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0344 - Blutgeld ohne Zinsen

0344 - Blutgeld ohne Zinsen

Titel: 0344 - Blutgeld ohne Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutgeld ohne Zinsen
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Bunter, der sah, dass die Träger schon dabei waren, den Deckel wieder loszuschrauben.
    Die Familienangehörigen hatten sich inzwischen noch dichter um den weißen Prunksarg geschart. Bunter war es nicht möglich, die Kette zu durchbrechen, ohne die Leute einfach wegzustoßen. Als er sich endlich bis nach vorn geschlängelt hatte, war es zu spät. Die Träger hoben schon den Deckel ab.
    Dann war es einen winzigen Augenblick so still, dass Bunter das Klopfen seines Herzens deutlich hören konnte. Alle starrten wie gebannt in den leeren Sarg.
    Zuerst schrie eine Freundin auf. Es war ein schriller, spitzer Schrei, in den
    28 sich dann die anderen einmischten. Und in diesem Augenblick blitzte auf der rechten Seite das gleißende Licht auf.
    Bunter hätte am liebsten den Fotoapparat in tausend Stücke zerhackt. Aber er stand da mit herabhängenden Armen und war unfähig, auch nur einen Finger zu bewegen.
    ***
    »Ich halte diesen Hank Norman aber nicht für diesen geheimnisvollen Gerald«, sagte Phil und betrachtete nachdenklich die Bilder mit den Widmungen. »Er sah wirklich nicht wie ein Lady-Killer aus.«
    »Das habe ich ja auch nie behauptet«, warf ich ein. »Aber er hängt auf jeden Fall mit drin in der Geschichte. Ich weiß zwar noch nicht wie, aber wie sollen die Bilder sonst hier zu seinen Papieren gekommen sein.«
    »Was hat das eigentlich mit dem Modellieren auf sich?«, wollte mein Freund wissen.
    Ich zuckte mit der Schulter. »Das ist mir im Augenblick noch ein Rätsel. Wir lassen das ganze Zeug hier und nehmen nur die Bilder und die drei Listen mit. Die Bude muss noch einmal gründlich von unseren Spezialisten untersucht werden.«
    Schon auf dem Wege zum FBI-Gebäude gab Phil über Sprechfunk entsprechende Anweisungen an die Zentrale durch.
    Ich wollte keine Zeit verlieren und möglichst bald Licht in diese dunkle Angelegenheit bringen.
    »Wenn die Kollegen in dem Beerdigungsinstitut fertig sind, werden sie die Wohnung von dem Ermordeten unter die Lupe nehmen«, berichtete Phil.
    »Hat man am Tatort schon irgendwelche Anhaltspunkte finden können?«, erkundigte ich mich.
    Statt einer Antwort schüttelte Phil den Kopf, stellte das Sprechfunkgerät ab und starrte durch die Windschutzscheibe.
    Ich dachte an den kleinen Karton mit den Fotos. Und ich dachte an die Widmungen auf der Rückseite der Aufnahmen.
    Wenige Minuten später rollte der Jaguar in den Hof des FBI-Gebäudes. Wir stiegen aus und wurden von einem Kollegen, der am Empfang saß, herangewinkt.
    »Ihr sollt gleich mal zum Chef kommen«, richtete er mir aus.
    Ich fuhr mit Phil in den vierten Stock. Bei Mr. High waren der Einsatzleiter und der Kollege aus dem Archiv.
    »Fein, dass Sie schon da sind«, begrüßte uns Mr. High. »Nun, haben Sie schon etwas herausgefunden?«
    Ich stellte wortlos den Karton mit den Fotos auf den Schreibtisch und öffnete den Deckel. Der Chef sah zuerst die Bilder an und dann mich.
    »Die Aufnahmen haben wir in der Wohnung des Ermordeten gefunden«, berichtete ich. »Eine der abgebildeten Personen kennen wir. Hier«, ich deutete auf das entsprechende Foto, »das ist die Frau, die aus dem Harlem River gezogen wurde.«
    »Eve Stanley?«, fragte Mr. High erstaunt, der weder die Tote noch das Bild in ihrem Pass gesehen hatte. »So hieß sie doch?«
    »Genau«, bestätigte ich. »Hier, sehen Sie sich doch einmal die Rückseite an«. Ich drehte das Bild um.
    Billy Wilder stand neben dem Chef und blickte ihm über die Schulter. Auch er las die Widmung auf dem Foto. Dann richtete er sich auf.
    »An der Widmung kann ich nichts Ungewöhnliches finden«, sagte er. »Schließlich war ein gewisser Gerald Slater ihr Mann. Dass sie ihm da…«
    »Schau dir das an!«, unterbrach ich ihn und drehte jetzt die anderen Bilder um, die ebenfalls eine Widmung auf der Rückseite trugen.
    Jetzt fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf. Selbst mein Chef, der nicht so schnell zu erschüttern ist, zeigte Überraschung. Er betrachtete die Bilder sehr nachdenklich.
    »Sie scheinen mal wieder einen feinen Riecher gehabt zu haben, Jerry. Ich habe nämlich inzwischen einige Fernschreiben bekommen. Deswegen wollte ich Sie möglichst bald sehen. Die Fernschreiben stammen von Versicherungsgesellschaften, die…«
    »…noch mehr rätselhafte Fälle auf Lager haben, in denen sie kurz nach Abschluss einer Lebensversicherung schon relativ hohe Summen ausspucken mussten, weil die Versicherungsnehmer gestorben sind«, unterbrach ich ihn.
    Er nickte. »Das

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