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0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

Titel: 0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Falle auf dem Rummelplatz
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frei, um meine Jacke auszuziehen. Ich ballte sie zu einem dicken Paket und kletterte weiter.
    Als ich knapp unter dem Rand war, hob ich vorsichtig die Jacke hoch. Draußen war nichts zu hören. Noch einmal hob ich die Jacke, ganz wenig ragte sie über den Brunnenrand. Es musste von weitem aussehen wie ein Kopf. Aber kein Schuss krachte.
    Während ich mich mit Phils Hilfe auf den Rand des Brunnens schwang, schoss niemand auf mich. Phil kam herausgeklettert. Wir befanden uns in einem riesigen verwilderten Park. Zwischen diesem und dem Grundstück des Panthers lag nur eine schmale Straße. Auf der anderen Seite war eine Mauer und ein großes, offenes Tor. An dem Tor stand der schwarze Plymouth. Mit zerschossenen Reifen. Der Kofferraumdeckel stand offen. Wir liefen hin.
    Vor der Mauer knallte wieder ein Schuss. Wir rannten los. Die Kollegen auf der anderen Seite des Grundstückes riefen, und ich hörte einen Motor aufheulen.
    Zwei Motoren.
    Dann, als wir durch das Tor traten, sahen wir gerade noch den hellblauen Sunbeam davonjagen.
    Von der anderen Seite kam der Streifenwagen heran. Wir sprangen hinein, und ich rief: »East River, Queensboro!« Der Kollege hinter dem Steuer schaltete das Rotlicht ein, und wir jagten los. Ich sah noch, wie weit vorn der Sunbeam einen Hydranten rammte und dann halb auf den Gehsteig einem entgegenkommenden Wagen auswich.
    Wir hatten zwar die Sirene, aber der Wagen vor uns fuhr rücksichtslos. Ich hoffte, dass keine Fußgänger verletzt wurden und gab dem Kollegen Anweisung, durch eine andere Straße zu fahren, damit sich der Sunbeam nicht mehr verfolgt fühlte.
    ***
    Ich wusste, wohin es ging, und ich hatte Angst, wieder zu spät zu kommen.
    Am East River war jetzt viel mehr Verkehr als in den frühen Morgenstunden. Die Fähren tuteten, und die voll beladenen Omnibusse versperrten überall den Weg. Als wir zu dem Steg mit den Booten kamen, stand der zerbeulte Sunbeam schon dort. Lucielle und Claude stürzten eben von der Queen Anne herunter und taumelten über den Steg uns entgegen. Sie sahen beide völlig fertig aus.
    »Er hat uns gezwungen, mitzukommen, er hat uns bedroht, er wollte uns alle umbringen…« Lucielle schluchzte auf und taumelte mir in die Arme. Ich fasste sie bei der Schulter - in dem Moment erdröhnte eine ungeheure Explosion. Wir warfen uns auf den Boden, Holzteile regneten herab, und der Geruch von verbranntem Öl erfüllte die neblige Luft.
    Als sich der Rauch etwas gelegt hatte, standen wir auf und sahen uns um. Ich winkte Phil. Er half Claude auf die Beine, und wir gingen hinüber zum Bootssteg.
    Die Queen Anne war völlig zertrümmert. Sie war in viele Teile gerissen worden. Der Boden schwamm noch im Wasser, aber die Aufbauten waren in kleinen Trümmern in der ganzen Gegend verstreut. Die Boote, die noch am Steg lagen, sahen aus, als hätten sie einen Bombenangriff hinter sich.
    In der Wohnkajüte, in der wir Fully Conaway gefunden hatten, und die jetzt offen und durcheinandergewirbelt wie eine Puppenstube dalag, war der Panther. Tot. Er lag auf dem Boden, halb gegen einen Sessel gelehnt, von dem auch nur noch das Holzgestell übrig war. Der Panther hielt mit beiden Armen eine Autofelge umklammert. Das Metall war zwar deformiert und der Lack verkocht, aber es war deutlich als eine Autofelge zu erkennen. Die Reste von dem dampfenden Reifen klebten noch daran, und in dem Reifen waren ein paar Papierfetzen zu erkennen.
    Die Dokumente des Panthers.
    Ich wollte auf das Boot springen. Aber Phil hielt mich zurück. Er deutete auf den Wirbel, der sich hinter dem Bug bildete und schnell größer wurde. Plötzlich strömte von unten Wasser in den offenen Schiffsrumpf, und der Panther wurde mitsamt seiner Queen Anne in die Tiefe gezogen.
    Inzwischen waren Cops angekommen. Sie drängten die aufgeregte Menge zurück, die sich angesammelt hatte, und sperrten sofort das ganze Gebiet. Ich holte mir einen heran. »Tauchkommando anrufen, alles bergen. Ihr wisst ja Bescheid.«
    Er nickte und lief wieder zurück. Was jetzt noch zu retten war, würden wir finden. Der Apparat des FBI und der Stadtpolizei lief reibungslos.
    Lucielle sah mich an. Ihre Haare waren grau von der Asche, und ihre Lippen zitterten.
    »Er wollte uns auch mit umbringen«, sagte sie leise, und Tränen rollten ihr über die Wangen und hinterließen weiße Streifen. »Er wollte uns alle in die Luft sprengen, oh, ich kann nicht mehr…« Sie ließ sich gegen meine Schulter sinken, aber ich schob sie wieder von

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