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0344 - Vampir-Schlangen

0344 - Vampir-Schlangen

Titel: 0344 - Vampir-Schlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und beobachtete den Mann mit gemischten Gefühlen. Der Rauch trieb jetzt mehr dem Ausgang zu. Beide konnten wieder etwas freier Atmen.
    »Paßt dir wohl nicht, wie, mit mir hier zu sitzen?« Er lachte beim Kauen. »Aber immer noch besser, als von einem Vampir das Blut ausgesaugt zu bekommen.«
    Er legte den Schinken zur Seite, damit er beide Hände freihatte.
    Jetzt würde er sie anfassen, und das Mädchen vereiste innerlich. Es war nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Seine Hände näherten sich der Schulter und schoben die schmutzige Decke zurück.
    Da kam ihr der vorerst rettende Gedanke. »Kann ich eine Scheibe Schinken haben?«
    Seine Hände zuckten zurück. »Oh, hast du Hunger? So plötzlich?«
    »Ja…«
    Er schnitt ihr eine Scheibe ab. Am liebsten hätte sie es selbst getan, denn aus seinen schmutzigen Fingern wollte sie nichts annehmen.
    Dennoch bedankte sie sich mit einem Kopfnicken.
    »Ist doch gut, nicht wahr.«
    Sie biß ein Stück ab und kaute langsam.
    Wintek griff zur Flasche und nahm einen zweiten Schluck. Dabei schielte er das Mädchen an. Als er die Flasche absetzte, verzerrte sich sein Gesicht.
    Bianca wußte genau, daß er sich nun entschieden hatte und auch gemerkt zu haben schien, wie sie ihn hinhalten wollte.
    »Du willst mich täuschen!« keuchte er. »Du willst mich nur fertigmachen, stimmt es?«
    »Nein, wieso ich…?«
    Er schlug ihr die Schinkenscheibe aus der Hand. »Das langsame Essen, das Hinauszögern. Da hast du dich geschnitten. Ich packe dich, ich werde dich.« Er sprach nicht mehr weiter und handelte.
    Ruckartig warf er sich nach links, umklammerte Biancas Schulter sowie die Hüfte und warf sie seitlich auf das Lager.
    Kaum lag sie, wuchtete er sie herum auf den Rücken und preßte sich auf sie.
    Noch nie hatte sie sein Gesicht so dicht vor dem ihren gesehen wie in diesem Moment. Er versuchte, seine vom Schinken fettigen Lippen auf ihren Mund zu drücken. Der heiße Atem fuhr über ihr Gesicht. Er stank nach Schnaps und auch nach Essig.
    Ein widerlicher Geruch, der ihr fast den Magen umdrehte. Sie warf den Kopf von einer Seite auf die andere, was auch nichts half, denn er löste eine Hand von ihrem Körper und klammerte die Finger in ihr Gesicht.
    »Du wirst mich küssen, und du wirst auch noch etwas anderes mit mir anstellen…«
    Da spie sie ihm ins Gesicht.
    Er zuckte zurück. Seine Züge verzerrten sich in wilder Wut. Er schüttelte den Kopf, wischte den Speichel ab und kassierte den nächsten Tritt in den Leib.
    Wintek fiel zurück. Er heulte vor Wut, kam aber in dem gleichen Moment hoch, wie sich das Mädchen hinsetzte.
    Und er schlug zu.
    Diesmal traf er ihre Wange. Biancas Kopf flog zur Seite, er holte auch zum nächsten Schlag aus, als sie sah, daß sich hinter dem Krummen ein Schatten abzeichnete.
    Jemand war gekommen.
    »Da!« rief sie, zeigte an Wintek vorbei, und seine Hand blieb in der Luft hängen.
    »Willst du mich…?«
    Nein, sie wollte es nicht, denn einen Lidschlag später schlug der Vampir Mario Farca beide Hände in die Schultern des Krummen und riß ihn zu sich heran…
    ***
    Wir waren so weit gefahren, wie es die Gegend erlaubte. Den Rest des Wegs mußten wir zu Fuß gehen.
    Aber was heißt Rest? Es wurde ein beschwerliches Steigen, und ich wunderte mich darüber, wie gut sich der alte Marek hielt. Er kannte auch die versteckt liegenden Wege und Pfade, die den dichten Wald durchzogen.
    Wir kamen uns vor wie in einem von Nebel durchzogenen Tunnel. Hin und wieder nur ließ ich die starke Taschenlampe aufblitzen, die wir mitgenommen hatten.
    Da es bergauf ging, hatte sich Marek einen Stock gesucht, auf den er sich stützte.
    Ein anderer hätte schon schlapp gemacht. Nicht der Pfähler. Er war geboren, um Vampire zu jagen, und das würde er bis zu seinem Lebensende nicht aufgeben.
    Ich fragte erst gar nicht, wie weit wir noch zu laufen hatten, sondern stiefelte hinter Marek her. Der Wald umgab uns wie eine schweigende Wand. Mir fiel auf, wie unregelmäßig wir Tierstimmen vernahmen. Meistens schwiegen sie. Wenn sie dann zu hören waren, klangen sie hektisch, irgendwie aufgeschreckt.
    Das hatte auch Marek stutzig gemacht. Er blieb plötzlich stehen und schüttelte den Kopf.
    »Was hast du?« fragte ich.
    Er sprach mich auf die Tierstimmen an.
    »Ja, das habe ich auch gehört«, sagte ich. »Hast du eine Erklärung dafür?«
    »Ich fürchte ja.« Er strich über seine Stirn und wischte den Schweiß ab. Die Augen hatte er zu Schlitzen verengt. »Wenn

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