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0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Händen gab, war sie lebensunfähig, dann hatte die andere Seite gewonnen.
    »Du wirst ihn nicht hergeben, Jane!« sagte Bill.
    Kent antwortete eiskalt. »Das braucht sie nicht. Aber sie kann zusehen, wie ich dich erschieße.«
    »Es ist mir…«
    »Nein!« rief Kent, »das darf dir nicht egal sein. Willst du sie in den Tod schicken?«
    Bill entschloß sich zu einem Bluff, der wirklich Nerven erforderte.
    »Du kannst machen, was du willst, Kent. Ich an deiner Stelle würde mal nach draußen schauen. Da brennen Häuser. Außerdem sind wir nicht allein. An John Sinclair kannst du dich sicherlich erinnern. Auf ihn müssen wir übrigens noch warten. Er wird gleich erscheinen…«
    »Ich habe ihn weglaufen sehen.«
    »Glaubst du denn, er würde bis zu den Häusern laufen und uns im Stich lassen?« Mit diesem Satz hatte der Reporter alles auf eine Karte gesetzt, und er hoffte stark, daß Kent nichts von seinem Gespräch mit John Sinclair gehört hatte.
    Kent dachte nach.
    Niemand sagte etwas. Bill spürte, daß sich in seinem Nacken Schweiß gesammelt hatte. Einer der zahlreichen Tropfen lief in einer langen Bahn kalt über seinen Rücken. Am Hals spürte er den Druck der beiden Mündungen. War es ihm gelungen, den anderen auszubluffen?
    Noch überlegte Pernell Kent. Bis er plötzlich nickte. »Okay, du kannst fahren. Ich werde die Sache bei Alva erledigen.«
    Bill Conolly fiel ein Stein vom Herzen. Die erste Hürde hatte er genommen, doch die zweite würde noch schwieriger werden, davon war er fest überzeugt.
    Und der Porsche, auf den er so stolz gewesen war, kam ihm plötzlich vor wie ein Grab aus Metall…
    Ich beeilte mich sehr. Ein Feuer zieht immer Neugierige an, bei mir kam noch etwas anderes hinzu.
    Und zwar der Klang der Schreie!
    Die Rufe und das Gebrüll klangen so anders, nicht ängstlich, sondern wütend und haßerfüllt. Das konnte ich schon feststellen, denn oft genug hatte ich Schreie dieser Art vernommen.
    Während ich über die unebene Wiese lief und achtgeben mußte, daß ich nicht stolperte, lauschte ich den Klängen, die mir der Wind entgegenwehte. Sie waren jetzt leiser geworden. Hin und wieder gellte noch ein Ruf auf, dann vernahm ich auch ein trockenes Peitschen, die Schreie steigerten sich zum ängstlichen Gebrüll…
    Ich blieb stehen.
    Das Peitschen waren Schüsse gewesen, daran gab es keinen Zweifel. Den Mann, der geschossen hatte, sah ich nicht, denn vor der lodernden Flammenwand spielte sich einfach zuviel ab. Zahlreiche Menschen befanden sich dort in Bewegung, so daß ich nicht unterscheiden konnte, wer nun zu wem gehörte.
    Jedenfalls klangen die Schüsse nicht mehr auf. Dafür ballten sich die Menschen zusammen. Sie warfen sich auf ein Ziel, das ich nicht erkennen konnte.
    Es fiel mir schwer, auf der Wiese zu laufen, dafür gab es einfach zu viele Hindernisse. Schließlich hatte auch ich Glück, denn ich fand einen schmalen Weg, der dorthin führte, wo sich die Häuser und auch das brennende Gebäude befanden.
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, mich beeilen zu müssen und legte Tempo vor. An alten Holzbuden huschte ich vorbei, aufgebauten Grashaufen. Ich nahm die Würze des Heus wahr und roch auch etwas anderes. Einen scharfen, beißenden Brandgeruch. Erste Rußflocken trieben mir entgegen. Sie waren dunkel und wirkten wie schwarzer Schnee.
    Einige fielen gegen meine Haut, wo sie klebenblieben. Ich stellte fest, daß die Asche noch eine gewisse Wärme barg.
    Niemand sah mich. Die Menschen waren zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, und so gelang es mir, ungesehen in deren Nähe zu kommen. Der erste Hauch wehte mir ins Gesicht. Ich spürte die heiße Glut und tauchte in Deckung einer Stellwand. Hinter dem Holz vernahm ich ein schrilles Wiehern. Dort war ein Pferd eingeschlossen, es spürte die Gefahr, aber es kam nicht weg.
    Über mir hatte der Himmel eine andere Farbe angenommen. Die Dunkelheit war verschwunden. Ein roter Schleier hatte sie abgelöst.
    Unruhig und zuckend tanzte er in die Schwärze hinein und schuf ein rasch wechselndes Farbenspiel aus Schwarz und Rot.
    Ich konzentrierte mich auf die Stimmen. Einige Yards schob ich mich weiter, bis ich das Ende der Wand erreicht hatte. Bisher schien mich niemand entdeckt zu haben, und allmählich beruhigte sich auch mein Atem, so daß ich wieder normal Luft holen konnte.
    Als ich um die Stallecke lugte, sah ich das brennende Haus rechts von mir. Das Feuer warf zudem lange Schatten. Die Ausläufer dieser zuckenden Finger

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