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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vorsichtig streifte er mit einem Tuch über die Giftzähne, bis sie trocken waren. Ob sich in den Drüsen noch Gift befand, wußte er nicht, beschloß aber, äußerst vorsichtig zu sein. Er versuchte den Unterkiefer der Schlange abzuspreizen. Es gelang ihm auch. Die Leichenstarre war noch längst nicht eingetreten.
    Er betrachtete den aufgerissenen, furchterregend aussehenden Rachen der toten Schlange. Dann nahm er wieder das Messer und versuchte, im Innern zu schneiden.
    Auch das gelang nicht. Es war, als sei diese Kobra aus Stein, aber Stein, der voll beweglich war!
    »Sag mal, Ten - wie zum Teufel hast du es gschafft, dieses Biest zu erschießen?«
    »Ich habe den Revolver genommen und abgedrückt«, sagte Tendyke ruhig.
    »Mach’s noch mal, Ten«, forderte Gryf, stand auf und ging vorsichtshalber ein paar Schritte zurück. Tendyke trat näher. Er spannte den Hahn der Waffe, zielte sorgfältig und drückte ab.
    Die Kugel heulte als Querschläger davon.
    »Das begreife ich nicht…«
    Er schoß in den aufgeklappten Rachen hinein. Die Kugel prallte auch hier zurück. Mit einer Verwünschung sprang Tendyke zur Seite.
    »Ganz schön stabil, das Tierchen. Gut, daß sie zu Lebzeiten verletzbarer war…«
    »Sie ist noch nicht tot«, sagte Teri plötzlich. Gryf fuhr herum und sah sie fragend an. Teri hatte die Arme vor den Brüsten verschränkt, als fröre sie. Dabei war es brütend heiß.
    »Etwas in diesem Biest lebt noch. Es ist dasselbe, was auch in Paquero wohnt. Ich glaube… man kann es nicht töten. Nicht auf diese Weise.«
    Gryf sog scharf die Luft ein.
    Tendyke hob die Schultern. »Hm«, machte er. Er nickte Gryf zu. »Vielleicht sollten wir uns Paquero einmal näher ansehen. Ob der auch steinhart und trotzdem weich ist?«
    Er war es.
    Gryf mußte seine innere Scheu bekämpfen, als er das Messer ansetzte. Zu viel an dem Toten wirkte noch halbwegs menschenähnlich. Aber der Kopf, an dem sich kein einziges Härchen mehr befand, war fast schon der einer Schlange, und die Arme waren verkümmert.
    Das Messer war nicht in der Lage, den Toten auch nur anzuritzen.
    »So kommen wir nicht weiter, Freunde«, sagte Gryf schließlich. Er begann die Kleidung des Toten zu durchsuchen. Aber es gab nichts, was nähere Hinweise brachte. Kein Geld, keine Papiere… allenfalls der Name Mario Paquero mochte stimmen. Ein Sterbender hat keinen Grund, zu lügen.
    Und Paquero hatte gewußt, daß er sterben würde, als die Schlangen ihn bissen.
    Der Mensch Paquero war gestorben. Etwas anderes war aus seinem Körper geworden. Etwas Grauenhaftes, Unbegreifliches.
    Gryf stutzte plötzlich.
    Das abgerissene Hemd Paqueros war bei seiner Flucht auch im Rücken aufgerissen. Die Fetzen hingen jetzt, nach Gryfs Untersuchung, seitwärts vom auf dem Bauch liegenden Körper. Gryf sah Striche…
    Er betrachtete den Stoff genauer. Die Striche hatten ein bestimmtes System.
    »Hilf mir mal… wir ziehen ihm das Hemd aus! Da ist was!« sagte Gryf.
    Sie hatten keine Schwierigkeit, Paquero das Hemd auszuziehen. So stabil sein Körper gegen das Messer war, so biegsam war er auch. Dann hatten sie die Fetzen ausgebreitet und legten sie aneinander.
    Auf der Innenseite des Rückenteils war eine Zeichnung. Sie stellte den hochgereckten Kopf einer angreifenden Königskobra dar. Gryf pfiff durch die Zähne. »Das ist ja hochinteressant«, murmelte er. »Der Bursche muß eine ganze Menge gewußt haben, sonst würde er nicht diese Zeichnung auf dem Rücken spazierentragen. Wollen doch mal sehen, ob da nicht noch mehr ist.«
    Er berührte die Zeichnung, den Stoff. Wieder glommen seine Augen schockgrün auf, als er Druiden-Kraft entfesselte und die Zeichnung umzuwandeln versuchte. Er hoffte, eine Karte zu finden.
    Aber da waren nur Striche.
    Teile des Schlangenkopfes verblaßten, ließen einfache Striche zurück. Gryf konnte sie in kein System binden. Ein Gewirr von Linien, mehr nicht.
    »Ich hatte gehofft, einen Hinweis auf einen versteckten Ort zu finden«, sagte er. »Schade… war wohl nichts…«
    Die Kobra-Zeichnung kam zurück, als Gryf in seiner Anstrengung nachließ. Er hatte sich das Strichdurcheinander eingeprägt und konnte es jederzeit aufzeichnen. Er beschloß, das auch zu tun. Aber vorerst gab es noch etwas anderes zu tun.
    Er ging zur Schlange zurück und packte sie. »Bitte das Kochgestell vom Feuer wegnehmen«, verlangte er. »Gleich gibt es geröstete Schlange.«
    Er selbst spürte nichts, aber er hatte sich auch nicht auf das konzentriert, was in

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