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0345 - Villa Frankenstein

0345 - Villa Frankenstein

Titel: 0345 - Villa Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Monstrum.
    Der Pfarrer und sein Erschaffer hatten es vor langen Jahren in den Sumpf geschleudert. Mittlerweile waren 70 Jahre vergangen. Generationswechsel hatten stattgefunden, aber das Monster lebte noch immer.
    Unter der dicken Masse und sehr stark in die Tiefe gedrückt, existierte es weiter. Es hatte sich all die Jahre nicht gerührt und nur auf ein bestimmtes Ereignis gewartet.
    Das war eingetreten.
    Tief in der Sumpffläche hatte es die unheimliche Botschaft empfangen. Es war wie ein Lichtstrahl gewesen, der es erreichte, ein Beweis dafür, daß es nicht gestorben war und andere Kräfte die Regie übernommen hatten. Genau an der Stelle und für keines Menschen Auge sichtbar. Wo der Sumpf am tiefsten war, hing es in einer Schräglage. Nicht eine Fingerkuppe war verwest, das Moor wußte, weshalb es das tat.
    Die Rückkehr stand unmittelbar bevor.
    Starke, von einem Menschen kaum zu begreifende Kräfte nahmen sich des Monstrums an. Sie waren so mächtig, daß sie die Klammer des Sumpfs aufhoben und dafür Sorge trugen, daß sich der Unheimliche bewegen konnte. Ein Schütteln lief durch den Körper, das offene Maul in dem Vierkantschädel bewegte sich, und das Monstrum spürte etwas von der Kraft, als es in die Höhe gedrückt wurde.
    Es ließ sich treiben.
    Und der Sumpf half mit. Er gehorchte den schwarzmagischen Gesetzen, die in dieser Nacht wahre Urständ feierten und das Grauen aus den Tiefen hervorholten.
    Mit der gleichen Kraft, wie das Monstrum zuvor in den Sumpf gezogen war, wurde es nun in die Höhe geschoben und glitt in die Nähe einer ebenfalls nicht verwesten Leiche.
    Auch sie schwebte im Sumpf. Obwohl das Monstrum nicht denken konnte, reagierte sein Instinkt. Kaum war es nahe genüg an die Leiche herangedrückt worden, als es zupackte, die Leiche an der Hüfte umklammerte und mit ihr zusammen der Oberfläche entgegenstieg.
    Wind kam auf. Er wehte über das Land, peitschte gegen die dräuenden Wolken am Firmament und fegte es ebenso blank, wie es die Oberfläche des Sumpfs vom Nebel »reinigte«.
    Ein blasser Halbmond war zu sehen. Ein Erdtrabant, der an Fülle allmählich zunahm, wobei dessen Licht ausreichte, um auch den Sumpf wie mit einem feinen Schleier zu überdecken.
    Er gab der Landschaft ein anderes Gesicht.
    Bleich schimmerten die Zweige und Äste der abgestorbenen Büsche und Krüppelbäume. Phosphoreszierendes Leuchten, an winzige Laternen erinnernd, breitete sich über der dunklen Fläche aus und wirkte mit seinem Licht so, als hätte jemand Laternen angezündet, um den unheimlichen Gast begrüßen zu können.
    Er kam…
    Immer weiter stieg er in die Höhe. Nichts konnte ihn mehr stoppen und auch nicht die zweite Leiche, die er in seinen Armen hielt. Es dauerte nur mehr Sekunden, da entließ der Sumpf sein Höllengeschöpf.
    Zuerst erschien der Schädel!
    Ein viereckiger Kopf, mit menschlichen Organen versehen, die allesamt schief saßen, als wären sie von einem Schneiderlehrling angenäht worden. Da stimmte die Nase nicht, da standen die Ohren nicht in einer Höhe, wobei sie sowieso unterschiedlich groß waren, und auch die Arme zeigten verschiedene Längen.
    Das Monster war da!
    Es spürte unter seinen breiten Füßen den festen Boden, hörte das Klatschen des Oberflächenwassers und setzte sich schwerfällig in Bewegung. Wie ein Mensch, der erst nach einer langen Zeit wieder das Laufen lernt.
    Nichts konnte das Monstrum mehr aufhalten. Es kam hervor und schritt mit der Gleichmäßigkeit eines Roboters. Von seinem Körper »tropfte« in langen Bahnen der Morast, der den Geruch der Leichen noch übertrumpfte.
    Klatschend fielen die Tropfen wieder zurück in den Sumpf, wo sie gierig aufgefangen wurden.
    Das Monster ging weiter. Seine »Beute« trug es wie ein kleines Kind auf dem Arm, und es hatte sehr bald den Weg erreicht, der auch zur Villa Frankenstein führte.
    Dort mußte es hin, denn genau da war seine eigentliche Heimat.
    Da hatte man das Monster erschaffen, und nur da konnte es sich wohl fühlen. Doch es würde nicht dort bleiben.
    Der Ort lockte…
    So ging es weiter. Mit schaukelnden Bewegungen und unregelmäßig gesetzten Schritten. Glanzlose Augen lagen tief in den Höhlen.
    Der Wind fuhr gegen die Kleidung und trocknete auch die nasse Haut.
    Ein graues Gesicht mit langen Nähfäden durchzogen, die wie breite Risse wirkten. Haare besaß das Monstrum ebenfalls. Sie lagen auf seinem viereckigen Schädel wie angekleistert. Glatt und ölig.
    Die Leiche lag auf seinen Armen. Bei

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