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0343 - Der Berater des Teufels

0343 - Der Berater des Teufels

Titel: 0343 - Der Berater des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verkauft, nur hatte er dann den Fehler begangen, sich mit Zamorra anzulegen. Der hatte Belial vernichtet, und damit war auch der Vertrag hinfällig geworden.
    Warum also sollte die DYNASTIE nun nicht versuchen, eine Agentin einzuschleusen? So zumindest konnte Eysenbeiß sich herausreden, falls sein Plan fehlschlug. Der einzige, der ihn hätte verraten können, Wang Lee, war tot.
    »Bereite dich darauf vor«, sagte Eysenbeiß kalt, »den Fürsten der Finsternis zu töten.«
    ***
    Wang Lee Chan versuchte sich an das zu erinnern, was er gelernt hatte. Um Beschwörungen hatte er sich selten zu kümmern gebraucht. Das war Sache des Fürsten der Finsternis. Zuweilen versuchte sich auch Eysenbeiß in diesen Dingen. Wang war immer nur ein Kämpfer gewesen, kein Zauberer. Seine Waffe war das Schwert, nicht die Magie.
    Aber so einiges hatte er doch aufgeschnappt, und das versuchte er jetzt anzuwenden. Der Anruf des Fürsten der Finsternis…
    Das Höllensigill war ihm bekannt. Einige Symbole der Anrufung auch. Er hoffte, daß das genügte. Ferner mußte warmes Blut fließen, wenn ein Dämon der Hölle beschworen werden sollte.
    Wang Lee fing im Stadtrandbezirk einen streunenden Hund und schleppte ihn in das leerstehende Haus, das er recht schnell entdeckt hatte. Die Türen waren zwar versiegelt und die Fenster geschlossen, aber das war für ihn kein Hindernis. Wichtig war nur, daß er so schnell wie möglich Kontakt mit seinem Herrn aufnahm.
    Die magischen Zeichen hatte er ursprünglich mit der Schwertspitze in die Holzbohlen des Fußbodens ritzen wollen, aber sein Schwert mußte in Eysenbeißens Gemächern zurückgeblieben sein. Er mußte also mit Kreide zeichnen. Wie er die magisch aufladen sollte, war ihm ein Rätsel. Aber vielleicht ging es auch so…
    Er machte sich an die Arbeit, zeichnete den Kreis, das Sigill und die weiteren Zeichen. Der verängstigte Hund jaulte, aber das half ihm nichts. Der Mongole opferte das Tier, um mit dem Blut die Beschwörung zu verstärken. Nur so konnte sein Ruf wirklich in die Tiefen der Hölle Vordringen.
    Er rief Leonardo an, den Fürsten der Finsternis. Aber Leonardo antwortete nicht. War er anderweitig beschäftigt? Oder drang der Ruf nicht bis zu ihm durch?
    Der Mongole verstärkte seine Anstrengungen. Er spürte, wie die Kräfte in ihm nachließen. Er konnte nicht mehr lange durchhalten. Jeden Moment konnte der Zusammenbruch kommen.
    Und Leonardo antwortete immer noch nicht.
    War das Tierblut falsch? Mußte es Menschenblut sein? Wang begann zu zweifeln. Aber er wußte, daß er eine Wiederholung der Beschwörung nicht durchstehen würde.
    Vor seinen Augen begannen schwarze Flecken zu tanzen und sich auszudehnen. Er fühlte die Erschöpfung immer größer werden. Die Natur forderte ihr Recht. Der Zusammenbruch stand unmittelbar bevor.
    Ich muß Leonardo warnen, dachte er. Nicht einmal zuckte der Gedanke auf, daß er seiner Verpflichtungen endgültig ledig sein würde, wenn Leonardo vom Thron gefegt wurde, daß er unbeschadet davonkam, weil er sich nicht mehr in Höllentiefen befand, sondern auf der Erde. Er mochte seinen Herrn hassen, aber er war ihm treu.
    Aber die schwarzen Flecken dehnten sich aus. Sie überdeckten alles andere. Wang Lee Chan versank in Bewußtlosigkeit, noch ehe er sein Ziel erreichte.
    ***
    »Den Fürsten der Finsternis töten?« keuchte die Rothaarige. »Das ist - unmöglich.«
    »Mit einem Dhyarrakristall schon«, sagte Eysenbeiß. »Andere Magie kann er abwehren. Doch etwas, dessen Existenz er nur unter Mühen erkennen kann, vermag ihm schneller zu schaden, als er sich darauf einstellen kann.«
    Die Rothaarige seufzte.
    Ich werde versagen, dachte sie. Die Zeit meiner Kämpfe ist vorbei.
    Eysenbeiß hob die Hand.
    »Ich sage dir, was du tun mußt«, sagte er. »Du wirst seinen Thron aufladen. Er wird eine magische Zeitbombe. Und du wirst diese Zeitbombe so präparieren, daß ich sie auslösen kann. Oder aufhalten kann, falls es sich als nötig erweist. Aber daran glaube ich nicht. Leonardos Zeit ist vorbei.«
    Eysenbeiß war sich zwar darüber im klaren, daß Leonardo ihn erst zu dem gemacht hatte, was er war. Aber den Begriff Dankbarkeit kannte er nicht. Er sah in Leonardo nur eine mächtige Stufe auf der Treppe, die nach oben führte.
    »Eine magische Bombe… ?«
    »Soll ich dir auch noch vormachen, wie das funktioniert?« fauchte Eysenbeiß. »Ihr EWIGEN seid doch sonst nicht so begriffstutzig. Du speicherst magische Kraft bis zum Überfluß in Leonardos

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