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0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
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dummes Gesicht. Ich marschierte auf die Tür mit der goldenen Nummer 7310 zu, drückte auf den Klingelknopf und war gespannt, ob sich jemand melden würde. Meine Geduld wurde nicht lange auf die Probe gestellt. Die Tür ging auf, und ein Mann in einem dunklen Anzug erschien.
    »Guten Tag«, sagte ich formell. »Ich komme aus der Kanzlei von Rechtsanwalt Clice Ich muß in einer dringenden Angelegenheit mit Mister Lancashire sprechen.«
    Der Mann in der offenen Tür sah mich eigenartig an. Es dauerte eine ganze Weile, bis er die Tür noch weiter aufzog und zurücktrat, um mir den Weg freizugeben.
    »Bitte, Sir«, sagte er dabei. »Treten Sie ein.«
    Und ich war so dumm und tat es.
    ***
    »Mister Cudwell möchte dich sprechen, Phil«, sagte der Kollege aus der Telefonzentrale im Distriktsgebäude. »Ich stelle durch.«
    »Hallo, Mister Cudwell!« rief Phil. »Haben Sie schon was gefunden?«
    »Ja, Mister Decker. Deshalb rufe ich an. Ich kann nicht sagen, ob es das ist, was Sie suchen, aber es ist jedenfalls ein Ereignis, an das ich mich selbst gut erinnere, weil zufällig mein Rechtsanwalt am Rande in die Geschichte verwickelt war.«
    »Ihr Rechtsanwalt?«
    »Ja. Er heißt Bryan Verword und hat seine Kanzlei in der 46. Etage des Clenners-Buildings.«
    »Das hört sich, schon sehr verheißungsvoll an«, erwiderte Phil. »Würden Sie mir jetzt bitte, erzählen, was sich damals zugetragen hat?«
    »Es ist eine ganz alltägliche und zugleich doch tragische Geschichte. Bryan — also der Anwalt — fuhr am ersten März wie jeden Morgen zum Büro. Er saß in seinem Buick, chauffierte aber nicht selbst. Ein Mädchen lief bei Rot über die Kreuzung und blickte dabei auch noch nach hinten. Nun ja, es war für den Fahrer eben zu spät. Das Mädchen kam unter den Wagen. Sie muß sofort tot gewesen sein.«
    »Wie alt war das Mädchen?«
    »Zweiundzwanzig Jahre.«
    »Hm«, murmelte Phil. Seine Gedanken überschlugen sich. Ein Mädchen von zweiundzwanzig Jahren durch eigene Schuld unter den Wagen geraten und getötet. War es möglich, daß jemand den Rechtsanwalt dafür verantwortlich machte? . Konnte jemand sich für eine Tat rächen wollen, an der der Rechtsanwalt doch offenbar unschuldig war? »Hören Sie, Mister Cudwell«, fuhr Phil nach ein paar Sekunden fort, »ich brauche die einzelnen Daten. Zuerst den Namen des Mädchens.«
    »Jennifer Clayton hieß das Mädchen. Unsere Zeitungen brachten in der Abendausgabe eine knappe Darstellung des Unfalles.«
    »Jennifer Clayton«, wiederholte Phil »Wo wohnte das Mädchen?«
    »Augenblick, ich will den Artikel rasch überfliegen, ob die Adresse angegeben ist.--Ja, hier haben wir die Anschrift: 241, Eaist 34th Street.«
    »Wohnte das Mädchen allein dort? Oder bei ihren Eltern?«
    »Das weiß ich nicht, Mister Decker.«
    »Wo trug sich der Unfall zu?«
    »Praktisch genau vor dem Clenners-Building. An der Südwestecke, wo die Ampeln stehen.«
    »Wie hieß der Fahrer, der den Wagen steuerte? Wissen Sie das?«
    »Wir haben das nicht in dem Artikel erwähnt, weil der Mann ja einwandfrei erwiesen schuldlos an dem furchtbaren Unfall war. Aber ich weiß es von Bryan, von meinem Anwalt. Den Buick steuerte dieser — verdammt, wie heißt der Bursche doch gleich? Ich komme nicht auf den Namen. Es ist Bryan Verwords Kanzleichef. So ein verrückter Kerl, den Bryan während des Krieges kennengelernt hat. Die beiden haben sich angefreundet, und als der Krieg aus war, nahm Bryan ihn in seine Kanzlei, damit der Bursche in Lohn und Brot stand. Er ist ein alter Militärfuchs, wissen Sie? Gleich nach dem College zum Militär geholt, nie etwas anderes gelernt und nicht anpassungsfähig genug, als daß er ohne wohlmeinende Freunde im zivilen Leben gut zurechtkommen könnte.«
    »Ich verstehe ungefähr, was Sie meinen. Ich werde mich sofort mit Rechtsanwalt Verword in Verbindung setzen. Vor allem werden wir jetzt sofort seine Büros durchsuchen. Vielleicht war das der entscheidende Tip, Mister Cudwell. Vielen Dank! Aber lassen Sie trotzdem weitermachen und alle sonstigen Ereignisse vom ersten März unter die Lupe nehmen.«
    Phil warf den Hörer auf die Gabel und wandte sich an den Sprengstoffexperten der Stadtpolizei.
    »Los!« sagte er. »Fahren Sie ‘rauf in die 46. Etage. Die Kanzlei von Rechtsanwalt Verword! Während Sie ‘rauffahren, rufe ich schon an.«
    Phil griff wieder zum Telefon. Eine knappe Minute später hatte er den Rechtsanwalt am Apparat.
    »Hallo, Mister Verword. Hier spricht Phil Decker,

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