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0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

Titel: 0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Falle auf dem Rummelplatz
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sich mit den zu dicken Fingern durch die weißen Haare.
    »Bleiben Sie in Richmond, damit wir Sie erreichen können«, sagte ich, »und lassen Sie die Finger von Foltridge!«
    Dann ging ich hinaus zum Jaguar und rief wieder die Leute her: Fotografen, Doc, Techniker, Spurensicherer. Die übliche Routine. Einen Streifenwagen ließ ich gleich zu Foltridges Haus fahren, und einen schickte ich als Wache zum Aristo Club.
    Der Panther war inzwischen nach Hause gefahren.
    »Ich glaube nicht, dass er heute noch etwas unternehmen wird«, sagte ich zu Phil, als die Leute kamen. »Er wird die Nacht damit zubringen, sich eine passende Rachemethode auszudenken.«
    Wir setzten uns in den Jaguar und fuhren erst zu Phil, wo er ausstieg und mir angenehme Träume wünschte. Ich fuhr nach Hause und legte mich ins Bett. Aber meine Träume waren alles andere als angenehm.
    ***
    Am nächsten Morgen strahlte die Sonne. Ich stand auf und duschte mich gerade, als es an der Wohnungstür läutete. Ich zog mich schnell an und machte auf. Ich dachte, Phil würde mich abholen. Aber es war Lucielle. Zum Anbeißen frisch. Ich machte Augen so groß wie’n Vollmond und starrte sie an.
    »Wollen Sie mich nicht reinlassen?«, fragte sie und lächelte.
    »Na klar, kommen Sie rein, ich hab aber nicht viel Zeit, die Arbeit ruft.«
    »Was gibt’s Neues?«, fragte sie und sah sich in meinem Wohnzimmer um. Ich packte schnell mein Jackett vom Sessel und forderte sie auf, sich hinzusetzen, dann band ich mir die Krawatte um und steckte meine Utensilien in die Taschen.
    »Fully Conaway ist ermordet worden!«, sagte ich.
    »Wer? - Oh!« Sie sah mich entsetzt an und fuhr sich mit der Hand an den Mund. »Ermordet, von wem?«
    Ich zündete mir eine Morgenzigarette an, obwohl ich lieber einen Kaffee gehabt hätte. »Wir wissen es noch nicht, aber es sieht so aus, als wäre Ihr Vater irgendwie beteiligt, wir haben einen Füller mit den Buchstaben MTF dort gebunden.«
    »Wo?« Ihre Stimme piepste leise.
    »Auf der Queen Anne, dem Boot des Panthers.«
    »Vielleicht wollte der Panther das Daddy in die Schuhe schieben«, sagte sie schwach und starrte auf den Fußboden.
    »Möglich, sie hat mir vorher ihre Geschichte erzählt. Sie klang ein bisschen anders als die, die Ihnen Skinner vorgetragen hat, aber im Grunde stimmte es schon.«
    »Ein bisschen anders?«
    »Tja, Fully hat nicht als Nachtbar-Tänzerin arbeiten müssen, sie hatte einen Freund gefunden.«
    »Ach, wie interessant.«
    »Wussten Sie, dass es Ihr Vater war, der ihr eine Wohnung in Los Angeles bezahlte und sich sehr gut mit ihr verstand, bis der Panther sie wieder abholte?« Ich sah sie an, und fast tat es mir leid, sie so in die Enge treiben zu müssen, »Ja, nein…« Sie stockte und sah mich kurz an. »Ich wollte nicht, dass es rauskommt. Skinner hat es mir nicht gesagt, aber ich habe es da schon gewusst, Lis hat es mir erzählt. Sie war damals fünf Jahre alt, und alle dachten, sie kapierte noch nichts und haben vor ihr geredet. Na, sie hat’s doch kapiert. Daddy wollte sich damals scheiden lassen, aber Mama wollte nicht. Kurz darauf passierte das mit dem Unfall. Sehen Sie mich nur nicht so komisch an, es war tatsächlich ein Unfall. Und dann war nie mehr die Rede von Fully Conaway. Ich wollte Ihnen das absichtlich nicht erzählen, es muss doch auch nicht unbedingt an die Presse, oder?«
    »Wenn es sich vermeiden lässt, nicht nur wenn es irgendwie zur Aufklärung notwendig ist. Sie haben Ihre Mutter sehr geliebt?«
    »Ha!« Sie lachte auf. »Rechnen Sie doch mal nach. Ich bin zwanzig, und Mama ist vor zwanzig Jahren gestorben. Ich war genau elf Monate alt. Da habe ich sie noch nicht mal richtig gekannt. Nur von Bildern und Erzählungen weiß ich, wie sie war.« Ihre Stimme wurde weich. »Ich wünschte, sie wäre am Leben geblieben, dann wäre alles anders gekommen…« Sie brach ab und sah wieder auf ihre Schuhspitzen. »Aber Sie müssen gehen, nicht wahr?«
    Sie stand auf, und wir gingen hinunter. Vor der Haustür stand ein Chrysler mit livriertem Chauffeur.
    Sie winkte mir noch einmal zu und fuhr ab.
    Ich holte Phil ab, und wir fuhren zum FBI. Mr. High hörte sich unseren Bericht an.
    Er sah uns ernst an. »Die Sache ist gar nicht so einfach, wie sie aussieht. Am besten ist es, Sie gehen mal los und verhören Foltridge.«
    Wir gingen hinaus. Auf meinem Schreibtisch lagen schon die Berichte vom Doc und den Ballistik-Sachverständigen.
    Fully war mit' einem stumpfen Gegenstand erschlagen worden,

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