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034 - In den Krallen der Nebelhexe

034 - In den Krallen der Nebelhexe

Titel: 034 - In den Krallen der Nebelhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bin ich
nicht hier gewesen, eine lange Zeit.«
    »Genau dieses
Haus hatte ich immer besitzen wollen. Und nun geht dieser Wunschtraum schneller
in Erfüllung, als ich geglaubt habe. Ich habe mich entschieden, Claire, und ich
hoffe, daß das Haus noch nicht verkauft ist.«
    »Zwei
Interessenten haben sich inzwischen noch gemeldet, die in den nächsten Tagen
vorbeikommen und sich das Anwesen ansehen sollen.«
    »Sie können
diesen Herrschaften gleich absagen, Claire. Ab heute mittag zwölf Uhr werde ich
die Besitzerin sein. Der Anwalt Miß Calhoons und mein eigener treffen sich
hier, um den Kaufvertrag perfekt zu machen. Gleichzeitig wird, wie gewünscht, ein
Scheck über die volle Kaufsumme fällig.«
    Rose Margonny
atmete tief durch. »Kommen Sie, Claire… Machen Sie mit mir einen Spaziergang,
lassen Sie uns ein wenig plaudern, und das Gespräch nachher bei einer Tasse
Kaffee fortsetzen.«
    »Gern, Missis
Margonny.«
    »Nicht so
förmlich, Claire. Nennen Sie mich Rose, wie alle meine Freunde. Und Freunde,
das wollen wir doch werden, nicht wahr?« Claire Simpson lächelte. »Gern, Missis
Mar… Rose«, verbesserte sie sich.
    »Daran, daß
ich eine so berühmte Frau wie Sie mit dem Vornamen ansprechen darf, muß ich
mich noch gewöhnen.«
    Rose Margonny
lachte und hakte Claire Simpson unter. »Man kann sich an alles gewöhnen. Ich
mich zum Beispiel daran, ab heute mittag Herrin dieses Anwesens zu sein. Und
dann, Claire, werden wir uns sowieso öfter sehen. Ich nehme an, daß Sie gern
weiterhin als Verwalterin tätig sein möchten?«
    »Wenn das
ginge, Rose.«
    »Ich brauche
natürlich eine Verwalterin, eine, die sich um all das kümmert, was anfällt. Es
liegt an Ihnen, ob Sie Ihren Aufgabenbereich noch erweitern möchten.«
    »Wie meinen
Sie das?«
    »Ich erhalte
noch immer viel Verehrer-Post. Sie könnten die Briefsendungen vorbereiten…
Können Sie mit der Schreibmaschine umgehen?«
    »Ja, ein
wenig.«
    »Und Sie
können Gäste bewirten und Parties ausrichten?«
    »Das dürfte
mir keine Schwierigkeiten bereiten.«
    »Wunderbar.
Ich glaube, daß wir zusammenkommen werden, Claire. Am Anfang habe ich sowieso
nur den einen Wunsch, viel allein zu sein… Aber manchmal packt es mich, und
dann muß ich viele Menschen um mich haben. Ich sage Ihnen gleich: Ein solcher
Einfall kann spontan kommen, und dann müssen Sie improvisieren… Sie sind
alleinstehend?«
    »Ja.« Rose
Margonny ging zum Strand hinunter.
    »Der Nebel…«,
sagte sie dann wie abwesend. »Schon damals sind mir die vielen Nebeltage hier
aufgefallen, aber ich habe das Gefühl, er ist anders als damals… Merkwürdig,
nicht wahr? Nebel, möchte man doch meinen, ist immer gleich. Aber hier hat er
sich verändert. Finden Sie nicht auch, Claire?«
    »Ja, Sie
haben recht. Er ist dichter und leuchtender geworden. Manchmal, in der
Dämmerung und in der Nacht, hat man das Gefühl, als würde er aus sich heraus
leuchten…«
    »Hat das eine
Ursache?«
    »Vielleicht
hängt es mit der allgemeinen Umweltverschmutzung zusammen. Man hört und liest
soviel darüber. Die Natur verändert sich. Abgase und chemische Abfälle in
Wasser und Luft rufen Veränderungen hervor. Es gibt heute Stoffe in unserer
Atmosphäre, die vor zwanzig, dreißig Jahren überhaupt noch nicht erfunden
waren. Vielleicht werden in diesem Nebel Strahlen sichtbar, die früher für
unser Auge nicht wahrnehmbar waren. Da stellt man sich natürlich die Frage, ob
unsere Augen empfindlicher oder der Nebel leuchtender geworden ist.«
    Sie gingen zu
dem Pavillon, der etwas erhöht stand und von dem aus der Blick ungehindert über
das Meer schweifen konnte.
    Rose Margonny
konnte sich an einzelne Bäume erinnern, an den Platz, wo sie seinerzeit als
junges Mädchen gesessen, gespielt und gelesen hatte.
    Die Bilder
aus der Vergangenheit wurden wieder in ihr wach.
    Sie sah sich
herumspringen, sah ihre Tante auf dem hölzernen Balkon stehen und
herüberwinken.
    Sie gab sich
der Erinnerung an unbeschwerte Kindertage hin und wünschte, daß diese
Sorglosigkeit an diesem stillen, einsam gelegenen Platz wiederkommen möge…
    Sie fühlte
sich wohl hier.
    Wie zu Hause…
    »Erzählen Sie
mir etwas über Miß Calhoon«, sagte sie unvermittelt.
    »Was wollen
Sie wissen?«
    »Nach
Möglichkeit alles. Sie muß eine ungewöhnliche, um nicht zu sagenmerkwürdige
Frau gewesen sein.«
    »Sie war
freundlich und liebte die Einsamkeit. In den letzten Jahren hielt sie sich
immer öfter hier auf und lebte kaum noch in ihrer

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