0342 - Vampire in Petrila
wer?«
»Sinclair!«
Mario Forca erwiderte nichts. Er griff in die Tasche und holte seine Zigaretten hervor. Erst als er sich ein Stäbchen angezündet und den Rauch in die Dunkelheit geblasen hatte, fand er seine Sprache zurück. »Damit habe ich nicht gerechnet.«
»Sinclair ist gefährlich, das habt ihr gewußt und ihn trotzdem unterschätzt. Die Quittung haben eure Freunde bekommen. Sie sind verbrannt. Der Wagen stürzte in die Schlucht, als sie auf das andere Fahrzeug schossen und Sinclair das Feuer erwiderte. Sie sind inzwischen weitergefahren und werden in diese Richtung kommen.«
Mario nickte. Er warf seinem Kumpan einen Blick zu. »Riley und ich werden die Scharte auswetzen«, erklärte er fest entschlossen.
Boris lachte nur. »Menschen«, sagte er verächtlich. »Versager seid ihr. Ich hasse es, mit Versagern zusammenarbeiten zu müssen.«
»Keine Sorge, wir wetzen die Scharte aus.«
»Nicht als Menschen!«
Boris hatte hart gesprochen, und Forca war zusammengezuckt.
Nicht als Menschen! Der letzte Satz echote noch in seinem Kopf.
Was sollte das bedeuten?
Er ahnte schon etwas, seine Haltung spannte sich, dennoch fragte er: »Wie meinst du das, Bogdanowich.«
»Daß ich mit euch nicht mehr arbeite.«
Forca grinste. »Ich kann sogar verstehen, daß du so denkst, aber wir haben unseren Job.«
Der Blutsauger schüttelte den Kopf. »Entweder hast du mich nicht verstanden, oder du willst mich nicht verstehen. Ich habe gesagt, nicht mit Menschen arbeite ich zusammen.«
»Als was dann?«
Jetzt grinste der andere wölfisch. »Kannst du dir das nicht denken, Forca?«
Mario versuchte ein Lachen. Es gelang ihm nicht, denn plötzlich saß in seiner Kehle ein dicker Kloß. Er brauchte nur eins und eins zusammenzuzählen, um zu einem Ergebnis zu gelangen. Wenn der andere nicht als Menschen mit ihnen zusammenarbeiten wollte, gab es für ihn nur mehr eine Lösung.
Als Vampire!
Auf seinem Gesicht malte sich ab, zu welchem Entschluß er gekommen war. Boris nickte. »Hast du nun begriffen?«
»Ja, das habe ich.«
Der Wiedergänger breitete die Arme aus. »Ein Vampir braucht Blut«, erklärte er. »Das wißt ihr ebenso wie ich. Auch ich möchte Blut haben, und ihr kommt mir gerade recht.«
»Willst du das wirklich?«
»Ja.«
Riley Brabano begann zu lachen. »Habe ich recht verstanden? Er will uns zu Vampiren machen?«
»Genau.«
»Das braucht er doch gar nicht. Wir haben Proviant für ihn mit. Er soll nur…«
»Halt dein Maul!«
Riley verstummte.
Forca schaute in die Augen des Blutsaugers. Er las darin die Gnadenlosigkeit, die allen Schwarzblütlern zu eigen ist, wenn sie sich zu irgend etwas entschlossen hatten.
Da machte dieser keine Ausnahme.
»Wenn ihr meine Brüder seid, werdet ihr größere Chancen haben, Sinclair und die anderen beiden zu vernichten. Als normale Menschen würdet ihr ihm immer unterlegen sein.«
Mario unternahm einen letzten Versuch. »Das ist doch Unsinn, ist das…«
»Für mich nicht.« Boris kam einen Schritt näher. Forca wußte Bescheid, daß es nur eine Möglichkeit für sie beide gab. Sie mußten jetzt kämpfen, sich hart wehren.
»Zieh dein Messer!« verlangte er von Riley.
Nichts, was der lieber getan hätte. Und er zog nicht nur eine Klinge, sondern die zweite ebenfalls.
Boris Bogdanowich hatte dafür nur mehr ein Lächeln übrig.
»Willst du mich so töten?«
»Auch so!« mischte Forca sich ein. Von keinem behindert hatte er seinen großkalibrigen Magnum-Revolver gezogen und richtete die Mündung auf den lauernden Vampir.
Boris hob die Schultern. »Ich weiß nicht, ob ihr über Vampire viel wißt, aber so bin ich nicht zu besiegen. Weder mit einem Messer noch mit einer Bleikugel. Es ist eben euer Pech, ihr hättet euch andere Waffen mitnehmen sollen.«
»Irrtum, Blutsauger«, erklärte der harte Mario. »Wir kriegen dich auch so.«
»Wirklich?«
»Ja.« Der Mafioso lachte kalt. »Ich habe mal gelesen, daß man einem Vampir auch den Schädel abhacken kann. Und das werden wir machen, darauf kannst du dich verlassen.«
»Ich werde euch nicht daran hindern.«
Die ruhig gesprochenen Worte des Blutsaugers machten Mario Forca nervös. Er selbst hielt sich zurück und schickte Riley vor.
»Mach endlich Schluß mit ihm, Riley!«
Brabano griff an. Die Arme hatte er ziemlich tief gesenkt, und die Klingenspitzen schauten aus seinen Fäusten hervor. Sie waren lang und schmal. Tief würden sie in den Körper stechen.
Kurz bevor Brabano seinen Gegner erreichte,
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