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0339 - Wir griffen ins Agentennest

0339 - Wir griffen ins Agentennest

Titel: 0339 - Wir griffen ins Agentennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir griffen ins Agentennest
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an der Tür unterbrach ihn. Verblüfft schwieg der Gangster und lauschte. Dann folgte der vereinbarte Wirbel.
    »Das ist ja Pete«, stotterte Rudington ungläubig.
    »Los, lass ihn rein!«, befahl Lobster leise. »Lass dir aber nichts anmerken, verstanden? Wenn der Kerl hier im Zimmer ist, dann baust du dich hinter ihm auf und achtest genau auf meine Befehle. Los, beeil dich!«
    Rudington ging. Wenige Augenblicke später kam er mit Gonzalez zurück. Der warf einen kurzen Blick auf seinen Boss und sagte leichthin: »Hallo, Boss! Du scheinst ja mächtig schlechte Laune zu haben.«
    »Halt die Klappe!«, herrschte der ihn an. »Wo hast du die Pläne?«
    »Die Pläne hab ich noch nicht, Boss«, berichtete Gonzalez kleinlaut. »Aber wir kriegen sie. Die kriegen wir sogar ohne einen einzigen Cent.«
    »Wo hast du das Geld?«, zischte Lobster drohend.
    »Lass dir mal erklären, Boss, wie wir ohne einen einzigen Cent an die Pläne kommen.«
    Lobster unterbrach ihn mit einem herrischen Wink seiner Rechten. Rudington hatte nur darauf gewartet. Er stand hinter Gonzalez und riss auf den Wink seinen rechten Arm hoch.
    »Lass den Blödsinn, Jonny«, brummte der Einohrige. »Wenn du meinst, ich hätte das Pulver nicht mehr, dann bist du schwer auf dem Holzweg.«
    Seine Hand fuhr in die Innentasche der Jacke und förderte ein Bündel Banknoten zutage. Gonzalez warf das Bündel auf den Tisch. Ungläubig starrte Rudington auf die Scheine. Die Hand des Einohrigen fuhr noch zweimal in die Tasche, und jedes Mal kam sie wieder mit einem Bündel Noten zurück.
    »Hier! Hier, da ist das ganze Geld! Meinst du etwa, dass ich euch verschaukeln wollte?«
    Eddy Lobster, der mit verschränkten Armen wortlos an der Wand gelehnt hatte, preschte vor und grapschte nach den Scheinen. Mit der Zunge feuchtete er seinen rechten Daumen an und begann, die Scheine langsam zu zählen, ohne dabei Gonzalez aus den Augen zu lassen.
    Rudington kam langsam um den Tisch herum.
    Lobster lehnte sich lächelnd zurück. »Das Geld stimmt. Es fehlt nicht ein Dollar.«
    »Wie kommt ihr überhaupt auf die Idee, dass es nicht stimmen soll?«, empörte sich Gonzalez.
    »Red keine Operetten, erzähl lieber, warum du die Pläne nicht hast«, herrschte Lobster den Gangster nicht gerade freundlich an.
    »Wenn du mir Zeit zum Reden gegeben hättest, statt mir Jonny auf den Hals zu schicken, dann wärst du schon längst im Bilde.«
    »Brich dir bloß keine Verzierung ab!«, meinte Lobster. »Wär ja schließlich nicht das erste Mal, dass du uns reinlegen würdest. Also halt dich jetzt nicht mit der Vorrede auf, spiel nicht die gekränkte Leberwurst. Raus mit der Wahrheit!«
    »Ich war lange vor der vereinbarten Zeit an der Stelle, die ich mit diesem Kerl aus dem Institut ausgemacht hatte. Ich wollte mir die Gegend…«
    »Mensch! Erzähl bloß keinen Roman in Fortsetzungen. Mach’s kurz und mach’s schnell. Wir haben schließlich lange genug auf dich warten müssen.«
    »Ich hab mir das Gelände und das Institut mal angesehen«, sagte der einohrige Gangster mit einem beleidigten Unterton in der Stimme.
    »Warum?«, wollte Lobster wissen.
    »Hätte ja sein können, dass wir auf die Hilfe von diesem Bluster mal hätten verzichten müssen«, sagte er und fügte mit einem schiefem Grinsen hinzu:
    »Oder wollen. Dann mussten wir natürlich über das Institut genau Bescheid wissen. Ich wollte gerade über die Mauer setzen, die rund um das Gelände führt, da seh ich plötzlich ’nen Lichtschein. Muss die Hintertür gewesen sein. Ich also in Deckung und beobachte. Und was seh ich da?«
    »Woher soll ich das wissen?«, brummte Lobster, dem Petes Weitschweifigkeit auf die Nerven ging. »Wird nicht gerade der Weihnachtsmann gewesen sein.«
    »Aber so ungefähr sah’s aus«, verteidigte sich der Gangster eingeschnappt. »Da kommt auf einmal ’ne Gestalt raus, und ich seh, dass der was auf dem Rücken trägt. Ich denk, da kann doch was nicht stimmen, denk ich und warte ab, bis der Kerl näher kommt. Und richtig, der kommt doch rüber bis an die Mauer ran, und da muss ’n Tor gewesen sein, das ich vorher nicht bemerkt hatte.«
    »Hast dir anscheinend die Gegend sehr genau angesehen«, brummte Lobster und steckte eine neue Zigarette an.
    »Schließlich hatte ich gerade damit angefangen«, erregte sich der Einohrige. »Ich warte, bis der Kerl aus dem Tor rauskommt, und dann bin ich hinter ihm her. Ich hab ihn nicht aus den Augen gelassen. Er immer vor mir her, den breiten Weg runter.

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