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034 - Der Hexer

034 - Der Hexer

Titel: 034 - Der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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zitternden Lippen zu verbergen. Dann flüsterte er kaum vernehmbar:
    »Ich will, daß Sie heute hierherkommen. Sie sind gegen mich offen gewesen, auch ich will gegen Sie offen sein. Ich will Sie -und ich will die Furcht und Ungewißheit, die auf Ihrem Leben liegt, von Ihnen nehmen; ich will Sie aus Ihrer kläglichen Umgebung herausholen. Sie wissen doch, wie es um Ihren Bruder steht? Er ist mit Bewährungsfrist entlassen worden. Er hat noch zwei Jahre und fünf Monate abzusitzen. Wenn ich eine Klage wegen Fälschung gegen ihn vorbringe, wird er sieben Jahre bekommen - und die Zeit, die er noch nicht abgesessen hat, dazu. Neuneinhalb Jahre ... Sie wissen doch, was das bedeutet? Wenn Sie ihn wiedersehen, sind Sie über dreißig Jahre alt!«
    Sie wankte. Er faßte ihren Arm, aber sie stieß ihn zurück.
    »Eine andere Möglichkeit gibt es nicht?« fragte sie leise. »Einen Dienst, den ich Ihnen erweisen könnte? Ich will Ihre Wirtschaft führen, als Ihre Dienstmagd arbeiten ...«
    »Sie werden theatralisch, meine Liebe - das ist Blödsinn! Warum über ein kleines Abendessen, eine kleine - hm -freundliche Unterhaltung soviel Aufhebens machen?« Sie sah ihn ruhig an.
    »Wenn ich es Johnny sage ...«, begann sie langsam.
    »Wenn Sie es Johnny sagen, kommt er hierher und wird noch theatralischer sein, und ich werde die Polizei anrufen. Das wäre das Ende Johnnys. Sie verstehen mich doch?«
    Sie antwortete nicht.

32.
    Um fünf Uhr sagte ihr Messer, daß sie nach Hause gehen könne. Der Abendbesuch wurde nicht mehr erwähnt, und sie eilte aus dem Haus. Es dämmerte, über Deptford lag ein leichter Nebel.
    Wenn sie zu Alan ginge? Sie verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Sie mußte sich selbst helfen. Wenn Johnny zu Hause gewesen wäre, hätte sie ihm wahrscheinlich alles erzählt, oder er würde ihrem vergrämten Gesicht angesehen haben, daß etwas Ungewöhnliches vorgefallen war.
    Aber Johnny war nicht zu Hause. Ein Zettel von ihm lag auf dem Tisch, darauf teilte er mit, daß er einen Bekannten in der Stadt aufsuchen wolle. Sie ging in ihr Zimmer.
    Die kleine Hausangestellte kam und meldete, daß ein Herr Mary zu sprechen wünsche.
    »Ich will niemand sehen. Wer ist es?«
    »Ich weiß es nicht, Miss. Er hat einen Bart.«
    Sie ging schnell durch das Eßzimmer in die kleine Diele. Was wollte dieser Mann von Scotland Yard? Hatte Maurice ihn geschickt?
    »Bitte, kommen Sie herein!« forderte sie ihn auf.
    Er trat ein. Nur langsam nahm er den Hut ab, als ob es ihm widerstrebte, ihr diese Höflichkeit zu erweisen.
    »Ich hörte, daß Ihr Bruder gestern aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Oder war es heute?«
    »Gestern«, sagte sie. »Er ist heute morgen nach Hause gekommen.«
    Zu ihrem Erstaunen sprach er nicht weiter über Johnny, sondern holte eine Morgenzeitung aus der Tasche und faltete sie so, daß eine Anzeigenspalte zu sehen war. Sie las die Annonce, auf die er mit dem Finger zeigte:
    X2 Z1/2 L Ba T. QQ 57 g.
    LL 418 TS. A 79 Bf.
    »Was bedeutet das?« fragte sie.
    »Das möchte ich gerade wissen«, erwiderte Bliss, indem er sie prüfend ansah. »Entweder ist es eine Botschaft des Hexers an seine Frau oder umgekehrt. Der Kode dazu wurde vor einiger Zeit in Ihrer Wohnung verloren. Ich möchte, daß Sie mir diesen Kode zeigen.«
    »Es tut mir leid, Mr. Bliss - aber der Kode ist mir ja doch gestohlen worden, ich dachte von ...«
    »Sie dachten von mir?« Er lachte grimmig. »Sie haben also die Geschichte nicht geglaubt, die ich erzählt habe - daß ein Mann in Ihre Wohnung hinaufkletterte und daß ich ihm folgte? Miss Lenley, ich habe Veranlassung, zu glauben, daß der Kode nicht aus Ihrer Wohnung gestohlen wurde, sondern noch hier ist, und daß Sie wissen, wo er sich befindet.«
    Obgleich sie diese Vermutung beleidigend fand, hatte sie doch das Gefühl, daß er sie nur auf die Probe stellen wollte.
    »Der Kode ist nicht hier!« antwortete sie bestimmt. »Ich vermisse ihn seit dem Abend, an dem der Einbruch geschah.«
    Sie wurde nicht klug daraus, ob sein seltsamer Blick Erleichterung oder Zweifel bedeutete.
    »Ich muß es Ihnen glauben, wenn Sie es sagen.« Er faltete die Zeitung zusammen. »Stimmt Ihre Aussage, dann kann den Kode niemand anders als der Hexer oder seine Frau haben.«
    Mary war verwirrt. Bliss ließ sie nicht aus den Augen.
    »Selbstverständlich, falls nicht -«
    »Meine Annahme ist«, unterbrach sie Bliss, »daß es der Hexer selbst war. - Fürchten Sie den Hexer, Miss Lenley?«
    »Natürlich

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