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0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erfaßten das Rudel Menschen, die sich um einen Punkt konzentrierten.
    Was das war, konnte ich leider nicht erkennen, aber ich hörte Kommentare, die mich erschreckten und mir einen Schauer über den Rücken trieben.
    »Verdammt, er soll brennen! Dieser Satansdiener soll brennen! Er hat den Teufel gesehen, jetzt kann er in der Höllenglut schmoren!«
    So etwas kannte ich doch!
    Meine Härchen im Nacken wollten sich aufrichten. War ich etwa durch einen Zufall in einen Fall hineingeraten, der mein Eingreifen erforderte? Höllenfeuer und Teufel, das paßte.
    Ich wurde noch vorsichtiger und auch wachsamer. Im nächsten Moment zuckte ich zusammen, denn jemand brüllte mit einer wahren Stentorstimme: »Laßt ihn los! Der Bastard gehört mir!«
    In den Pulk der Menschen geriet Bewegung. Zwei Frauen flohen.
    Sie zogen ihre Kinder hinter sich her, die laut protestierten, denn auch sie wollten zuschauen.
    Was wurde da gespielt?
    Allmählich kam mir ein schrecklicher Gedanke. Wenn ich es genauer betrachtete und auch nüchtern sah, gab es eigentlich nur eine Lösung. Dort sollte jemand umgebracht werden.
    Durch das Feuer verbrannt!
    Ein Hölendiener, wie ich gehört hatte, aber ich wollte es nicht so recht glauben und vor allen Dingen herausfinden, ob dem wirklich so war. Aus diesem Grunde verließ ich meine Deckung und sah zu, daß ich noch näher an die aufgeputschten Menschen herankam.
    Dabei war ich sehr vorsichtig. Wurde ich zu früh gesehen, gefährdete dies meinen Plan, und ich wurde ein Opfer der Meute.
    Nicht weit entfernt stand ein alter Leiterwagen. Er diente mir als nächste Deckung. Hinter einem seiner Räder kauerte ich mich zusammen und wartete ab.
    Der Pulk hatte sich aufgelöst. Jetzt bildeten die Menschen einen Halbkreis. Hinter ihnen brannte noch immer das Haus. Der Dachstuhl bestand nur mehr aus ausgeglühten Balken, die keinen Halt mehr besaßen und durch ihr Eigengewicht zusammenkrachten.
    Sie fielen urplötzlich ineinander, durchbrachen die Decke und entfachten einen wahren Feuersturm. Noch kleinere Brände loderten auf. Funkenregen wurde hochgeschleudert und verlor sich irgendwo in der Finsternis.
    Es war ein schauriges Bild, dem ich eine gewisse Schönheit nicht absprechen konnte.
    Im Widerschein dieses Vorgangs sah ich einen kräftigen Mann, der wohl so etwas wie einen Anführer darstellte, denn er zog einen Bärtigen mit einer ruckartigen Bewegung vom Boden hoch.
    Die Leute hatten von einem Höllendiener gesprochen. Wenn mich nicht alles täuschte, mußte dieser Bärtige der Höllendiener sein.
    Meine Sichtposition war sehr günstig, ich konnte ihn gut erkennen.
    Der Mann besaß keine Kraft mehr. Er hing völlig apathisch im Griff des anderen. Ich stellte auch fest, daß man ihn geschlagen hatte, denn sein Gesicht sah schlimm aus. Das des anderen nicht minder, und wieder fragte ich mich, was hier wohl vorgegangen war?
    Eine Antwort würde mir keiner geben, so mußte ich die Ereignisse abwarten.
    »Gilmoore!« hörte ich die Stimme des Anführers. »Du weißt, was mit Leuten geschieht, die dem Satan huldigen!«
    »Nein!« Gilmoore bäumte sich in dem Griff des Mannes auf. »Ich habe nicht mit dem Satan gebuhlt. Verdammt, McDonald, so glaub mir doch!«
    McDonald lachte nur. »Das sagen sie alle, das haben sie immer gesagt. Ich weiß es! Weshalb hast du auf uns geschossen, wenn du unschuldig bist, he?«
    »Weil ihr mich totschlagen wolltet und mein Haus angesteckt habt. Deshalb. Begreif das endlich!«
    McDonald lachte nur. Ohne sein Opfer loszulassen, wandte er sich an die Gaffer. »Hat er mit dem Satan gebuhlt oder nicht?« schrie er den Menschen entgegen. »Ich will nicht allein entscheiden und warte auf eure Antwort!«
    »Er hat!«
    Die Antwort war einstimmig gegeben worden.
    Dann wieder. »Er hat, verdammt!«
    »Ja, das meine ich auch. Und was werden wir mit Menschen machen, die mit dem Teufel paktieren?«
    »Verbrennen!«
    Einer schrie das Wort. Es war nur mehr die Initialzündung gewesen, denn plötzlich fielen alle anderen ein.
    »Verbrennen!«
    Es war ein schauriger Chor. Die Stimmen steigerten sich noch und übertönten selbst das Fauchen des Feuers und das Brechen der zusammenfallenden Balken.
    »Verbrennen! Verbrennen!«
    Die Meute geriet in eine wahre Hysterie. Sie stand kurz vor dem Lynchakt. Mir gelang es, einige Gesichter zu sehen. Der Ausdruck darin erschreckte mich.
    Es war der nackte Wahn!
    Da leuchteten die Augen in wilder, sadistischer Vorfreude auf das Kommende. Sofern sie ihre Hände

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