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0341 - Die Nadel der Cleopatra

0341 - Die Nadel der Cleopatra

Titel: 0341 - Die Nadel der Cleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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man dem Obelisken magische Kräfte zu.
    Zudem sollten in seinem Innern Personen begraben und eingemauert worden sein. Der Archäologe hatte dann die Frage gestellt, ob diese Menschen tatsächlich auch gestorben waren, die man in dem Stein eingemauert hatte. Er wollte nicht so recht daran glauben. Und dafür hatte er seine Gründe. Alle vier Seiten der »Nadel« waren mit altägyptischen Schriftzeichen versehen. Sie waren sehr zahlreich, und man hatte sie auch übersetzt. Der König Thothmes und dessen Wirken wurde in den höchsten Tönen gepriesen. Das alles war normal, doch der junge Archäologe hatte noch andere Schriftzeichen entdeckt. Und zwar am Ende des Obelisken, wo er sich zu einer Nadel verjüngte und deshalb wohl auch den Namen bekommen hatte.
    Diese Zeichen waren im Laufe der Zeit verweht und verwittert worden. Kein Archäologe hatte sie zuvor gefunden, das war nur Ed Fisher gelungen.
    Und diese Schriften waren am interessantesten. Sie erzählten von einem gefährlichen Fluch und der Magie des Steins, die denjenigen treffen würde, der die Zeichen enträtselte. Er würde die Toten aus ihrem Schlaf erwecken und Schreckliches erleiden.
    Soweit der Aufsatz in Kurzfassung.
    Ich ließ den Hefter sinken. Suko und ich schauten uns an. Mein Partner nickte langsam. »Jetzt weiß ich, aus welchem Grunde Ed Fisher gestorben ist.«
    »Ja, du hast recht. So könnte es gewesen sein. Aber weshalb verschwand Shao?«
    »Sie muß eine Zeugin gewesen sein. Und Zeugen konnte man schon im alten Ägypten nicht gebrauchen. Das hat sich bis in die heutige Zeit erhalten.«
    »Müssen wir damit rechnen, daß sie gestorben ist?«
    Sukos Mundwinkel zuckten. »Mensch, John, mal den Teufel nicht an die Wand.«
    Klar. Ich räusperte mich und schlug auf den Hefter. »Wenn wir etwas unternehmen wollen, müssen wir ihn mitnehmen. Der ist am wichtigsten für uns. Durch ihn kommen wir dem Geheimnis unter Umständen auf die Spur.«
    »Hast du vor, den Spruch aufzusagen?«
    »Genau das. Die Übersetzung hat uns der Tote zum Glück großzügigerweise überlassen.«
    Ich sah es an Sukos Gesichtsfarbe an, daß ihm mein Plan nicht ins Konzept paßte. »Was hast du?«
    Er winkte ab. »John, weißt du, wo dieser Obelisk steht?«
    »Natürlich am Victoria Embankment.«
    »Ja, direkt in der City. Überlege mal, was passieren kann, wenn wir durch unser Wissen den Fluch auslösen? Das kann eine Katastrophe geben. Ähnlich wie damals die Höllensteine, als sie durch London rollten.« [1]
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich weiß es nicht. Das sagt mir mein Gefühl. Es wird etwas Schlimmes geschehen.«
    »Und Shao?«
    »Deshalb spreche ich ja auch nicht hundertprozentig dagegen. Ich wäre allerdings dafür, das Gebiet abzuriegeln.«
    »Nicht schlecht der Gedanke. Darüber müssen wir nur mit Sir James reden.«
    »Okay, machen wir das.«
    Wir hörten Schritte auf der Treppe, verließen den Raum und sahen Mrs. Baker im Flur. »Haben Sie gefunden, was Sie wollten, Gentlemen?« fragte sie mit leiser Stimme.
    »Ja.«
    »Dann holen Sie sich den Mörder!«
    »Wir werden es versuchen, Mrs. Baker. Vielen Dank!«
    Wenig später hatten wir ihr Haus verlassen und fuhren zurück ins Büro. Mir ging Sukos Plan nicht aus dem Kopf. Ich glaubte nicht daran, daß Sir James auf so einen vagen Verdacht hin eine der Hauptverkehrsadern an der Themse würde sperren lassen.
    Um es vorwegzunehmen, ich behielt recht, und so konnte etwas Unglaubliches seinen schrecklichen Lauf nehmen…
    Wo bin ich hier?
    Shao wußte nicht, wie oft sie sich die Frage schon gestellt hatte.
    Mehr als zehnmal war es bestimmt gewesen, eine Antwort hatte sie nicht gefunden.
    Ihre Erinnerung beschränkte sich auf das, was sie zuletzt erlebt hatte. Sie war in den kleinen Garten gegangen, hatte mit der seltsamen Frau gesprochen, und dann war plötzlich alles anders gewesen. Der seltsame Stab hatte sich zu einer Lichtlanze ausgeweitet, und dieses Licht wirkte wie ein Trichter.
    Shao konnte nichts dagegen tun. Sie war hineingezogen worden in eine andere, für sie unbegreifliche und schreckliche Welt, die nur mehr aus einer seltsamen, graubeigen Farbe bestand und in der sich die Chinesin wie in Gelee eingepackt vorkam.
    Sie lebte!
    Wenn Shao etwas Positives an ihrem Schicksal erkennen wollte, war es diese Tatsache. Man hatte sie nicht getötet, sondern nur eingesperrt, und das war wichtig.
    Obwohl sie sich in einem solchen Gefängnis befand, konnte sie atmen und denken. Es war ihr nur nicht möglich, sich zu

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