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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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der umfiel und auf den nackten Holzboden polterte. »Du wirst auch noch nervös werden, Mann. Verlass dich drauf. Auch du wirst bald einen Beruhigungs-Schnaps nötig haben.«
    »Wenn ich arbeite, pfeife ich auf Schnaps«, verteidigte sich der Gangster und rekelte sich auf seinem Stuhl »Aber ich bin auch nicht so nervös wie du.«
    Der Schwarzhaarige lief ruhelos auf und ab wie ein wildes Tier in seinem Käfig. »Wenn du mit deinem vertrockneten Rest von Gehirn endlich kapiert haben wirst, dass uns Pete reingelegt hat, dann wirst du auch nervös werden.«.
    »Er wird sich verspätet haben«, antwortete Jonny Rudington. »Kann ja immer mal was dazwischenkommen. Vielleicht hat sich auch dieser Kerl aus dem Institut verspätet. Pass auf, er wird bald aufkreuzen und dann haben wir die Pläne und vielleicht sogar so ’nen komischen Apparat. Ich weiß zwar noch immer nicht, wie das Ding funktionieren soll, aber wenn’s wirklich so gut ist, wie du immer erzählt hast, dann sind wir gemachte Leute. Dann räumen wir einen Tresor nach dem anderen aus. Wir schneiden den Stahl auf wie Butter. Mensch, Boss, so was hab ich mir schon immer gewünscht. Wenn wir dann ein paar anständige Coups gelandet haben und wenn wir ’nen Haufen Moos haben, dann verduften wir nach Südamerika und leben ’n feines Leben, bis wir keinen Cent mehr haben. Und dann besorgen wir uns neuen Zaster. Wir können ja immer ran, wenn wir das Ding haben oder die Pläne dafür.«
    »Ja, wenn, wenn, wenn!«, höhnte Lobster und steigerte seine Stimme zum Schreien. »Soll ich dir mal verraten, was los ist? Pete Gonzalez ist mit dem Zaster durchgebrannt, das ist es! Wir haben ihm alle Bucks, die wir hatten, in die Hand gedrückt, und jetzt ist er damit über alle Berge. Und wir sitzen hier und denken, dass er für das Geld die Pläne oder den Apparat kauft!«
    »Boss, reg dich doch über ’ne Verspätung nicht so auf«, unterbrach ihn Rudington und fischte sich eine Zigarette aus der Packung, die neben einer kleinen Schnapsflasche auf dem Tisch lag.
    »So, zwei Stunden nennst du also ’ne kleine Verspätung!« Lobster stakste wütend zum Tisch zurück und goss sich so hastig ein weiteres Glas Schnaps ein, dass ein Teil der Flüssigkeit überschwappte. Mit zitternder Hand setzte er das Glas an seine Lippen und verschüttete auch noch einige Tropfen über sein Kinn und das ehemals weiße Hemd. Das leere Glas warf er mit einer wütenden Grimasse auf den großen, feuchten Fleck der verblichenen Tapete an der Wand, wo das zerfetzte Sofa stand. Das Glas zerschellte. Die splitternden Scherben klirrten auf den Boden.
    Eddy Lobster stierte böse auf den Fleck an der Wand. Dann drehte er sich plötzlich abrupt um und stakste hinüber zu dem Waschbecken. Er drehte den Hahn so voll auf, dass das Wasser nach allen Seiten spritzte. Schwerfällig bückte er sich und hielt seinen Kopf unter das fließende Wasser. Als er sich wieder aufrichtete, schüttelte sich Eddy Lobster wie ein nasser Hund und trocknete sich das Gesicht dann mit dem Ärmel seines Hemdes.
    Er schien auf einmal wie verwandelt.
    Mit einem Satz war er am Tisch. Er baute sich vor Rudington auf. Mit einem Schlag seiner Rechten fegte er das Glas aus der Hand des Gangsters, das der gerade an seine Lippen setzen wollte.
    »Lass das!«, herrschte er den verblüfften Rudington an. »Los, steh auf! Feg die Scherben weg!«
    Gehorsam stand der Gangster auf, nachdem ihn ein Blick in die entschlossenen Augen von Lobster belehrt hatte, dass kein Widerspruch geduldet würde.
    »Bei dir weiß man aber auch wirklich nicht, wo man dran ist«, murmelte er nur und fegte mit einer zusammengelegten Zeitung die Scherben der Gläser auf einen Haufen.
    »Allerdings!«, brüllte er und nahm seine Wanderung in der schäbigen Bude wieder auf. »Aber jetzt ist Schluss. Hab die Zügel zu sehr schleifen lassen. Wahrscheinlich ist Pete nur deswegen auf den Gedanken gekommen, mich übers Ohr zu hauen. Dabei hätte der Kerl wirklich Grund zu kuschen, wegen der Geschichte in Chicago kann er sich ohnehin nirgends mehr blicken lassen. Ich hätte ihn einfach im Dreck lassen sollen. Stattdessen drück ich ihm auch noch unser letztes Geld in die Hand!«
    »Wenn…«, unterbrach Rudington den Monolog.
    Gereizt flog Lobster herum. »Hör endlich auf mit deinem wenn! Wer weiß, wofür er die Scheine verbraucht hat. Vielleicht hockt er jetzt im Spielklub und verjubelt sie. Aber den erwische ich, da kannst du…«
    Ein dreimaliges Klopfen draußen

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