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0343 - Der Berater des Teufels

0343 - Der Berater des Teufels

Titel: 0343 - Der Berater des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war er einigermaßen gut davongekommen.
    Wer auch immer ihm diesen üblen Streich gespielt hatte - er hatte ihn unterschätzt.
    Seine Erinnerung setzte da aus, wo er vor der Rothaarigen gestanden hatte und sie zum Reden zwingen wollte. Hatte sie ihn überwältigt? Wenn ja, mußte das unglaublich schnell geschehen sein.
    Wahrscheinlicher aber war, daß Eysenbeiß zu früh wieder erwacht war und eingegriffen hatte.
    Dieser Verräter!
    In der Trance sammelte Wang neue Kräfte. Er war sich darüber im klaren, daß auch sein gestählter Kriegerkörper nicht unbegrenzt belastbar war.
    Irgendwann würde der Zusammenbruch kommen. Aber noch konnte er aus den Reserven schöpfen. Und das tat er.
    Er merkte, daß der Rettungswagen an einer Ampel hielt. Trotz Blaulicht und Sirene war hier kein Weiterkommen, weil die Straße hoffnungslos verstopft war.
    Wang erhob sich.
    Noch ehe der Mann, der neben ihm auf dem Begleitersessel saß, begriff, was geschah, löste Wang die Tropfnadel und schwang sich von der Liege an dem Sanitäter vorbei zur Hecktür. Augenblicke später war der Mongole draußen.
    Er mußte so schnell wie möglich verschwinden. Zurück in die Hölle. Er murmelte die dazu nötige Zauberformel und stampfte kräftig mit dem linken Fuß auf, wie er es in der Hölle gelernt hatte.
    Nichts geschah.
    Die Pforten zur Unterwelt öffneten sich nicht.
    »Ich begreif’s nicht«, murmelte Wang verstört. Er hatte es noch nie erlebt, daß ihm die Rückkehr in die Schwefelklüfte verwehrt wurde.
    Hinter ihm stürmte der Sanitäter ins Freie, auch der Fahrer des Rettungswagens stieg aus. »He, Mann, was machen Sie da? Sind Sie verrückt geworden?«
    Wang antwortete nicht. Er spurtete los und verschwand im Gewühl der Großstadtmenschenmenge. Innerhalb weniger Augenblicke hatte ihn die Menge verschluckt.
    Aber das half Wang noch nicht viel weiter.
    Er mußte zurück, um jeden Preis. In Höllentiefen mußte irgend etwas sich geändert haben. Trug Eysenbeiß, der Verräter, die Schuld? Hatte er vielleicht, von Wang aufgeschreckt, bereits zu geschlagen? Hatte man Leonardo als Fürst der Finsternis abgesetzt? Oder war er, Wang, in Ungnade gefallen, weil Eysenbeiß’ Intrigen griffen oder er sich hatte überrumpeln lassen?
    Alles war möglich. Um es in Erfahrung zu bringen, mußte er zurück.
    Er versuchte den Zauber noch einmal. Aber es klappte einfach nicht.
    Da wußte er, daß er eine umständliche Beschwörung zelebrieren mußte. Er wollte seinen Herrn direkt anrufen.
    ***
    »Aus drei- bis viertausend Metern Höhe?« wiederholte Eysenbeiß den Bericht der Rothaarigen. »Das ist gut. Das kann er nicht überleben, denn die Fähigkeit des Fliegens ist ihm nicht gegeben. Mich könntest du so nicht töten.«
    Die EWIGE nahm es wortlos hin.
    »Trotzdem ist es an der Zeit, etwas zu unternehmen«, fuhr Eysenbeiß nachdenklich vor. »Wir haben etwas Zeit gefunden, weil dieser hirnlose Narr nun nichts mehr ausplaudern kann. Aber dennoch werde ich nicht mehr länger zögern. Ich brauche deine Unterstützung - jetzt. Du weißt, was ich dir dafür biete.«
    »Du öffnest der DYNASTIE DER EWIGEN die Macht über den Planeten Erde«, wiederholte die Rothaarige das Versprechen, das Eysenbeiß ihr gegeben hatte, als der Pakt besiegelt wurde. »Ich helfe dir, zu Macht zu kommen, und du hilfst meiner Art.«
    Eysenbeiß grinste.
    »Gut«, sagte er. Unwillkürlich tastete er nach dem Amulett, das er unter seiner Kutte trug. Einer der sieben Sterne von Myrrian-ey-Llyrana. Es verschaffte ihm Kraft und Macht, nur gegen Leonardo deMontagne würde es ihm nicht viel nützen. Denn der vermochte die Kräfte des Sterns zu erkennen und sie zu blockieren. Zu lange hatte er Zamorras Amulett in seinem Besitz gehabt, das stärker war als das, welches Eysenbeiß trug.
    Und dann war da noch der Ju-Ju-Stab, die gegen jeden echten Dämon absolut tödliche Waffe, die Eysenbeiß Zamorra entwendet hatte. [2] Aber das war ein Trumpf, den Eysenbeiß gern zurückhalten wollte, bis es wirklich nicht mehr ging. Um wieviel einfacher war es da doch, eine EWIGE vorzuschicken, die mit ihrem Dhyarrakristall kämpfte!
    Und wenn es sich ergab, daß der dämonische Gegner dennoch stärker und mächtiger war, nun, so würde Eysenbeiß die EWIGE töten. Dann war er der Retter, und daß die EWIGEN schon einmal versucht hatten, durch Verrat und Intrigen Einfluß in der Hölle zu bekommen, war seit den Zeiten des Fürsten Belial sattsam bekannt. Belial hatte die halbe Hölle an die DYNASTIE

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