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0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
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der harten Stimme.
    »Wer…wer sind Sie überhaupt?«, erkundigte sich der entrüstete Bunter.
    »Das werde ich Ihnen sagen«, kam die prompte Antwort. »Sie haben vor einigen Jahren eine größere Geldüberweisung erhalten. Sie steckten damals in einer Klemme und hätten Ihr Geschäft ohne das Geld aufgeben müssen. Ich habe Ihnen das Geld geschickt und ich werde es sofort zurückverlangen, wenn Sie nicht genau das tun, was ich von Ihnen fordere. Bauen Sie nicht darauf, dass Ihnen die Polizei helfen wird, Bunter. Sie können mir glauben, dass ich es schon so eingerichtet habe, dass die mir nie auf die Schliche kommen.«
    Die harte Stimme schwieg einen Augenblick. Bunter war sprachlos, fand nicht ein Wort der Entgegnung. Seine Hand, die den Hörer hielt, zitterte so stark, dass der alte Mann auch die Linke zu Hilfe nehmen musste, um den Hörer zu halten.
    »Nein, nein«, stammelte er dann völlig entsetzt.
    »Passen Sie genau auf, was ich Ihnen erzähle«, fuhr die harte Stimme ungerührt fort. »Halten Sie sich an meine Befehle, oder es passiert etwas. Ich werde Sie nicht wie Ihren Gehilfen erschießen lassen, sondern das, was er getan hat, unter die Leute bringen. Kein Mensch wird glauben, dass Sie nichts davon gewusst haben. Mit den Fingern wird man auf Sie zeigen. Das alles braucht natürlich nicht zu sein, wenn Sie tun, was ich von Ihnen will. Es ist für Sie nur eine Kleinigkeit.«
    Jonathan Bunter zitterte, schwankte. Sein besorgter Partner schob den schweren Barocksessel mit größter Anstrengung ein Stück näher.
    Erschöpft ließ sich der alte Mann in den Sessel fallen.
    Und dann kam die harte Stimme wieder aus dem Hörer.
    ***
    »Phil! Komm doch mal her!«, bat ich meinen Freund und zeigte ihm die zertrampelte Stelle direkt neben dem Harlem River.
    »Das könnte die Stelle sein, wo man Eve Stanley ermordet hat«, bestätigte mein Freund nachdenklich. »Es müssen aber mehrere gewesen sein.«
    »Es waren zwei Männer«, stellte ich fest. »Hier vorn am Ufer kannst du die Abdrücke deutlich sehen. Und hier muss ein schwerer Gegenstand gelegen haben, womit sie die Leiche beschwert haben. Wahrscheinlich ein Stein. Im Wasser ist er dann aus der Schlinge gerutscht.«
    »Aber sonst ist nichts hier, was uns weiterhelfen könnte«, stöhnte Phil. »Kein verlorener Gegenstand oder so.«
    »Wir haben jetzt zumindest die Fußabdrücke von den Kerlen«, sagte ich. »Hol unsere Leute. Sie sollen Gipsabdrücke machen. Vielleicht sollte man hier in der Umgebung auch den Fluss absuchen.«
    Ich wartete, bis die Kollegen erschienen. Dann überließ ich ihnen das Feld. Ich fuhr mit Phil zum FBI-Gebäude zurück..
    Dort erwartete uns eine neue Überraschung: ein Fernschreiben.
    »Zufälle gibt’s, man soll es nicht für möglich halten«, brummte Phil und reichte mir das Stück Papier.
    Ich überflog es. Es kam von unserem Büro in Sacramento. Über Eve Stanley oder eine dort abgeschlossene Versicherung war nichts bekannt.
    Doch dann: Unsere Kollegen hatten von einer Gesellschaft erfahren, dass im Jahre 1959 eine gewisse Miss Merton kurze Zeit nach Abschluss einer hohen Lebensversicherung plötzlich gestorben war.
    »Das ist aber ein Zufall«, brummte ich und las weiter.
    »So was gibt’s eben«, sagte Phil und wandte sich den Papieren auf seinem Schreibtisch zu.
    »Ich glaube nicht an einen Zufall«, sagte ich. »Das wären ein paar Zufälle zu viel auf einmal.«
    »Soll schon öfter vorgekommen sein, dass ein Versicherungsnehmer nach Entrichtung der ersten Prämie stirbt und seine Erben eine hohe Versicherungssumme einstreichen«, 'warf Phil ein.
    »Aber wenn’s öfter vorkommt«, sagte ich. »Oder es sich um einen Betrug handelt.«
    »Du kannst doch die Sache in Sacramento nicht mit dem Fall Eve Stanley vergleichen«, widersprach Phil. »Außerdem ist ja noch gar nicht erwiesen, dass es sich um einen Versicherungsbetrug handelt.«
    »Sieht aber ganz danach aus«, brummte ich. »Auch wenn die Tatsachen scheinbar dagegen sprechen. Außerdem gibt es zu der Sache in Sacramento doch allerhand Parallelen.«
    »Ich sehe nur eine«, sagte Phil.
    »Zwei sind doch ganz augenfällig. In beiden Fällen tritt der Versicherungsfall kurz nach Abschluss des Vertrages ein. Und in beiden Fällen hatten die Frauen kurz vor ihrem Tode geheiratet.«
    »Das kann Zufall sein.«
    Ich ließ mich nicht beirren. »Außerdem war in beiden Fällen eine Herzgeschichte die Todesursache. Und dann gibt es noch etwas, was mich stutzig macht. In beiden

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