0345 - Villa Frankenstein
zur Seite. Es war eine heftige Bewegung, mit der er seinen Kopf nach unten drückte, mit der Wasseroberfläche in Berührung kam, den Kopf hineinpreßte und spürte, wie ihn die eisenharte Faust dennoch erwischte.
Zum Glück rasierte sie nur über seinen Hinterkopf, so daß Sukos Schädel heftig bewegt wurde.
Er vernahm auch noch das Klatschen, als die gewaltige Faust mit dem Wasser in Berührung kam, dann schwebte er schon dem schlammigen Grund entgegen. Suko hatte die Augen nicht geschlossen, aber die Brühe war einfach zu dunkel, als daß er hätte etwas erkennen können.
Nicht einmal Schatten sah er, das Monster hatte sich für seine Untaten die richtige Umgebung ausgesucht.
Und er tauchte.
Suko, der sich unter Wasser auf den Rücken gedreht hatte, um wieder in die Höhe zu kommen, bemerkte es im nächsten Moment, als gewaltige Arme ihn umklammerten, seine eigenen festpreßten und ihn ruckartig in die Höhe hievten.
Dagegen konnte er nichts tun. Seine Chancen waren gleich Null.
Er preßte nur die Lippen zusammen, um die Luft so lange wie eben möglich anhalten zu können.
Das Monstrum hievte ihn aus dem Wasser. Suko befand sich in einer Schräghaltung vor dem gewaltigen Körper des Unheimlichen, ohne die geringste Chance, sich befreien zu können.
Aber er konnte Luft einatmen, bevor ihn das Monstrum wieder in das Wasser zurückstieß.
Dabei brüllte es auf. Sehr bald hörte Suko den Laut nicht mehr, als er im Wasser verschwand. Mit dem Kopf nach unten war er eingetaucht, und das hatte sein Gegner gewollt.
Er wollte Sukos Schädel in den Schlamm stecken, damit der Chinese elendig erstickte.
Eine brutale Tat, und Suko konnte sich in der Schnelle nicht einmal wehren.
Dann war es soweit.
Sein Kopf verschwand im Schlamm. Es war der mörderische Druck, der den Kopf fast bis zu den Mundwinkeln hineintrieb, und das Monstrum ließ ihn auch in dieser Haltung, wahrscheinlich darauf wartend, daß sein Gegner elendig erstickte.
Daß Suko dennoch die Ruhe behielt, verdankte er seiner ausgezeichneten Ausbildung. Er dachte in diesen Sekunden an die Worte seiner Lehrer. Diese weisen Männer hatten ihm beigebracht, nie aufzugeben und nach allen Chancen zu suchen, die sich einem Menschen boten. Es gab fast immer noch eine Möglichkeit, nur mußte Suko sie in Sekundenschnelle finden, was nicht so einfach war.
Seine Arme konnte er nicht bewegen, weil sie von der Kraft des Monsters gegen seinen Körper gepreßt wurden, so daß sich der Inspektor wie in einer Eisenklammer vorkam.
Wie sollte er sich dann befreien?
Die Füße?
Die Idee glich einem Blitzstrahl. Für Suko die einzige Chance, die ihm das Monstrum ließ.
Bevor er noch weiter darüber nachdachte, handelte er schon. Er stellte fest, daß er die Beine bewegen und auch anziehen konnte. Bei einem geübten Kämpfer wie Suko konnten auch die Beine oder die Füße zu gefährlichen Waffen werden, das bewies der Chinese in den nächsten Sekunden.
Zugleich stieß er sie vor.
Und er traf auf einen Widerstand. Was es war, wußte er nicht, er hoffte, das Kinn seines Feindes getroffen zu haben. Suko beließ es nicht bei den ersten Tritten.
Er stieß nach.
Drei-, viermal erwischte er das Monster. Wenn es dieser Bewegung Einhalt gebieten wollte, mußte es den Griff um die Arme lockern. Darauf hoffte Suko, vor allen Dingen deshalb, weil ihm allmählich die Luft knapper wurde.
Das Monstrum hatte die Treffer voll nehmen müssen, und Suko war auch das Zurückzucken dieser Bestie nicht entgangen.
Noch einmal wuchtete er seine Beine mit aller ihm zur Verfügung stehender Kraft in die Höhe.
Diesmal erzielte er einen richtigen Erfolg. Auch das Monstrum war nicht mit dem Boden verwachsen, es mußte den Gesetzen der Physik Tribut zollen und wurde nach hinten gestoßen. Dabei riß es Suko mit und zog auch dessen Kopf aus dem Schlamm.
Der Unheimliche kippte nach hinten. Er hielt Suko weiterhin fest, bei dem sich die Bewegung seines Feindes ins Gegenteil umkehrte.
Er kam aus dem Wasser.
Suko konnte es kaum glauben. Er spürte nur die frischere Luft, riß den Mund auf, Schlamm vom Grund drang über seine Lippen, vermischte sich mit fauligem Wasser, und während Suko schluckte, atmete er heftig ein. Trotz dieser prekären Lage behielt er noch immer die Übersicht und jagte noch einen Tritt gegen den Vierkantschädel des Ungeheuers.
Das Wasser dämpfte die Wucht des Treffers ein wenig, aber der Erfolg war erreicht.
Das Monstrum verschwand im Wasser.
Suko trat sich frei.
Es
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