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034 - Der Hexer

034 - Der Hexer

Titel: 034 - Der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Maurice Messer zurück.

31.
    Die Rückkehr Johnny Lenleys brachte Maurice Messer in die größte Verlegenheit. Wenn ihm früher Johnnys Benehmen nicht gepaßt hatte, haßte er es jetzt. Die ewige Drohung Gwenda Miltons wegen machte ihn verrückt. Gerade jetzt, wo er sich nahe am Ziel seiner Wünsche glaubte, tauchte Lenley wieder auf.
    Das Gefängnis hatte Johnny ernster und älter gemacht. Er war fortgegangen als verwöhnter Schwächling - nun kam er als ernster, gefährlicher Mann zurück, der vor nichts zurückschrecken würde, wenn er etwas erführe. Noch gab es keinen Grund; und Messer fühlte sich Marys keineswegs sicher, wohl aber versetzten ihn unerwartetes Klopfen, eine langsam sich öffnende Tür in hysterische Panik.
    Am Nachmittag, als er mit Mary allein war, trat er hinter sie und legte die Hände auf ihre Schultern. Er fühlte, wie sie zusammenzuckte.
    »Vergessen Sie nicht, was wir heute morgen verabredet haben!« erinnerte er sie.
    Sie entwand sich seinem Griff und drehte sich ihm zu.
    »Maurice, stimmt die Geschichte mit dem Scheck? Sie haben nicht gelogen?«
    Er nickte nur.
    »Wir sind allein. Können wir nicht jetzt darüber sprechen? Ist es denn nötig, daß ich heute abend komme?«
    »Gewiß ist es nötig«, antwortete er kühl. »Was Johnny betrifft - betrachten Sie die Situation nüchtern, so wie sie ist, nicht wie Sie sie sehen möchten. Und Sie müssen einsehen, daß ich mich gegen Johnny schützen muß. Solche ...« Beinah hätte er ›Esel‹ gesagt, brach aber noch rechtzeitig ab. »Ich meine, diese jungen Leute sind unberechenbar.«
    Er spürte ihre Angst und Ratlosigkeit und freute sich darüber. Wie einfältig Frauen sein konnten, sogar gescheite Frauen! Er hatte längst aufgehört, über ihre Vertrauensseligkeit erstaunt zu sein. Leichtgläubigkeit war eine Schwäche, die er nicht verstehen konnte.
    »Aber, Maurice, ist nicht jetzt eine gute Gelegenheit? Niemand wird Sie unterbrechen - Sie sind doch hier auch stundenlang allein mit Ihren Klienten! Erzählen Sie mir von dem Scheck, und wie er dazu kam, ihn zu fälschen. Ich möchte es ganz genau wissen.«
    Er breitete theatralisch die Arme aus, als wollte er um Hilfe rufen.
    »Sie sind ein richtiges Kind, Mary! Wie können Sie annehmen, daß ich jetzt in Stimmung dazu bin! Halten Sie sich an unsere Abmachung, meine Liebe!«
    Sie blickte ihn an. »Maurice, ich will offen sein ...«
    Was kommt jetzt? dachte er. Aus ihrer Stimme klangen Mut und Entschlossenheit, die er an ihr nicht kannte. Sie wirkte auf einmal nicht mehr ängstlich und erschrocken wie heute morgen oder noch vorhin, und dies setzte ihn für eine Sekunde in Erstaunen.
    »Soll ich heute abend kommen - wirklich nur, um über den Scheck, den Johnny gefälscht hat, zu sprechen?«
    Die Bestimmtheit der Frage verblüffte ihn so, daß er eine ganze Weile nicht antworten konnte.
    »Selbstverständlich! Ja - Das heißt, nicht nur über die Fälschung, auch über viele andere Dinge muß ich mit Ihnen sprechen, Mary. Wenn Sie wirklich aufs Land wollen, müssen wir alles vorbereiten, Mittel und Wege finden. Sie können nicht ohne weiteres nach Devonshire oder sonstwohin fliegen. Ich will mir von einem Agenten, den ich vertrete, Prospekte besorgen. Wir können sie dann zusammen durchsehen.«
    »Maurice, stimmt das wirklich alles? Ich will es wissen.«
    »Mary«, begann er, »ich mag Sie sehr gern ...«
    »Bedeutet das - daß Sie mich lieben?«
    Diese kaltblütige Frage brachte ihn aus der Fassung.
    »Bedeutet es, daß Sie mich lieben, daß Sie mich heiraten wollen?« fragte sie.
    »Aber selbstverständlich!« stammelte er. »Ich habe Sie sehr gern. Nur - Heirat ist eine der Verrücktheiten, die ich bis jetzt vermieden habe. Bedeutet die Ehe etwas, meine Liebe? Einige Worte, die von einem bezahlten Diener in der Kirche gemurmelt werden -«
    »Dann wollen Sie mich also nicht heiraten?« fragte sie ruhig.
    »Selbstverständlich, wenn Sie wünschen ...«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich liebe Sie nicht - und will Sie nicht heiraten! Was wollen Sie eigentlich von mir?«
    Sie stand nahe bei ihm. Im nächsten Augenblick lag sie, sich wehrend, in seinen Armen.
    »Ich will Sie - Sie!« keuchte er außer Atem.
    Sie raffte alle ihre Kräfte zusammen und riß sich von ihm los.
    »Ich verstehe!« Sie brachte die Worte kaum heraus. »Ich dachte mir das - ich werde heute nacht nicht kommen!«
    Messer konnte nicht sprechen. Er sah sie nur an, seine Augen brannten. Einmal hob er die Hand, um seine

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