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0345 - Villa Frankenstein

0345 - Villa Frankenstein

Titel: 0345 - Villa Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf schüttelte und daran dachte, daß kein Mensch aus dem Dorf es wagen würde, nachts in sein Haus einzudringen. Die Leute hatten zu große Angst davor.
    Es mußte einen anderen Grund geben!
    Butcher schluckte ein paarmal. Automatisch dachte er daran, daß ihm die Puppen schon immer unheimlich gewesen waren, er es aber nie so recht hatte zugeben wollen.
    Und jetzt waren sie weg.
    Wirklich verschwunden?
    Er stand da und lauschte. Aus den Ecken vernahm er plötzlich die Geräusche, ein leises, Gänsehaut erzeugendes Winseln, gleichzeitig ein Lachen und Zischen.
    Die Puppen!
    Sein Monstrum war tot, trotzdem gab es Leben in diesem verdammten Bau. Nicht nur er existierte als Lebewesen, auch die Puppen. Die verlöschende Kraft des Monstrums war ausgerechnet auf sie übergegangen. Diese Tatsache brachte ihn ins Schwitzen.
    Weshalb hämmerte sein Herz so überlaut? Er hatte mit den Puppen stets auf freundschaftlichem Fuß gestanden…
    Schritte!
    Sie unterbrachen seine Gedanken. Butcher stellte fest, daß es keine normalen Schritte waren. Diese hier waren leiser, schneller und trippelnd…
    So liefen Puppen!
    Also doch. Sie mußten es sein. Etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen. Es waren seine Geschöpfe, die ihm auflauerten und ihn töten würden.
    Wie töten?
    Während er darüber nachdachte, ging er in die Knie, streckte den rechten Arm aus und leuchtete so, daß der Schein dicht über den Boden gleiten konnte.
    An seinem Rand erschien die erste Puppe. Es war der kleine Soldat mit der lustigen Messinghaube. Jetzt sah sein Gesicht nicht mehr so glatt aus, es zeigte sich verzerrt, auf den dicklichen Wangen schimmerte sogar eine Schweißschicht. Den Arm hatte der Soldat auch verdreht, so daß er wirkte wie…
    Da schleuderte er die Lanze.
    So schnell konnte der Mann nicht ausweichen. Zudem war er zu sehr in Gedanken versunken. Er klebte auf dem Fleck und brüllte wie wahnsinnig auf, denn die winzige Lanze, nicht länger als ein Zeigefinger, hatte ihn getroffen.
    Genau ins linke Auge!
    Der Schmerz war schrecklich. Der Mann fiel auf den Rücken, der schwere Leuchter rutschte aus seiner Hand, fiel zu Boden, und drei kleine Flammenzungen leckten gierig über das Holz, setzten es zum Glück nicht in Brand, sondern verlöschten bis auf eine. Auch das kleine Feuer schaffte es nicht, das feuchte Holz anzuzünden und brannte wie zum Hohn weiter, damit der Mörder seinem Schicksal entgegensehen konnte.
    Butcher war auf den Rücken gefallen. Das linke Auge war zerstört worden. Er konnte nur mehr mit dem rechten sehen, auch wenn ihm dies schwerfiel, denn der Schmerz trieb ihm die Tränen in das gesunde Auge.
    Er hörte sie deutlich.
    Ihr Trippeln, ihr hastiges Gehen, die kleinen Schritte, all das vereinigte sich bei ihm zu einer schrecklichen Melodie oder zu einem Rhythmus, der ihn in den Tod begleiten würde.
    Mühsam richtete er sich auf.
    Der Lichtkreis, den die einzelne Flamme warf, war nur mehr klein. Leider reichte er aus, um das Verhängnis zu sehen, das sich dem auf dem Rücken liegenden Mann näherte.
    Von allen vier Seiten kamen sie.
    Die Schritte, sonst kaum zu hören, erzeugten in seinen Ohren ein Dröhnen, und sie machten ihm klar, daß er von den Puppen vernichtet werden würde, wenn er liegenblieb.
    Also hoch!
    Er rollte sich auf die rechte Seite. Mit dem Gesicht lag er dabei dicht am Boden, sein Blick glitt ebenfalls darüber hinweg, und er konnte die kleinen Gestalten sehen, die aus dem Dämmer erschienen und in den Lichtschein gerieten.
    Seine Puppen waren weg!
    Männer, Frauen, Kinder, Soldaten, sie alle nahmen Kurs auf ihn, und sie hatten sich bewaffnet.
    Da trug eine Puppe eine Schere. Soldaten waren mit Gewehren oder Lanzen bewaffnet. Zwei andere hielten Stöcke in den kleinen Händen, und sämtliche Gesichter zeigten den gleichen Ausdruck.
    Sie wollten töten!
    Sie würden töten!
    Butcher merkte kaum, daß er sich auf die Knie stemmte. Die Schmerzen in seinem Kopf machten ihn fast wahnsinnig. Da das rechte Auge auch so stark tränte, war es ihm so gut wie unmöglich, die Tür zu erkennen, durch die er flüchten mußte.
    Er ahnte sie mehr, als daß er sie sah.
    Und er erreichte sie auch.
    Ohne es bewußt zu wollen, trat er auf eine Puppe. Für einen Moment spürte er den Druck unter der Sohle, dann vernahm er das Knirschen und das Brechen des Porzellans, wie die kleine Gestalt zerbrach und nur mehr Scherben zurückblieben.
    Butcher fiel gegen die Tür.
    Es war ein harter Aufprall. Gleichzeitig vernahm

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