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0341 - Der planetarische Kerker

Titel: 0341 - Der planetarische Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stammbesatzung der KC-41 gehören. Versetzen Sie sich in meine Lage, Captain. Ich weiß, daß da unten auf dem Planeten Gefahr droht. Ich kenne diese Gefahr, denn wir wurden von den Halutern gewarnt. Lasse ich Sie trotzdem gehen, wird man mir später die Schuld geben, wenn Sie nicht zurückkehren. Was die Mutanten nicht geschafft haben, schaffen Sie mit Ihren zehn Mann nie - denn mehr haben in dem Beiboot nicht Platz."
    „Wer sagt denn das?" wollte Captain Eder wissen. „Meine Leute und ich sind der Meinung, daß wir es wenigstens versuchen sollten. Wir wissen selbst, daß unsere Chancen gering sind - aber es sind Chancen."
    „Ja, das meinen Sie!" sagte McCisom. „Und wer soll Sie dann aus der Klemme befreien, in der Sie bald stecken werden?"
    Captain Eder, der sich folgsam gesetzt hatte, sprang aus dem Sessel.
    „Nun warten Sie doch erst einmal ab, ob wir überhaupt in eine Klemme geraten. Stationieren Sie die KC-41 derart, daß sie ständig über dem Schiff der Haluter schwebt. Dazu brauchen Sie nur etwas höher zu gehen und der Rotation des Planeten zu folgen. Dann bleiben wir ständig in Funkverbindung.
    Ich weiß, daß Sie uns dann im Augenblick nicht helfen können, aber wenn wir ein gut bewaffnetes Beiboot erhalten, wehren wir uns schon selbst unserer Haut. Nun entscheiden Sie sich endlich Major.
    Ich glaube, wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Es war McCisom anzusehen, daß er bereits halb überzeugt war. Seit Stunden hatte er keine Nachricht von den Halutern und den drei Mutanten erhalten. Niemand wußte was dort unten geschehen war. Unbeschädigt stand das schwarze Raumschiff der Haluter auf dem selben Platz. Es hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Lediglich die Vernichtung der zehn Schweberoboter durch den Zünder-Mutanten Goratschin war beobachtet worden. McCisom wäre am liebsten mit der KC-41 gelandet, aber das erschien ihm denn doch zu leichtsinnig. Captain Eders Vorschlag hatte einiges für sich.
    Er nickte langsam.
    „Also gut, Captain. Sie sollen Ihr bewaffnetes Beiboot erhalten. Suchen Sie sich Ihre Leute aus - und viel Glück."
    Er stand auf und gab dem Leiter des Einsatzkommandos die Hand. Captain Eder war von dem plötzlichen Gesinnungswechsel so überrascht, daß er kein Wort hervorbrachte. Er salutierte, machte kehrt und verließ die Kommandozentrale. Zehn Minuten später meldete er sich seine Leute und das Beiboot einsatzbereit.
    Die Korvette war inzwischen höher gestiegen und hatte eine Kreisbahn eingeschlagen, die sie ständig über dem Landeplatz des Haluterschiffes hielt. Die Landschaft auf den Bildschirmen veränderte sich nicht mehr. Weder die Haluter noch die Mutanten hatten sich über Funk gemeldet.
    „Start in drei Minuten, Captain Eder."
    „Wir bleiben in Funkverbindung Major." Und nach kurzem Zögern fügte Captain Eder hinzu: „Nochmals vielen Dank."
    Drei Minuten danach fiel das Beiboot aus der Hangarschleuse und stürzte in die Tiefe. Es besaß die Form eines Torpedos und war etwa sieben Meter lang. Den elf Männern des Einsatzkommandos bot es genügend Platz. Im Bug war ein starker Impulsstrahler eingebaut, und im Notfall konnte auch ein eigenes Energiefeld zum Schutz gegen Angriffe errichtet werden.
    Nach einem Fall von etwa dreitausend Kilometern schaltete der Pilot, Leutnant Siebengel, den Antrieb ein. Das Schiff fing sich, beschrieb einen weiten Bogen, ging tiefer und überschritt die Fünftausend-Kilometer-Grenze.
    Nichts geschah.
    Ohne jeden Zwischenfall landete Leutnant Siebengel neben dem schwarzen Kugelraumer der Haluter. Von einem Energiezapfer war nichts zu spüren. Die Generatoren des kleinen Schiffes arbeiteten einwandfrei und lieferten volle Energie. Captain Eder nahm Verbindung mit der Korvette auf und gab Major McCisom einen entsprechenden Kurzbericht. Beide Männer ahnten nicht, daß die Robot-Automatik des Gefängnisplaneten so programmiert war, daß sie nur Haluter angriff. Sie kümmerte sich um anders geartete Lebewesen nur dann, wenn sie in Begleitung von Halutern waren.
    „Von nun an haben Sie freie Hand Captain Eder", sagte Major McCisom, als er den Bericht erhalten hatte. „Versuchen Sie, die Haluter und die Mutanten zu finden. Und seien Sie vorsichtig. Verteidigen Sie sich ohne Rücksicht, wenn Sie angegriffen werden."
    „Worauf Sie sich verlassen können", versprach Captain Eder grimmig.
    Sie hatten alle ihre Spezial-Kampfanzüge angelegt und verließen das Beiboot. Die Männer waren schwer bewaffnet und würden einer ganzen Kompanie

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