?«, fragte Jane Holloway, und ihre Stimme hatte nichts von der eines kleinen Mädchens.
    »Wer ist da?«, kam es rau und unfreundlich zurück.
    »Wenn Sie Lobster sind, dann melden Sie sich, oder ich gehe mit Blusters Plänen zu jemand…«
    »He! Nicht so schnell«, schaltete auf einmal der Gangster um. »Wer wird denn gleich böse werden? Sie müssen verstehen, dass ich meine Gründe habe, meinen Namen nicht allzu häufig zu nennen. Wenn Sie mir gesagt hätten, dass Sie etwas von den Plänen von Bluster wissen, dann hätte ich…«
    »Ich weiß nichts von diesen Plänen, ich habe sie«, unterbrach Jane Holloway den Gangster. »Was sind Ihnen die Papiere wert?«
    »Fünftausend Dollar«, kam es wie aus der Pistole geschossen.
    »Sie sind wohl verrückt«, brauste Jane Holloway auf. »Mich können Sie nicht erpressen wie Bluster, und dem macht’s nichts mehr, denn er ist tot. Ihr Mann hat ihn auf dem Gewissen.«
    »Sie gehen ja verdammt scharf ran«, stellte Lobster heiser fest. »Am Telefon sollten wir nicht über diese Dinge reden.«
    »Ich habe keine Zeit, mir einen anderen Weg zu suchen«, kanzelte Jane Holloway den Mann ab. »Ich verlange für die Papiere den doppelten Preis, den Sie mit Bluster vereinbart hatten.«
    »Sie sind ja verrückt«, entfuhr es dem Gangster. »Ich zahle doch nicht auf einmal den doppelten Preis. Das kommt nicht in die Tüte. Aus welchem Grund sollte ich so verrückt sein?«
    Jane Holloway lachte kalt. »Vergessen Sie nicht, dass Sie jetzt genau in der Lage stecken, in der Bluster war. Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Jetzt haben Sie einen kleinen Mord auf dem

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