Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0340 - Kreuzwege im Kosmos

Titel: 0340 - Kreuzwege im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ein Stöhnen vernahm. Jefferson hatte dem reichhaltigen Angebot der Robotküche nicht widerstehen können und sich mit gewaltigen Steaks, frischem Weißbrot und Reispudding den Bauch vollgeschlagen. Nun kämpfte er verzweifelt darum, die Nahrung bei sich zu behalten.
    Der Major drohte mit erhobenem Zeigefinger.
    „Wage es nicht, die Zentrale zu verunreinigen, du Vielfraß! Bis zum Abfallvernichter wirst du es im Notfall noch schaffen."
    Jefferson wälzte sich etwas herum, so daß er seinem Herrn ins Gesicht blicken konnte. Sein Bauch wölbte sich kugelförmig hervor und war so straff gespannt wie das Fell einer Trommel. Kullernde Geräusche ertönten. Der Schneegorilla öffnete das Maul und rülpste dröhnend. Dann schloß er die Augen und streckte sich zum Verdauungsschlaf aus.
    Seufzend wandte der Major sich wieder seinen Kontrollen zu. In knapp einer Minute würde die MINHAU in den Linearraum eintreten. Wenn alles gutging, kam sie nach einem Zwischenflug von rund dreieinhalbtausend Lichtjahren in einer sternenarmen Zone des Zentrumsrandes heraus.
    Ramdor hatte berichtet, daß die Materie der umliegenden Sterne bereits von den jeweiligen Kraftwerksplaneten verbraucht worden sei Es handelte sich um viele tausend Sonnenmassen, die die Erzeugung des Jetstroms bisher verschlungen hatte. Das war selbstverständlich nicht viel angesichts der Milliarden von Sonnen, die es in M-87 gab. Aber einmal würde man diese Selbstaufzehrung stoppen müssen, wenn nicht das Gleichgewicht der galaktischen Kräfte zusammenbrechen sollte. Bei einer weniger stark kugelförmig ausgebildeten Galaxis wäre die Katastrophe vielleicht schon eingetreten.
    „Fertig, Ramdor!" sagte Tschai nach einem letzten Blick auf den Zeitmesser.
    „Fertig", flüsterte der Tarfoler und kroch noch mehr in sich zusammen.
    Nur kurz durchfuhr Kulu der Gedanke, daß vielleicht die Aktivierung der Lineartriebwerke die Vernichtungsschaltung auslösen könnte. Doch bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, preßte seine Hand sich bereits auf die rote Schaltplatte.
    Das vertraute Einstein-Kontinuum verschwand aus den Bildschirmen. Dafür zeigte ein eigenartiges Flimmern und Pulsieren die Zwischenraumeffekte des Jetstrahls an.
    Jefferson grunzte im Schlaf und versuchte, sich auf die andere Seite zu wälzen, was jedoch an der derzeitigen Kugelgestalt seines Leibes scheiterte. Er rülpste ein paarmal und begann dann so laut zu schnarchen, daß Tschai Kulu ihn anschrie.
    „Der Kalup arbeitet zufriedenstellend", sagte er zu Ramdor. „Wenn ich nur wüßte, wo das Schiff meiner Rasse sich befindet!"
    „Glaubst du wirklich", fragte der Tarfoler, „daß du zu deinen Leuten zurückkehren kannst?"
    „Ich wäre kein Terraner, wenn ich nicht daran glaubte, Ramdor. Ein Terraner gibt niemals auf, und wir sind bisher recht gut damit gefahren. Wenn wir auf dem einen Weg nicht zum Ziel kommen, versuchen wir es auf einem anderen. Einen richtigen Weg gibt es immer."
    „Aber du bist nicht der richtige Kulu", erinnerte ihn Ramdor an das auf Firestone zurückgebliebene Original.
    Der Major wiegte den Kopf.
    „Okay, ich will nicht daran zweifeln, daß du richtig beobachtet hast. Aber der richtige Tschai Kulu wäre sicher ebenfalls dafür, daß ich mich nicht damit aufhalte, ihn auf einer Welt zu suchen, deren Standort mir unbekannt ist. Zuerst kommt die Sicherheit der Leute auf der CREST und die Sicherheit Perry Rhodans. Sollte dann noch Zeit bleiben..."
    Er brach ab.
    Wie war es nur möglich, daß er sich ganz als sich selbst fühlte? Daß er nichts davon spürte, daß sein richtiger Körper im gleichen Universum existierte?
    „Sprechen wir nicht mehr davon!" sagte er schroff. „Kein Wort. Auch nicht zu den Leuten auf der CREST. Verstanden?"
    Ramdor richtete sich steif auf. Seine Augen waren weit aufgerissen, und er starrte den Terraner an wie ein seltenes Tier.
    „Was gibt es?" fragte Tschai verwundert.
    „Sind die Leute deiner Rasse alle so optimistisch...?" hauchte der Tarfoler.
    Erst jetzt begriff Kulu, warum Ramdor ihn so anstarrte. Er lächelte stolz.
    „Im großen und ganzen ja, zumindest was die Besatzung der CREST angeht. Dort wirst du kaum einen schlechteren Mann als mich finden - und eine ganze Menge besserer."
    Eine Weile herrschte Schweigen. Dann murmelte der Tarfoler so leise, daß Tschai Kulu es kaum verstehen konnte: „Ich glaube, ihr werdet es schaffen."
     
    6.
     
    Der Aufprall war so hart, daß Perry Rhodan glaubte, er würde in Stücke gerissen. In

Weitere Kostenlose Bücher