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0340 - Kreuzwege im Kosmos

Titel: 0340 - Kreuzwege im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tatsächlich in größter Nähe des Jetstrahls. Daher auch die Störungen."
    Er wandte sich um und sah dem Tarfoler fest in die Augen.
    „Es hilft alles nichts, Ramdor. Wir müssen starten!"
     
    *
     
    Ramdor schien psychisch völlig zerschlagen zu sein. Nur so erklärte sich Tschai Kulu die erstaunliche Tatsache, daß er nicht gegen den neuerlichen Selbstmordversuch protestierte.
    Er hakte den Tarfoler unter und schleppte ihn in die Kommandozentrale der MINHAU. Jefferson folgte brav wie ein terranischer Schoßhund, Er stieß seine Schnauze immer wieder gegen Kulus Außentaschen. Aber der Major befand sich nicht in der Stimmung, auf diese Futtermahnung einzugehen.
    Tief im Innern des achtzig Meter durchmessenden Kugelschiffes rumorten die Kraftwerke mit Anfahrleistung. Die Bildschirme der durchgehenden Panoramagalerie zeigten den blendenden Glanz der Randbezirke des Zentrums von M-87. Die Ortungsautomatik lieferte Daten über Daten, die der Major unverzüglich an den Computer weitergab. Das gleiche tat er mit den Resultaten, die der Computer ihm lieferte, denn wie wollte ein einzelner Mann mit Tausenden von Werten fertigwerden!
    Ramdor war vorläufig keine Hilfe für Kulu. Der Tarfoler kannte sich mit terranischen Raumschiffen nicht aus, und er hatte auch mit der MINHAU noch keine Erfahrungen sammeln können, daß er vor jeder Aktivierung von Aggregaten bisher zurückgeschreckt war.
    Nachdem der Computer die Ortungsdaten in Navigierungswerte umgewandelt hatte, mußte der Major erkennen, daß er sich den Rückflug zur CREST IV zu leicht vorgestellt hatte.
    In den Speichern des Astrogationscomputers waren weder die Galaxis M-87 noch das Truktan-System vorhanden. Das bedeutete, daß es keinen Anhaltspunkt für die Erreichung des eigenen Standorts, geschweige denn für die Erreichung der galaktischen Position des Truktan-Systems gab.
    Das Wissen, daß die MINHAU sich etwa zehntausend Lichtjahre vom Zentrum und das Truktan-System sich rund fünfunddreißigtausend Lichtjahre vom Zentrum befanden, nützte nichts, da die betreffende Richtung nicht bekannt war und es außerdem keinen vereinbarten Fixpunkt gab, an dem sich eine Richtung hätte einpeilen lassen.
    Tschai Kulu ärgerte sich, daß er während des kurzen Hyperfunkkontakts mit der CREST IV nicht versucht hatte, das Ultraschlachtschiff als Funkimpulsquelle anzupeilen. Andererseits wäre ihm das wahrscheinlich nicht gelungen.
    Es war Ramdor, der das erste Licht in die schwarze Hoffnungslosigkeit brachte.
    „Ich habe einen Orientierungspunkt entdeckt, Kulu!" rief er, als er aus der Ortungszentrale zurückkehrte.
    Sofort eilten beide Männer wieder in die Ortungszentrale. Ramdor hatte in der Bildschirmvergrößerung eine Dreieckskonstellation von roten Riesensternen eingefangen.
    „Es handelt sich nicht um drei verschiedene Sterne, sondern um ein Dreiersystem, allerdings ohne Planeten. Nach euren Maßstäben sind die Sonnen etwa... „, Ramdor rechnete, „... zwei Hundertstel Lichtjahre voneinander entfernt."
    Kulu stieß einen Pfiff aus.
    „Nur rund sieben Lichtjahre? Und das bei Roten Riesen! Dann muß die Konstellation, von überall her betrachtet, die Form eines Dreiecks haben."
    „So ist es, Kulu. Es handelt sich um das Parjar-System, den wichtigsten Orientierungspunkt für die Raumfahrt in dieser Galaxis. Anhand der scheinbaren Sonnenentfernungen voneinander läßt sich die jeweilige Entfernung zum Beobachter sehr leicht errechnen. Zusammen mit dem Jetstrahl ergibt das eine reiche Auswahl an Orientierungskombinationen."
    Der Major teilte die Begeisterung Ramdors zwar nicht ganz, aber er sah endlich wieder einen Hoffnungsschimmer. Allerdings nicht, was die Auffindung der CREST IV anging, denn er wußte ja nicht, welche Position Truktan im Verhältnis zu Parjar einnahm.
    Zusammen mit dem Tarfoler nahm er eine Mehrfachanpeilung des Parjar-Systems vor. Anschließend gingen sie zusammen in die große Bordpositronik. Dort gab Ramdor dem Major alle Daten, an die er sich noch erinnerte, und Tschai gab diese sofort an die Positronik weiter, damit sie herausfänden, welche Sonnensysteme in der Nähe lagen.
    Nach einer halben Stunde hatten sie insgesamt sechs Sonnensysteme ermittelt, die dem Tarfoler bekannt waren und von denen er die ungefähre Konstellation zu Parjar wußte. Das bildete die Basis für weitere Berechnungen. Aber plötzlich zauderte Ramdor.
    „Was ist los?" fragte Kulu verwundert. „Hast du plötzlich Angst vor der eigenen Courage bekommen?"
    Ramdor

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