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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sprachbarrieren gebunden. Ein Chinese vermag ohne jegliche Sprachkenntnisse die Gedanken eines Finnen zu verstehen, obgleich beide Sprachen äußerst kompliziert und äußerst gegensätzlich geartet sind; es gibt keine Gemeinsamkeiten.
    »Ich weiß, daß das eigentlich unmöglich ist«, gestand Teri. »Trotzdem…«
    »Ich habe versucht, mit Druiden-Kraft die Flucht dieses Schlangenmenschen zu verhindern«, sagte Gryf. »Meine Magie wurde zurückgeschleudert. Sie wirkte einfach nicht. Das… Ding… war nicht zu fassen.«
    »Und ich hab’s auch nicht als das gesehen, was es wirklich sein mag«, sagte Tendyke leise. »Zumindest nicht früh genug…«
    »Diese geheimnisvolle Tempelstadt, die niemand kennt… ein flüchtender Mann, der von irgendwoher kommt und mit einem Schlangenkult zu tun hat… ich glaube, wir werden hier noch einiges zu tun bekommen«, sagte er. »Ich möchte wissen, woher diese Schlangen kommen. Wenn es ein Kobra-Kult ist, wie kommt er dann nach Mexiko? Da ist was faul. Und das will ich herausfinden.«
    »Das Faule?«
    »Ja. Wir werden uns diese Königskobra einmal sehr genau ansehen müssen, und auch das, was aus Paquero geworden ist. Dann sehen wir weiter. Wo steckt eigentlich dieser Riesenköter schon wieder?«
    »Fenrir? Er wird dir das Steißbein abbeißen, wenn du ihn Köter nennst«, sagte Gryf trocken. »Er wird wohl wieder mal Orchideen oder Steine beschnuppern und seiner unerfindlichen Wege gehen… man reiche mir ein Messer öffnen wir diese Schlange einfach mal und schauen, was unter der Hülle steckt.«
    ***
    Fenrir hatte eine Witterung aufgenommen.
    Er hatte Schatten gesehen, die durch den dichten Wald huschten, aber diese Schatten waren von niemandem geworfen worden. Der Wolf hatte versucht, ihre Gedanken zu erfassen, aber diese Gedanken entzogen sich seinem Zugriff. Er konnte sie wahmehmen, nicht aber deuten. Aber im Moment des telepathischen Kontaktes war aus den Schatten etwas anderes geworden, das er mit seinen Wolfsaugen deutlich erkennen konnte: Menschen!
    Menschen, die rochen wie Schlangen…
    Fenrir verzichtete darauf, Verbindung zu den Druiden aufzunehmen. Als er sich aus der Tempelstadt entfernt hatte, um im Wald auf Jagd zu gehen, hatten Gryf und Teri sich zu einem Spiel zurückgezogen, bei dem sie ganz bestimmt keine Störung vertrugen. Und Tendykes Gedanken konnte Fenrir zwar lesen, aber der Abenteurer die des Wolfs nicht empfangen.
    Der alte sibirische Wolf, der vor Jahren zu Zamorras Crew gestoßen und von Merlin zum Telepathen ausgebildet worden war, trabte los. Seine empfindliche Nase nahm unzählige Gerüche war. Beutetiere, die den Jagdtrieb in ihm immer wieder anstachelten. Doch der Verstand unterdrückte den Trieb, Beute zu reißen, die Fänge in warmes, zuckendes Fleisch zu schlagen. Der Verstand befahl, einem ganz bestimmten Geruch zu folgen.
    Schlangen-Duft…
    Wäre Fenrir auf die Fährte gestoßen, ohne die Schatten gesehen zu haben, hätte er sich allenfalls über die Stärke dieses Schlangen-Duftes gewundert, sie aber nicht weiter beachtet. Schlangen mochte er nicht. Sie schmeckten nicht, und ab einer bestimmten Größe konnten sie auch zur Gefahr werden.
    Aber Menschen, die wie Schlangen rochen, aber keine sein konnten, interessierten ihn. Wohin hatten sie sich gewandt?
    Fenrir folgte der Spur.
    ***
    Gyf zog das scharfe Messer aus der Lederscheide. Mit der Klinge konnte er ein im Wasser treibendes Blatt zerteilen. Jetzt kniete er neben der Schlange nieder, legte sie sich passend zurecht und setzte das Messer wie ein Skalpell an, um die Schlangenhaut in Längsrichtung aufzuschneiden.
    Es blieb beim Versuch.
    Gryf verstärkte den Druck. Die scharfe Klinge drang nicht in die Hülle der Schlange ein! Auch nicht, als Gryf sich mit seinem ganzen Gewicht auf das Messer lehnte. Als er die Schlangenhaut einer Überprüfung unterzog, gab es auf ihr nicht eimal einen dünnen Kratzer.
    »Soll ich dir helfen?« wollte Tendyke wissen.
    Gryf schüttelte den Kopf. Er betastete die Königskobra, die für ihre Gattung ein relativ kleines Exemplar war. Es gab Kobras, die länger als fünf Meter wurden. Diese mit ihren fast vier Metern reichte Gryf allerdings auch schon. Er wäre ihr ungern begegnet, als sie noch lebte.
    Weich und nachgiebig war der Körper unter Gryfs Fingern, aber sobald er das Messer einsetzte, drang die Klinge nicht ein, und unter dem Druck bog sich die Haut nicht um einen Millimeter nach Innen!
    Gryf nahm sich den Kopf mit den Einschußlöchern vor.

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