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034 - In den Krallen der Nebelhexe

034 - In den Krallen der Nebelhexe

Titel: 034 - In den Krallen der Nebelhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nun innerhalb weniger Tage schon
zum zweiten Mal mit ihm in Berührung. Sind Sie verwandt mit einer gewissen
Miriam Brent?«
    »Wenn Sie die
Miriam meinen, die ich kenne, dann kann es sich nur um meine Schwester handeln.
Und sollte ich über die Privatsphäre Miriams richtig informiert sein, hat sie bei
Ihnen sogar eine Zeitlang Sprech- und Schauspielunterricht genommen.«
    So nahm das
Gespräch einen Verlauf, den keiner von ihnen erwartet hatte.
    Larry Brent
nutzte die Gelegenheit, praktisch einen Augenzeugen jener Nacht persönlich zu
sprechen und verband seinen Informations-Rundgang über das Anwesen mit einer
Unterhaltung an der Seite Rose Margonnys.
    »Ich bin den
Tag darauf sofort an die Küste gefahren, um Abstand von den Dingen zu gewinnen.
Es war alles einfach zu schrecklich. Das können Sie mir glauben…«
    Larry nickte
verständnisvoll.
    Der Nebel am
Strand war nur geringfügig schwächer geworden. Die dunkle Mauer des Friedhofes
sah aus wie ein schemenhafter Schatten, dahinter die großen Kreuze und
Grabsteine, zwischen denen wie Geisterfinger die Nebelschleier wogten.
    Rose Margonny
war damit beschäftigt, ihrer Handtasche ein paar Fotos zu entnehmen, die auf
Cullers’ Party geschossen wurden.
    X-RAY-3 stand
nahe an dem kleinen durchbrochenen Gittertor, das den Zugang zum Friedhof
bildete, und nahm aus den Augenwinkeln plötzlich eine lebhaftere Bewegung wahr,
als wogender Nebel sie hervorrufen konnte. Obwohl er gerade hier besonders
dicht war.
    Sekundenlang
stockte ihm der Atem.
    Zwischen zwei
massigen, dunklen Steinen bewegte sich etwas… eine weiße Nebelgestalt!
    Sie berührte
nicht den Boden, sondern schwebte einige Zentimeter darüber… lautlos und
gespenstisch…
    Fünf Sekunden
sah X-RAY-3 diese Erscheinung ganz deutlich, während Rose Margonny die Tüte mit
den Fotos aus ihrer Handtasche nahm.
    Die Gestalt
hatte die Größe eines ausgewachsenen Menschen und die Formen einer Frau. Lange
Beine, runde Hüften, kräftiger Busen… das alles war als milchige Nebelsubstanz
deutlich zu sehen. Gut erkennbar war auch das »Haar«. Es war weiß und dicht und
stand nach oben, als stände dort eine Person in weißlichem Wasser, und der
Auftrieb würde die Haare emporheben…
    Als Larry das
zweite Mal hinsah, war die Geistergestalt verschwunden…
     
    ●
     
    »Hier, Larry,
sehen Sie sich die Fotos an. Auf vielen ist Miriam abgebildet.« Die Stimme der
Schauspielerin riß ihn in die Wirklichkeit zurück. Er ließ seine Erregung nicht
anmerken und teilte Rose Margonny auch nichts von seiner Beobachtung mit, um
sie nicht zu beunruhigen.
    Auf
schnellstem Weg wollte er sie jedoch, in ihrem eigenen Interesse, los sein, um
sich in Ruhe auf dem »Familienfriedhof« umzusehen und nach Möglichkeit die
Ursache der Nebelerscheinung zu ergründen.
    Hatte sie
etwas mit Cindy Calhoons Verschwinden zu tun?
    War sie hier
ermordet worden?
    Sofort begann
sein Gehirn mit der Präzision eines Computer zu arbeiten.
    Man sprach
davon, daß Menschen, die eines gewaltsamen Todes gestorben waren, oft als Geist
wiederkamen und ruhelos jenen Ort durchstreiften, an dem das Verbrechen
geschehen war. Erst wenn sie ihren Mörder gefunden oder einen Hinweis auf ihn
gegeben hatten, verschwanden die Spukerscheinungen und zeigten sich in der
Regel nicht wieder…
    Lag hier ein
solch klassischer Fall zugrunde?
    Höflich
betrachtete er die Bilder, obwohl er mit seinen Gedanken ganz woanders weilte.
Hin und wieder blickte er auf und starrte durch das Gitter. Die Nebelfrau
zeigte sich nicht mehr. Auf den Fotos waren sowohl Einzelpersonen als auch
Gruppen zu bewundern. Rose Margonny stellte ihm beiläufig hin und wieder
Teilnehmer der Party vor. Große Namen fielen. Die meisten aus dem Film- und
Show-Geschäft. X-RAY-3 erblickte viele bekannte Gesichter. Plötzlich
elektrisierte es ihn förmlich. Er sah ein Paar, er im Smoking, sie in großer
Abendgarderobe. Der Mann und die Frau bedienten sich am kalten Büfett und
blickten direkt in die Kamera. Mit lachenden Gesichtern, fröhlich, unbeschwert…
Das waren sie! Fast hätte Larry es laut ausgesprochen. Diesen Mann und diese
Frau kannte er. Letzte Nacht hatten sie beide unter recht eigennützigen Motiven
seine Bekanntschaft gesucht und auch gefunden. Es war das rätselhafte Paar aus
dem Hotel »Pacific View«!
    »Oh«, sagte
er plötzlich. »Die meisten Gesichter kamen mir bekannt vor. Schließlich hat man
sie bei irgendwelchen Gelegenheiten schon mal auf der Leinwand oder dem
Bildschirm

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