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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fürchterliche Gefechte, in denen meist die Haluter den kürzeren zogen. Die Pulsator-Waffen wirkten absolut tödlich auf ihr Doppelgehirn. Trotzdem gaben sie nicht auf; Immer neue Gruppen erschienen und versuchten, die Roboter zu überwältigen.
    Ras Tschubai sagte plötzlich: „Hier haben doch eben noch Skelette gelegen. Wo sind die geblieben? Hast du wenigstens dafür eine Erklärung, Gucky?"
    Sie standen an der Kreuzung zweier Gänge, während um sie herum der Kampf tobte. Ein Kampf, der sie nichts anging. Gucky bestätigte das.
    „Eine Erklärung, warum die Skelette nicht mehr da sind? Die Erklärung ist sehr einfach, Ras. Die Skelette gibt es noch nicht - es wird sie erst geben. Weißt du, was geschehen ist? Wir sind in dieses seltsame Energiegitter hineingesprungen, - und dann wurden wir ein paar tausend Jahre in die Vergangenheit geschleudert. Wir existieren nicht wirklich, nur in halbstofflicher Form. Wir existieren praktisch in einem Zeitfeld. Eine andere Erklärung habe ich nicht, aber ich glaube, sie stimmt. Was wir jetzt erleben, geschah vor vielen tausend Jahren. Die Revolte der Haluter! Das Ergebnis werden Skelette sein - Tausende und Millionen von Skeletten. Und wir können nichts dagegen tun."
    Unwillkürlich versuchte Ras Tschubai, Guckys Arm zu packen aber er griff durch ihn hindurch.
    „Natürlich können wir etwas tun wenn wir auch nicht den Halutern helfen können. Wir könnten die Energiezentrale finden, den Robotkommandanten, die Haupt-Schaltstation. Wenn wir wirklich in der Vergangenheit sind, so steht sie jetzt an derselben Stelle, wie in tausend oder fünftausend Jahren.
    Wenn wir wieder in die Gegenwart zurückkehren, dann wissen wir wenigstens, wo wir zu suchen haben."
    Gucky nickte eifrig und sah zu, wie ein schwerbewaffnetes Robotkommando eine Gruppe von Halutern einschloß und vernichtete.
    „Eine gute Idee, Ras. Aber ich glaube doch, wir sehen zuerst auf der Oberfläche nach. Kann sein, daß wir auch dort eine Menge Antworten auf unsere Fragen finden. Es kann uns nichts passieren. Nur können wir leider nicht teleportieren. Es gibt aber Lifts genug."
    Ohne sich um die kämpfenden Gruppen zu kümmern, marschierten sie mitten durch sie hindurch.
    Zwar konnten sie sich gegenseitig sehen, aber es war offensichtlich, daß sie von den in der Vergangenheit lebenden Robotern und Halutern nicht bemerkt wurden. Selbst die empfindlichen Ortergeräte entdeckten sie nicht.
    Sie erreichten den Lift, mit dem sie auch herabgekommen waren. Er war hell erleuchtet und in Betrieb.
    „Eigentlich merkwürdig, daß wir nicht durch das Metall hindurchfallen", meinte Ras. „Wenn wir schon in halbstofflicher Form existieren und uns niemand sehen kann, warum existieren wir dann für das Metall?""
    „Da fragst du mich zuviel, Ras. Es gibt keine Erklärung dafür. Die Roboter bestehen schließlich auch aus Metall, aber für sie existieren wir genausowenig wie für die Haluter. Vielleicht ist es so, daß die Roboter in der Gegenwart - also in drei-, vier- oder fünftausend Jahren - nicht mehr vorhanden sind; dieser Lift und die Metallverkleidungen existieren aber auch in der Zukunft, die unsere Gegenwart ist.
    Das könnte der Grund sein, warum wir nicht einfach in die Tiefe stürzen, durch alle Hindernisse hindurch - bis zum Kern des Planeten. Aber das ist eine sehr vage Theorie und hält wahrscheinlich keiner Prüfung stand. Aber es beruhigt mich, eine Erklärung zu haben - mir ist es egal, ob sie stimmt oder nicht."
    Ras gab keine Antwort.
    Sie erreichten die oberen Etagen und fanden immer wieder einen Antigrav-Lift, der sie höher brachte. Es sah alles aus wie vorher, als sie in die Tiefe gestiegen waren. Es gab nur einen einzigen Unterschied: Die Skelette waren verschwunden.
    Bevor sie endgültig die Oberfläche erreichten, begegnete ihnen ein Trupp von etwa hundert Halutern. Es waren aber keine befreiten Haluter, sondern Gefangene. Mit schweren Stahlfesseln und Energiebändern versehen, wurden sie von einem Robotkommando in das unterirdische Gefängnis gebracht. Sie mußten soeben eingetroffen sein, denn ihren Gesprächen war zu entnehmen, daß sie von der in der Tiefe des Planeten stattfindenden Revolte keine Ahnung hatten. Fast stumpfsinnig trotteten sie dahin, mit schwerfälligen Bewegungen. Sie hatten sich in ihr Schicksal ergeben. Für Gucky und Ras Tschubai, die die Haluter nur als machtvolle Kämpfer kannten, hatte dieser Anblick etwas Deprimierendes. Was sie besonders erregte, war der Umstand,

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