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0344 - Vampir-Schlangen

0344 - Vampir-Schlangen

Titel: 0344 - Vampir-Schlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich wieder von mir und leuchtete in die Ecken.
    »John!«
    Sein Ruf glich schon fast einem Schrei. Ich fuhr herum und schaute dorthin, wo der Strahl hinwies. Er war auf ein Paar Schuhe gefallen. Ich kam langsam näher. Es waren dunkle Schuhe, die Schmutzränder zeigten. Der Lehm war bereits eingetrocknet, das interessierte mich auch nicht, die Schuhe allein waren wichtig.
    Man konnte sie nicht als modern bezeichnen. Ihre Form war altertümlich, sie zeigten sogar noch Schnallen und die Absätze empfand ich als unnatürlich hoch.
    »Fällt dir etwas auf?« fragte ich Marek. »Ja, ich weiß nicht…«
    »Die Schuhe gehören Bogdanowich.« Nach meiner Antwort schwieg der Pfähler. »Bist du dir sicher, John?«
    »Ja, das bin ich.« Er schluckte ein paarmal und wischte über seine Stirn. »Verdammt noch mal, wie kann das sein? Ein Vampir, der seine Schuhe zurückläßt? Darin sehe ich keinen Sinn.«
    »Ich auch nicht«, gab ich zu. »Trotzdem muß es einen geben.«
    »Den wir herausfinden werden«, erklärte ich. »Komm mit.«
    »Willst du noch mehr Schuhe suchen?«
    »Vielleicht.« Ich hatte das Verlies schon wieder verlassen und stand fast im Dunkeln, weil die Pechfackel nur mehr schwach glühte. Marek kam mit eingeschalteter Lampe. »Es wird wohl so sein, John, daß wir uns trennen müssen.«
    Der Meinung war ich mittlerweile auch. »Aber in Rufweite bleiben.«
    »Oder Schußweite.«
    »Meinetwegen auch das.«
    »Fragt sich nur, in welche Richtung sich unsere Freunde hingewandt haben? Noch tiefer oder höher?«
    »Ich würde für…«
    »Sei ruhig!« unterbrach ich ihn, und Frantisek Marek schwieg sofort. Ich hatte ein leises, irgendwie gefährlich klingendes Zischen vernommen. Und zwar aus der Richtung, aus der wir auch gekommen waren. Im Gang war es aufgeklungen. »Leuchte mal!« flüsterte ich Marek zu. Der schwenkte die Lampe.
    Armbreit schnitt der Strahl in die Finsternis und schuf einen langen hellen Tunnel. Auf einen Gegenstand traf er nicht. Marek war ein alter Fuchs. Er veränderte die Richtung und ließ den Schein auch nach unten wandern.
    Wir sahen die Bewegung zur gleichen Zeit. Etwas ringelte über den schmutzigen Boden.
    »Verdammt«, sagte der Pfähler, »das ist doch nicht möglich. Eine… eine Schlange!«
    Und was für ein Biest! Wir sahen zwar nur einen Teil von ihr, aber die Schlange war von einer solchen Breite, wie man sie im europäischen Raum nicht antraf.
    Ich lief auf die Stelle zu, wo wir die Schlange entdeckt hatten und sahen sie soeben noch zwischen Gangboden und Wand verschwinden.
    Prustend atmete ich die Luft aus. »Das ist ein Ding«, sagte ich.
    »Seit wann spielt ein Vampir mit Schlangen?«
    »Und dann noch mit so großen.« Marek war zu mir gekommen und ging in die Knie. Er leuchtete dorthin, wo die Schlange verschwunden war. Ja, da befand sich ein Zwischenraum. Sogar ein Geheimgang, denn ein Quader war um seine eigene Achse gedreht worden und hatte so die Lücke geschaffen. Leider war sie für uns zu klein. Wir konnten höchstens unseren Arm hindurchstecken, das wollten weder Marek noch ich.
    »Was tun?« fragte er.
    »Ganz einfach«, erwiderte ich und faßte den Quader mit beiden Händen. »Wir werden versuchen, ihn zur Seite zu drehen. Klar?«
    »Ich fasse mit an.« Er legte die Lampe so hin, daß sie uns noch leuchten konnte.
    Mit vereinten Kräften versuchten wir, Bewegung in den gewaltigen Quader zu bekommen.
    Es klappte nicht. Sosehr wir uns auch anstrengten, der Stein blieb in seiner ursprünglichen Lage.
    »Verdammt!« keuchte Marek und ließ sich auf den Hosenboden fallen. »Den muß doch jemand bewegt haben.«
    »Vielleicht gibt es ein Patent.«
    Frantisek schlug sich gegen die Stirn. »Natürlich, so muß es sein. Einen Kontakt oder ähnliches.«
    Den suchten wir.
    Marek links vom Quader, ich an der anderen Seite. Wir kamen uns wie Schatzsucher vor, die endlich den langersehnten letzten Teil des Abenteuers vor sich liegen sahen.
    Nur fanden wir nichts.
    Ich hörte Frantisek schimpfen. »Das widerspricht aller Erfahrung. Wären wir die Helden eines Films, hätten wir den Kontakt schon gefunden.«
    »Klar«, sagte ich. »Wie Indianer Jones.«
    »Wer ist das denn?«
    »Einer, an dem wir uns ein Beispiel nehmen können. Der bremst sogar einen Zug mit dem Fuß.«
    »Muß der einen guten Schuster haben.«
    Ich grinste und suchte weiter. Meine Hände tasteten sich mehr in die Höhe, während Marek noch den unteren Teil links vom Quader genauer unter die Lupe nahm.
    Nicht ich

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