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0345 - Villa Frankenstein

0345 - Villa Frankenstein

Titel: 0345 - Villa Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schrie nicht mehr, als der Sumpf plötzlich sein Gesicht regelrecht überflutete und alles erstickte.
    Aus, vorbei…
    Ein paar Wellenbewegungen noch, das war alles. Wieder einmal hatte das Moor seine Opfer bekommen.
    Butcher blieb noch eine Weile am Rand stehen. Er wollte sicher sein, daß keiner der beiden zurückkehrte. Nichts davon trat ein. Der Sumpf schwieg. Hin und wieder nur stiegen Blasen an die Oberfläche, aber sie hatten nichts mit den Versunkenen zu tun.
    »Keine Zeugen!« flüsterte der Mann. »Keine Zeugen. Die Leute werden sich wundern, wo ihr Pfarrer geblieben ist. Wie leicht man die Menschen doch reinlegen kann.«
    Er nickte sich selbst zu und drehte sich um, damit er zu seinem Leiterwagen gehen konnte. Ihn durfte er keinesfalls am Sumpfrand stehenlassen. Wenn er gefunden wurde, konnte ihm jemand möglicherweise auf die Spur kommen. Das wollte er auf keinen Fall.
    Die Laterne stellte er auf die Ladefläche, packte die Deichsel und zog den Wagen den Weg zurück, den er zuvor mit dem Pfarrer gegangen war.
    Butcher hatte einen großen Versuch gestartet, der leider mißlungen war. Er würde nicht aufgeben und es beim nächstenmal besser machen. Er kannte die Geheimnisse des Lebens, hatte sie sorgfältig studiert und dachte auch an seine zahlreichen Puppen, die ihm geholfen hatten.
    Sie blieben zurück, und sie würden ihm auch dabei helfen, einen neuen Menschen zu erschaffen.
    Mit diesen Gedanken näherte er sich seinem Haus und stellte den Leiterwagen genau dort ab, wo er ihn auch hergeholt hatte. Der Wind hatte die Flamme in der Laterne inzwischen ausgeblasen. Es war stockfinster geworden. Butcher fühlte sich von lebenden Schatten umgeben. Er gab zu, daß er sich nicht wohl fühlte und noch immer glaubte er, die Schreie des Pfarrers zu hören.
    Das Haus betrat er durch den Hintereingang. Er hatte die alte Tür kaum geschlossen und auch noch nicht für Licht gesorgt, als ihm etwas auffiel. In der Finsternis blieb er stehen. Seine Sinne glichen Antennen, die forschten, lauschten und herausfinden wollten, was sich im Haus verändert hatte.
    Nichts…
    So jedenfalls dachte er, als er noch nicht zu einem Ergebnis gelangt war.
    Er hörte sie nicht, aber die Atmosphäre war eine andere geworden. Auf irgendeine Art und Weise bedrückender, unheimlicher, sehr verändert, und zum erstenmal fürchtete er sich in seiner eigenen Hütte. Obwohl das Monstrum nicht vorhanden war. Lauerte etwa dessen Geist noch zwischen den Mauern?
    Das konnte sein…
    Es fiel Butcher schwer, logisch zu denken. Eines aber wußte er. Im Dunkeln würde er nicht viel herausfinden. Er brauchte also Licht und tastete in die Runde.
    Zum Glück wußte er, wo die Möbelstücke standen, und er fand auch die kleine Kommode mit dem Kerzenleuchter. Seine Hand tastete über die Fläche, bis er den Fuß des Leuchters zwischen den Fingern spürte. Das Metall war kalt.
    Zündhölzer trug er bei sich, riß eines an, gab dem ersten Docht Nahrung, dem zweiten und auch dem dritten.
    Allmählich schälte sich eine immer größer werdende Insel des Lichts aus der Finsternis, die ihn wie ein zitternder Kreis begleitete, als er sich in Bewegung setzte.
    In seinem eigenen Haus kam er sich plötzlich wie ein Einbrecher vor. Er versuchte, seine Schritte so lautlos wie möglich zu setzen, was ihm auf den alten Bohlen nicht gelang. Sie bogen sich, sie ächzten, und sie knarrten auch.
    In seinem Magen spürte er einen leichten Druck. Zudem saß ein Kloß in seiner Kehle. Es war die Angst, die dieses Würgegefühl bei ihm verursachte. Noch nie hatte er dies so deutlich gespürt wie in den Augenblicken, als er durch sein Haus schlich.
    Zum erstenmal dachte er an Reue. Nicht wegen des Mordes an dem Pfarrer, nein, seine Reue war eine andere. Er setzte sie mit einem Fehler gleich, den er gemacht hatte. Vielleicht hätte er seins Lebenswerk doch nicht vernichten sollen…
    Er ging weiter.
    Den Flur hatte er mittlerweile durchquert und erreichte nun das Zimmer, in dem er die Puppen aufbewahrte.
    Die Tür stand spaltbreit offen. Butcher faßte sie an und zog sie in seine Richtung, so daß er endlich über die Schwelle treten konnte.
    Der Raum war groß. Modergeruch stieg aus dem Keller durch die Luke hoch. Nur ein Teil des Raums war beleuchtet, aber was Butcher in dem Schein sah, der auch das alte Sofa traf, erschreckte ihn.
    Die Puppen waren verschwunden!
    ***
    Zuerst glaubte er an einen Einbrecher, der das Haus während seiner Abwesenheit betreten hatte, bis er den

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